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Verfasst: 08.01.2008, 15:04
von dandy11
Traxx-X hat geschrieben:Ich nutze schon lange keine "Steuer-Buchhalter" mehr für meine Steuererklärung - das mache ich nur noch Selbst
Das setzt voraus, dass man Ahnung hat von Buchhaltung und -führung. Das hat aber nicht jeder.

Mein alter Rechnungswesen-Dozent hat immer gesagt: "Wild in der Gegend 'rumbuchen kann jeder. Einhaltung der GOB ist das aber nicht und kann im Falle eines Falles dumm laufen. Geschätzt wird im Zweifelsfall immer zuungunsten des Steuerzahlers."

Es soll schon Leute gegeben haben, die nach einer Betriebsprüfung Konkurs anmelden mussten, nur weil sie dachten, sie könnten sich den Steuerberater sparen.

Wer Ahnung hat von Buchhaltung und Steuern kann das natürlich selbst machen, sollte dann aber auch tunlichst auf dem Laufenden bleiben, was Steuern und Co. betrifft. Bei allen anderen empfiehlt sich weiterhin ein Steuerberater. Die meisten reparieren ja auch nicht die Bremsen am Auto selbst...

Verfasst:
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Verfasst: 08.01.2008, 15:07
von Racer
nachfrag hat geschrieben:...

Habe aktuell das gleiche Problem und muss über 10000 EUR Einkommensteuer nachzahlen, wenn keine Unkosten (für 2006) dazukommen ... ...
Und wo bitte ist da das Problem? Jeder denkende Unternehmer sollte doch wissen, dass er einen Teil (am besten die Hälfte) seines Gewinnes für Steuern und Abgaben zur Seite packen sollte. Mir klingt das ganze hier vielmehr danach, als hättest Du die 10.000 Euro schon längst ausgegeben, ohne Dir Gedanken über die zu zahlenden Steuern zu machen. Ich parke mein Geld bis zur Steuernachzahlung immer in Form von Tagesgeld und wenns nur 10.000 Euro Nachzahlung wären, würde ich Freudensprünge machen. :wink:

Daniel

Verfasst: 08.01.2008, 15:16
von nachfrag
Hallo racer,

nun, ob ich das Geld ausgegeben habe oder nicht tut hier eigentlich nichts zur Sache denke ich, oder? ;)
Mir ging es um was anderes (Ansetzen der Eigenleistung als Unkosten) und das hatte ich auch in konkrete Fragen formuliert.
Trotzdem danke für deinen Hinweis ;) (bin seit 9 Jahren selbständig und habe das Geld nicht ausgegeben ...)

Verfasst: 08.01.2008, 15:16
von Abakus Forengast
Das setzt voraus, dass man Ahnung hat von Buchhaltung und -führung. Das hat aber nicht jeder.
Hi Dandy - also ich habe früher auch so gedacht und hatte überhaupt keinen Plan aber der Vorteil unsers Internetgeschäftes bzw. Adsense ist nunmal, dass die Berechnung/Buchung unserer Ausgaben/Einkünfte recht einfach ist! Kinderleicht!

Das ist überhaupt kein Vergleich zu anderen Unternehmen - wie z.B. einer Baufirma oder was weis ich ......

Unsere Einnahmen - egal ob von Affili, Zanox, Adsense o.ä.- beschränken sich auf ein paar monatliche Zahlungseingänge!

Auch die Ausgaben wie Serverkosten, Domains, Coder etc. sind sehr überschaubar (bzgl. Ihrer Häufigkeit)!

Dazu braucht man keinen Steuerberater! Der rechnet auch nur Plus und Minus - mehr macht der nicht! Und dafür bekommste ne dicke Rechnung auf "den Tisch geknallt".

Und wenn doch - dann nimm Dir einen - fürs erste Mal - schau Dir an was der macht und danach kannste das auch und machst alleine weiter! Und besorge Dir eine Steuersoftware - da gibt es schon recht gute die selbstständig auf alles Wichtige hinweisen! Das reicht schon!

