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Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 24.10.2014, 14:28
von AndrésC
Hallo zusammen,

bei der Optimierung von AdWords-Kampagnen wird letztendlich meist das Ziel ausgegeben, möglichst viel Leistung für möglichst wenig Budget zu erzielen.

Wie sich die Leistung definiert, ist letztendlich eine individuelle Frage. In fällen Fällen, wie auch meine, gestaltet es sich wie folgt:

1.) Viele Leads aus der richtigen Zielgruppe generieren
2.) Niedrige Costs-per-Click, wenn eine "echte" Kauf-Conversion je nach Branche nicht unmittelbar messbar ist

In diesem Zusammenhang ist es für mich nicht klar, was es mit dem Hype um die Top-of-the-Page Platzierungen auf sicht hat.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ist es wurstegal, an welcher Position ein Klick zustande kommt?

TotP-Clicks sind tendenziell teuer zu erkaufen als Clicks auf Anzeigen mit niedriger Platzierung.

Bei der Ermittlung des QF einer Anzeige wird natürlich auch immer die CTR in Relation zur Position der Anzeige gesetzt. Auch hier kann ich keine Motivation erkennen, unbedingt auf Anzeigen-Position 1-3 zu erscheinen.

Wie sieht Ihr dieses Thema? Habe ich etwas übersehen?

Verfasst:
von

Verfasst: 24.10.2014, 15:31
von JungerMann
Ich halte es nur sinnvoll weit oben zu ranken, wenn du trotz höherer cpcs insgesamt mehr conversions erzielst, die sich zudem rechnen.

Angenommen du erzielst pro Conversion 5€ Gewinn und verkaufst 100 Produkte, macht das +500€.
Steigerst du nun dank besserer Position die Verkaufszahlen auf 150 Produkte aber erhältst nur 3€ Gewinn pro Conversion wegen einem höherem cpc dann erzielst du insgesamt nur 450€ gewinn - trotz mehr Verkäufen. Hinzu kommt womöglich mehr Logisti- und Servicekaufwand.

Wenn das Ziel jedoch Markenbekanntheit oder Wettbewerberverdrängung ist, oder du eine bestimmte Absatzahl im Monat für deine Zulieferer errreichen musst, so kann sich ein bessere Position lohnen. Womöglich sinkt auch die Conv-Rate bei niedrigeren Positionen, da die Leute die auf Anzeigen mit schlechten Positionen klicken womöglich insgesamt mehr Anzeigen anklicken und sich so eher für einen Mitbewerber entscheiden - meine Theorie.

Re: Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 24.10.2014, 21:19
von Cognac
AndrésC hat geschrieben: In diesem Zusammenhang ist es für mich nicht klar, was es mit dem Hype um die Top-of-the-Page Platzierungen auf sicht hat.
Welcher Hype? Hast Du eine Quelle?

Re: Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 25.10.2014, 21:59
von Mincemeat
AndrésC hat geschrieben:Hallo zusammen,
bei der Optimierung von AdWords-Kampagnen wird letztendlich meist das Ziel ausgegeben, möglichst viel Leistung für möglichst wenig Budget zu erzielen...Habe ich etwas übersehen?
Du hast leider das ganze Prinzip im Business nicht erkannt: Es geht auch bei Adwords ausschließlich darum, den Gewinn zu maximieren.

Also:
Auf Plätzen weit hinten hast Du billige, aber wenige Klicks und wenige Konversionen. Pro Konversion hast Du eine hohe Marge.
Weit vorn hast Du viele teurere Klicks und viel mehr Sales. Pro Konversion hast Du wenig Marge.

Es kommt jetzt darauf an, dass Du das ganze mathematisch modellierst, und die Anzeigen so steuerst, dass Dein Gewinn maximal wird.

Also: Test mit Position ganz vorn/ Mitte/ hinten machen, in Formel pressen, danach Anzeigen auf gewinnoptimaler Position schalten.

Re: Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 01.11.2014, 12:08
von Dr. SEM
Mincemeat hat geschrieben:Also:
Auf Plätzen weit hinten hast Du billige, aber wenige Klicks und wenige Konversionen. Pro Konversion hast Du eine hohe Marge.
Weit vorn hast Du viele teurere Klicks und viel mehr Sales. Pro Konversion hast Du wenig Marge.

Es kommt jetzt darauf an, dass Du das ganze mathematisch modellierst, und die Anzeigen so steuerst, dass Dein Gewinn maximal wird.

