Inwieweit kann Google das Nutzerverhalten beurteilen?

Ladenbesitzer

Ich frage mich, inwieweit Google das Nutzerverhalten als Signal beurteilen kann, wenn kein Google Analytics eingesetzt wird?
Alle Themen zur Absprungrate etc., die ich online dazu gefunden habe, basierten bei der Argumentation immer auf Google Analytics.
Aber wie ist das bei Webseiten ohne Google Dienste?
Wir wird das Nutzerverhalten dort gemessen und beurteilt?

Mal abgesehen davon, dass es reine Spekulation ist, dass Analytics-Daten zwecks Ranking von Google ausgewertet werden: Wenn Besucher über die Suche kommen, kann Google feststellen, was der Suchende nach Besuch der Seite tut und wie lange es dauert, bis er „zurück“ klickt (falls er das tut). Schaut er sich das nächste Ergebnis an? (Dann hat er wohl noch nicht ganz das gefunden, was er suchte.) Ändert er den Suchbegriff? Usw.

arnego2

Nutzer-verhalten kann man nur messen wenn man dir über die Schulter schaut.

Ich finde deine Seite und geh mir einen Kaffee holen oder muss die Tür aufmachen.
VS
Ich finde deine Seite und finde in 10 Sekunden was ich finden möchte. Gehe zurück und suche etwas anderes etc.

Ladenbesitzer

Hallo,
danke für deine Erklärung. Was sagst du zu der folgenden These?

These 1: die Nutzerinteraktion ist egal, solange der Nutzer nicht "zurück" geht. Also egal, ob der Nutzer auf das Google Ergebnis klickt und

super interaktiv und wild alle Unterseiten erforscht, nutzt und alle Mehrwerte für sich entdeckt oder

einfach einen Kaffee trinken geht.

hanneswobus

@ladenbesitzer.
also ich sags mal so: ich kenne ein werkzeug aus dem blackhatbereich, welches ich hier ganz sicher nicht umfangreich beschreiben moechte. dieses werkzeug ist allerdings in der lage, bspw. zugriffe (menschlich aussehend) via google zu simulieren u. da dachte ich mir neulich, das mal auf ein experiment mit einer verbrennbaren domain (eigene natuerlich) anzusetzen. diese hat keinerlei anbindung an analytics, sondern piwik u. eine anbindung an die WMT. also: ich habe da ordentlich traffic "simuliert" u. mir ist folgendes aufgefallen:
- sauber via WMT erfasst (na huch!)
- rankingsteigerungen (als ich "aus experimentierlaune" die aufenthaltsdauern optimierte).
ich sehe also die these bestaetigt, dass gurgel nutzersignale auch außerhalb v. ganalytics erfasst u. du bringst mich gerade auf die idee, dass ich ein frisches projekt ohne jegliche gurgel-anbindung man aufsetzen u. mit dem tool bearbeiten koennte.
gruß

Ladenbesitzer

hast du den Traffic über die Google Suche hinzugeführt?
Ansonsten wäre es ja wie z.B. Social Traffic?!
Oder?

hanneswobus

@ladenbesitzer
ich habe ausschliesslich traffic via googlesuche "simuliert" u. ich kann die funktionsfaehigkeit ueber WMT-searchconsole nachvollziehen.
im experiment gibt es keinen socialtraffic, aber danke fuer die inspiration.

arnego2 · Zuletzt geändert von arnego2 am 14.04.2018, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.

hanneswobus hat geschrieben:.. dieses werkzeug ist allerdings in der lage, bspw. zugriffe (menschlich aussehend) via google zu simulieren u. da dachte ich mir neulich, das mal auf ein experiment mit einer verbrennbaren domain (eigene natuerlich) anzusetzen. ..

Es wäre nicht übel das mal bei anderen Domains auszuprobieren damit wir besser sehen das es doch eine Art von Nutzerinteraktion.
Ich glaube es gibt keine Nutzerinteraktion aber Ich habe ein Domain das man benutzen könnte um zu sehen ob ich richtig liege oder falsch.

hanneswobus

arnego2 hat geschrieben:
hanneswobus hat geschrieben:.. dieses werkzeug ist allerdings in der lage, bspw. zugriffe (menschlich aussehend) via google zu simulieren u. da dachte ich mir neulich, das mal auf ein experiment mit einer verbrennbaren domain (eigene natuerlich) anzusetzen. ..
Es wäre nicht übel das mal bei anderen Domains auszuprobieren damit wir besser sehen das es doch eine Art von Nutzerinteraktion.
Ich glaube es gibt keine Nutzerinteraktion aber Ich habe ein Domain das man benutzt könnte um zu sehen ob ich richtig liege oder falsch.

also die ueblichen nutzerinteraktionen lassen sich da simulieren.

arnego2 hat geschrieben:Nutzer-verhalten kann man nur messen wenn man dir über die Schulter schaut.

Ich finde deine Seite und geh mir einen Kaffee holen oder muss die Tür aufmachen.
VS
Ich finde deine Seite und finde in 10 Sekunden was ich finden möchte. Gehe zurück und suche etwas anderes etc.