Kinderleicht! Und wie oben erwähnt - "Steuern sparen" durch nen Steuerberater kannste vergessen! Das sind nur noch zahnlose Tiger - die vom Steuergesetzgeber an die Leine gelegt wurden! "Die Typen kannste nur noch in der Pfeife rauchen"!
Es soll schon Leute gegeben haben, die nach einer Betriebsprüfung Konkurs anmelden mussten, nur weil sie dachten
Das mag sein aber das war bestimmt in einem anderen Bereich - wie erwähnt - alle "Steuer-Buchungen" im SEO-Bereich sind von der Schwierigkeit her "Kindergarten" da kann man überhaupt nicht viel falsch machen - verglichen mit dem Steueraufwand anderer "Geschäftsmodelle"!

Verfasst: 08.01.2008, 15:48
von dandy11
Traxx-X hat geschrieben:Hi Dandy - also ich habe früher auch so gedacht und hatte überhaupt keinen Plan aber der Vorteil unsers Internetgeschäftes bzw. Adsense ist nunmal, dass die Berechnung/Buchung unserer Ausgaben/Einkünfte recht einfach ist! Kinderleicht!

Das ist überhaupt kein Vergleich zu anderen Unternehmen - wie z.B. einer Baufirma oder was weis ich ......

Unsere Einnahmen - egal ob von Affili, Zanox, Adsense o.ä.- beschränken sich auf ein paar monatliche Zahlungseingänge!

Auch die Ausgaben wie Serverkosten, Domains, Coder etc. sind sehr überschaubar (bzgl. Ihrer Häufigkeit)!
So kinderleicht ist das nicht :)

Einen einfachen E/Ü-Abschluss nach Ist-Besteuerung zu machen, geht ja gerade noch. Dazu reichen im Prinzip auch zwei Schuhkartons, die man mit "Einnahmen" und "Ausgaben" beschriftet beim Finanzamt vorbeikarrt. Dann dürfen deine Investitionen aber auch nicht über GWG-Niveau (also bis letztes Jahr 410, jetzt gblaub ich 150 Euro netto) sein. Darüber geht's dann schon los: Welche Wirtschaftsgüter muss ich auf wie lange abschreiben? Mit 2008 ist's noch netter geworden: Kommen die Güter in den "Abschreibungspool" oder können sie separat abgeschrieben werden. Es kommt dann ab 2008 zu so netten Szenarien, dass Computer über 1000 Euro netto über 3 Jahre, unter 1000 aber über 5 Jahre abgeschrieben werden müssen. Dann gab's (gibt's ab 2008 nicht mehr) noch lineare und degressive Abschreibungen und den Wechsel von degressiv zu linear, nach mehr oder weniger Gutdünken des Unternehmens.

Wenn du dann noch eine Kapitalgesellschaft führst und bilanzpflichtig bist und nach Soll-Besteuerung besteuert bist, dann wird's noch nen Tacken komplizierter mit der Bildung von Rücklagen usw. usf.

Wie gesagt: Wer Ahnung hat, kann das alles selber machen. Wer aber keine Ahnung hat und das auch nicht lernen kann/will, für den empfiehlt sich imho auf jeden Fall ein Steuerberater. Nicht zuletzt auch deswegen, weil dieser bei evtl. Fehlbuchungen oder -beratungen haftbar gemacht werden kann.

Verfasst:
von

Verfasst: 08.01.2008, 16:15
von Abakus Forengast
Hallo Dandy,

Du hast natürlich Recht - teilweise ist das unübersichtlich - und wenn man keine Zeit/Lust hat um sich damit zu befassen, sollte man einen "Steuerberater" heranziehen!

Es gibt einfach 3 Möglichkeiten!
1. Entweder beschäftigt man sich selbst damit (wie ich - denn ich habe eine persönliche Abneigung gegen sämtliche "Steuerberater" entwickelt)
2. Man investiert keine Zeit und übergibt alles dem Steuerberater und bezahlt dafür
3. oder man geht ins Ausland (denn bevor sich an diesem Zustand etwas ändert - wächst in der Arktis tropischer Regenwald - es wird eher Schlimmer) - denn dem Beamten/Finanzamt ist es völlig gleichgültig wieviel Zeit und Geld Du in die Erfüllung "Deiner Pflichten" investieren musst!