Also: Test mit Position ganz vorn/ Mitte/ hinten machen, in Formel pressen, danach Anzeigen auf gewinnoptimaler Position schalten.
Stimmt soweit schon, nur unterscheidet sich das für jedes einzelne Keyword und was heute galt, kann in einem veränderten Marktumfeld morgen ganz anders aussehen.
Einmal Tests zu fahren und danach Anzeigen "blind" auf bestimmte Positionen zu steuern halte ich für fahrlässig.

Wichtig ist ein verlässliches Conversiontracking (Leads/Käufe/Verweildauer). Nur anhand dieser Zahlen lassen sich plausible Entscheidungen über Gebote treffen. Dann muss man ein bis mehrmal pro Woche - je nach Umfeld und Performance - händisch oder per Bid-Management-Software die Gebote anpassen, damit deine Anzeigen bei jedem Keyword die wirtschaftlich optimalen Positionen einnehmen.

Re: Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 01.11.2014, 12:33
von Mincemeat
Dr. SEM hat geschrieben:Stimmt soweit schon, nur unterscheidet sich das für jedes einzelne Keyword und was heute galt, kann in einem veränderten Marktumfeld morgen ganz anders aussehen.
Einmal Tests zu fahren und danach Anzeigen "blind" auf bestimmte Positionen zu steuern halte ich für fahrlässig.
Da stimme ich natürlich 100% zu.
Dr. SEM hat geschrieben:Dann muss man ein bis mehrmal pro Woche - je nach Umfeld und Performance - händisch oder per Bid-Management-Software die Gebote anpassen
Wir regeln die Anzeigen 24x am Tag mittels eigener Software nach. Die von "Adwords- Agenturen" oft genutzte Standard- Software fremder Anbieter kann das oft nicht annähernd.

BTW:
Wir führen keine SEM- Dienstleistungen für Drittemehr aus.

Re: Warum Hype um Top-of-the-Page?

Verfasst: 01.11.2014, 12:50
von Dr. SEM
Mincemeat hat geschrieben: Wir regeln die Anzeigen 24x am Tag mittels eigener Software nach. Die von "Adwords- Agenturen" oft genutzte Standard- Software fremder Anbieter kann das oft nicht annähernd.
Das ist aber auch nur dann sinnvoll, wenn sich das Umfeld jede Stunde stark ändert.
Google mag häufige Veränderungen nur bis zu einem gewissen Grad (> Serverbeanspruchung!).
Wenn deine Kunden stündlich 50 Conversions haben und sich die Gebote der Konkurrenz über den Tag hinweg stark wandeln ist das vielleicht gerechtfertigt.

Wir sehen bei unseren Kunden, dass fast jeder Adwords-Account auf zu viele hochfrequente „Hin- und Her“-Änderungen negativ reagiert. Die meisten Systeme arbeiten so und profitieren von der simplen Tatsache, dass „jedes Bid-Management“ bessere Ergebnisse liefert als kein „Bid-Management.

Wir haben deshalb einen „Nachhaltigkeits-Puffer“ eingeführt, um das Problem grundsätzlich zu lösen. Er sorgt dafür, dass Änderungen nur dann realisiert werden, wenn sie auch wirklich nachhaltig sind. Das kann bei volumenstarken Keywords durchaus auch mehrmals täglich sein. Für 99% aller Keywords gilt das aber nicht. Hier ist es für den Verkauf einfach nachteilhaft, wenn heute wichtige Long-Tail-Keywords eine geringere Präsenz bei Google haben weil der Algorithmus festgestellt hat, dass sie gestern schlecht verkauft haben. Vielleicht war gestern der erste Sonnentag seit langem und die Käufer waren im Freibad?

Im Gegensatz zu den von dir angesprochenen etablierten Systemen würde der Dr. Sem Bid-Manager aus dem gestrigen schlechten Verkauf beispielsweise eine „virtuelle Gebotsreduktion“ von 3 Cent generieren und im Nachhaltigkeits-Puffer speichern. Wird heute wieder gut verkauft, gäbe es eine Anhebung von 3 Cent … und es passiert nichts - und das ist gut so.

Ist die Tendenz für das Keyword aber nachhaltig, weil das Produkt beispielsweise von einem Mitbewerber zum halben Preis angeboten wird, wäre auch heute der Verkauf schlechter. Unser System hat sich die „virtuelle Gebotsreduktion“ gemerkt und akkumuliert. Es würde heute also eine Gebotsanpassung vornehmen, die die gestrige mit berücksichtigt.