Sehe ich ähnlich ich denke das wird auch nur herangezogen, wenn es positiv oder negativ extrem abweicht bzw. genug Daten vorhanden sind diesen einen von zig Rankingfaktoren entsprechend stärker oder schwächer zu gewichten.

hanneswobus

@tim
ich frage mich jedoch auch, wie diese nutzerverhalten-thesen denn im detail bewiesen werden koennen u. ich sehe hier bspw. projekte mit einer extrem schlechten aufenthaltsdauer u. diese laufen gut, ranken gut usw. u. dann sehe ich hier projekte mit traumhaft schoenen aufenthaltsdauern u. gigantische durchklicks u. die laufen nicht unbedingt besonders gut u. in summe denke ich mir, dass es wenig sinn macht, sich stark auf dieses nutzerverhalten zu fokussieren, weil ich keinerlei ableitbare gemeinsame nenner bei unseren geschichten da entdecken kann. ich "glaube" ja nachwievor, dass sich alles um die optimale nutzerbefriedigung im angebot der seite(n) u. in der bewerbung der seite(n) dreht, zumindest sehe ich da den kleinsten gemeinsamen nenner.
lg

Thomas H

Zur Ursprungsfrage:
Weshalb sollte Google auf GA zurück greifen müssen, wenn sie über Chrome in ausreichendem Umfang relevante Nutzerdaten bekommen? Google hat meines Wissens gesagt, sie nutzen keine GA-Daten. Hat sich Google auch zu Chrome-Daten ähnlich geäußert? Ich kenne nur die aktuelle Meldung, dass Google Chrome-Daten für die PageSpeed-Messung heranzieht. Warum nicht auch andere Nutzerdaten?

Paar Gedanken zum Blackhat-Test:

- Könnte der Rankingeffekt nicht auch andere Ursachen als die User Signals auf Deiner Seite gehabt haben? Zum Beispiel mehr Klicks auf Deine Snippets (sowohl absolut als auch in Form einer höheren CTR)? Mehr Google Adsens Impressions Deiner Domain? ... Google hat so viele Möglichkeiten...

- Selbst wenn Google User Signals wie Absprungrate (was sie verneinen) oder Time on Site verwenden sollten, machen uns Verallgemeinerungen wohl nicht schlauer. Was in welcher Form Rankingfaktor ist hängt doch längst von der Suchintention ab. Will jemand eine schnelle Antwort, wären eine hohe Absprungrate und eine kurze Verweildauer durchaus positiv. Will jemand ein Produkt kaufen, wären eine geringe Absprungrate und eine hohe Verweildauer hingegen positiv. Ich denke, dass Google das entweder differenzieren kann oder solche User Signals gerade wegen der Uneindeutigkeit nicht verwendet.

Grüße
Thomas

hanneswobus

@thomas

die testdomain hat keinerlei adsense auf dem system, nur piwik u. die WMT UND ich habe in der simulation eine phrase verwendet, die ich vorher mit hilfe meiner hashtagdatenbanken (hier schaue ich auf haeufungsveraenderungen) gesucht u. bewertet hatte. hier koennte ich dir in deiner vermutung recht geben u. auch meinen, dass "user intent" ein spannender faktor ist u. eigentlich sehe ich das staendig bei projekten, die keinerlei blackhatbezug haben.
wenn ich bspw. inhalte u. die promo dieser inhalte auf kommunikationstrends (via socialmedia natuerlich auslesbar) ausrichte, bekomme ich auch meine rankingveraenderungen.

gruß

hanneswobus hat geschrieben:@tim
ich frage mich jedoch auch, wie diese nutzerverhalten-thesen denn im detail bewiesen werden koennen

Gar nicht, ähnlich wie mit vielen anderen Thesen zum Ranking

.

@Ladenbesitzer

Google trackt praktisch alles was z.B in Chrome aufgerufen / gesucht etc. wird(gibt auch ne meldung zu. gerne per pn wer mag), wie gesagt ich denke das Aufwerten einer Position nur dann passiert, wenn alle anderen Rankingfaktoren mit dem konkurrierenden Ergebnis so nahe liegen, das es für Google Sinn macht sich z.B nochmal die CTR anzuschauen um über den Algo abschließend URL-XY besser zu ranken als URL-YZ(bzw. Die Diskrepanz der Werte von 2 nahen Positionen in den SERPS aus dem Rahmen fällt). Gerade CTR halte ich für wichtig, bounce rate/Verweildauer etc. ist aus meiner Sicht wesentlich schwieriger zu bewerten und sehr stark abhängig vom Content. Am Ende des Tages arbeiten da Machine Learning Algorithmen mit tausenden Variablen zusammen, sodass man pauschal denke ich schwer eine abschließendes Statement geben kann.

Ladenbesitzer

Hallo Tim,
kannst du eine Einschätzung geben, inwieweit Google die CTR beurteilen kann, sofern kein Chrome verwendet wird?