Gruß Traxx-X

Verfasst: 08.01.2008, 16:17
von Racer
nachfrag hat geschrieben:....
Mir ging es um was anderes (Ansetzen der Eigenleistung als Unkosten) und das hatte ich auch in konkrete Fragen formuliert....
Na wenn das so ist... Deine Eigenleistung wird eben durch Deine Einnahmen und den entsprechenden Nettogewinn vergütet. Was willst Du da bei logischem Nachdenken als Unkosten ansetzen? Beim Einzelunternehmer ist es doch gerade aus diesem Grund so, dass alles, was nach Ausgaben und Steuern übrig bleibt, Dein Einkommen bzw. Deinen Geschäftserfolg darstellt. Wenn Du Deine Arbeitsleistung ansetzen willst, dann firmiere um und gründe eine GmbH. Da kannst Du Dir dann ein Gehalt zahlen und der Rest des Geldes kann in Form thesaurierter Gewinne in der Firma verbleiben.

Verfasst: 08.01.2008, 16:32
von jauernicker
ähm, also ich hätt da mal ne frage:

wie ist das mit dem telefon und internetanschlus, den ich ja privat und geschäftlich nutze... kann ich den trotzdem voll anrechnen?

Verfasst: 08.01.2008, 16:37
von SchnaeppchenSUMA
wenn du sie privat UND geschätflich nutzt dann wirds anteilig berechnet ...

Verfasst: 08.01.2008, 23:55
von saudepp
Traxx-X hat geschrieben:
Es gibt einfach 3 Möglichkeiten!
1. Entweder beschäftigt man sich selbst damit (wie ich - denn ich habe eine persönliche Abneigung gegen sämtliche "Steuerberater" entwickelt)
2. Man investiert keine Zeit und übergibt alles dem Steuerberater und bezahlt dafür
3. oder man geht ins Ausland
Option 3!

Ich überlege mir schon seit längerem nach Monaco zu ziehen. Wohnungen kosten da genauso viel wie in München, das Wetter ist besser, und so was wie Einkommenssteuer gibts da nicht. Und laut Doppelbesteuerungsabkommen, darf man sich immer noch max. 180 Tage pro Jahr in D aufhalten - falls man das möchte.

Verfasst: 09.01.2008, 08:50
von Klaro
Ein guter Steuerberater ist mit Sicherheit sein Geld wert, er bringt mehr ein, als er kostet.

Bei dem Dsungel an Steuerbestimmungen ist es sehr schwer alles richtig zu machen.

Bei der späteren Betriebsprüfung kann es bei falschen Angaben sehr schmerzhaft werden und sehr hohen Nachforderungen und eventuell eine Strafanzeige wegen Steuerhinterziehung geben.

Die Beauftragung eines Steuerberater hat noch einen Vorteil, erhaftet für Fehler die er macht.

Fazit, nur wer es wirklich kann kommt ohne Steuerberater aus.

Verfasst: 13.04.2014, 19:57
von blondes-gift
Klaro hat geschrieben: Die Beauftragung eines Steuerberater hat noch einen Vorteil, erhaftet für Fehler die er macht.
Hoeneß hatte bestimmt auch einen Steuerberater. Was hat er davon gehabt?

Verfasst: 13.04.2014, 20:56
von swiat
blondes-gift hat geschrieben:
Klaro hat geschrieben: Die Beauftragung eines Steuerberater hat noch einen Vorteil, erhaftet für Fehler die er macht.
Hoeneß hatte bestimmt auch einen Steuerberater. Was hat er davon gehabt?
Dann offensichtlich die falschen und ich würde meinen das auch ein teil seiner Berater bestraft werden, so einfach kommen sie sicher nicht aus dieser Nummer heraus.

Gruss

Verfasst: 16.04.2014, 02:41
von Vojvodinac
Ich weiß leider nicht wie das in Deutschland ist. Ich weiß das ich in der Buchhaltung hier in Österreich gelernt habe das man auf jedenfall ausgaben generieren muss oder sollte. Sinnvolle ausgaben wie Werbung oder Sponsoring wo man halt Werbung dafür zurück bekommt. Dies wird dann alles berücksichtigt bei der Erklärung. Ich kenne viele Einzelunternehmen die das erste Jahr sehr viel verdient haben und nichts in Unternehmen reingesteckt haben und danach Pleite gegangen sind. Ich schätze mal in Deutschland wird es nicht viel anderes sein.