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Verfasst: 30.01.2019, 07:36
von
(Was ich mit meinem vorigen Beitrag eigentlich sagen wollte: Denke bei deiner Preisbildung an solche nachträgliche Arbeit.)

Verfasst:
von

Verfasst: 30.01.2019, 10:32
von StephanBerlin
Hallo Ihr Lieben,

ja das merke ich schon jetzt. Als wäre ich deren leibeigener gratis Webmaster....

Aber:
Wenn vorher klar kommuniziert wurde das mit Übergabe des Projekts [Launch auf Kundenserver] die Sache abgeschl. ist. Dann sollte da auch nischt kommen.

Wenn dann doch, dann kostet es halt 60-90 Euro netto / Stunde. So einfach.

Und das muss man auf behutsame, lustige aber dennoch deutliche Weise sagen!

Verfasst: 30.01.2019, 12:22
von top
Wordpress ohne anschließenden Wartungsvertrag an Laien anzubieten empfinde ich persönlich als leichtsinnig bis unseriös.

Wie reagierst du, wenn der Kunde nach einem Monat die Seite zerschießt, weil er z. B. irgendwelche inkompatible Extensions installieren wollte oder einfach nur versucht hat ein Update anzustoßen? Oder die Seite wurde wegen fehlender (oder trotz vorhandener) Updates gehackt und es springen einem dort nackte Tatsachen entgegen?

Ich denke deine Kunden könnten dann ein gewisses Maß an Gewährleistung und kostenloser Korrektur erwarten.

Für dich hoffe ich, dass deine Kunden nur so: :( oder so: :-? reagieren - und nicht etwa so: :evil: bis so: :bad-words:

Re: Frage zu fairen / angemessenen Webdesign Preisen

Verfasst: 30.01.2019, 13:23
von YUHIRO.DE
StephanBerlin hat geschrieben:Hallo liebe Leute,

ich hoffe es geht euch allen gut ?

Lieber spät als Nie: Nur das allerbeste für 2019!

Meine Frage betrifft diesmal nicht das Thema SEO.

Ich bin letztes Jahr 12/18 unter die kommerz. Webdesigner gegangen. Da ich Wedesign schon seit 15! Jahren für meine eigenen Firmen mache, dachte ich mir, hey, biete es doch auch für andere gegen Geld an;)....Mein Angebot richtet sich ausschl. an Selbstständige, Künstler, Freiberufler sowie kleine Firmen. [Friseurläden, Bäckerein, Dachdecker, Arztpraxen etc]

Gesagt getan. Es läuft gut....

Meine Frage an euch:
Als diplomierter Betriebswirt [Dipl.-Betrw.], was sollten folgenden Angebote kosten?

- 6 Seiten Wordpress CMS
- 10 Seiten Wordpress CMS
- bis zu 50 Seiten WP CMS

Was kann ich pro Stunde verlangen? Also für arbeiten welche nach Stunden abgrechnet werden können?

Ihr müsst mir keinen exakten Preise nennen. Richtwerte wären prima.

Ich verlange derzeit über meine Webseite 799 Euro netto für eine WP Webseite mit 6 (Unter)seiten...

LG
Stephan
Spannend.

Ich denke wenn man wirklich nur WordPress installiert, das Theme aktiviert, die XML Demo einspielt und die notwendigen Änderungen vornimmt, dass es positiv rüberkommt, dann braucht man dafür alleine schon zirka 2 Tage.

Dann muss man definitiv noch auf HTTPS umstellen, was nicht in jedem Hoster direkt dabei ist. Höchswahrscheinlich muss man auch selbst das Lets Encrypt Zertifikat bestellen.

Dann hat der Kunde meistens nicht viele Bilder oder Texte, welche man eventuell noch bereitstellen muss. Das Schreiben und editieren der Bilder braucht seine Zeit.

Dann sollte man definitiv ein Backup Plugin für den Kunden installieren, wie zum Beispiel UpDraft.

Auch eine Standardabsicherung der WP-Login Seite über HTTPS und das Installieren und Konfigurieren eines Sicherheitsplugins ist angebracht.

Dann muss man sich um die DSGVO Gedanken machen: Impressum, Datenschutzerklärung, Cookie Notice, Shariff Plugin, Checkboxen bei den Formularen.

Viele Themes sind auf Englisch und man muss diese mit PoEdit oder mit WPML übersetzen. Wenn es keine PO Datei mit Deutsch gibt, dann wird es dementsprechend aufwendiger die Übersetzungen vorzunehmen.

Fairerweise wäre es auch immer angebracht, eine Google Analytics Anbindung vorzunehmen, das ReCaptcha zu installieren und auch die Sitemap zu erstellen und diese, nach dem Hinzufügen der Website auf den Google Webmaster Tools/ Search Console, dort einzubinden.

Man kann natürlich viele dieser Punkte weglassen. Aber jedes Weglassen führt dann irgendwann mal zu Problemen, wie zum Beispiel das Backup Plugin. Mindenstens nach zwei Jahren wird man froh sein, so ein Plugin installiert gehabt zu haben. :lol: Kurzfristig ist es sicherlich dann nicht so interessant...

Wenn man es selber macht kommt man sicherlich auf zirka 30 Stunden, wenn mann irgendeinen Mitarbeiter hat, dann braucht es sicher zirka 40 Stunden.

Nun müsste man diese Stundenzahl mit dem Stundensatz von Dir multiplizieren :) Dann wüsste man was man für diese Seite verlangen kann.

Ps: Ich gehe hier wirklich davon aus, dass die Demo XML/ Beispielseite welche mit dem Theme mitgeliefert wird, bereits das ist, was der Kunde möchte. Bei einer individuellen Seite braucht es dann noch etliche weitere Schritte, welche dementsprechend bepreist werden sollten.

Verfasst: 30.01.2019, 13:24
von LinkPop
top hat geschrieben:Wordpress ohne anschließenden Wartungsvertrag ...
Nützt ja auch Nichts, denn viele "Wordpress-Webdesigner" haben nicht die nötigen Kenntnisse bzgl. richtiger Absicherung des Systems. Warum soll der Kunde für z.b. eine Neu-Installation (darauf läuft es nämlich meistens hinaus) im Rahmen eines Wartungsvertrages bezahlen, wenn die Ursache hätte vermieden werden können?

Man sollte dann schon ganz klar kommunizieren, dass man mit Sicherheit nichts am Hut hat und für Nichts garantieren kann. Macht nur keiner. Ich kenne wenige, die bei Plugin-Updates den Code prüfen, aber viele, die für Kunden schnell was mit WP zusammenklicken. Früher haben die Designer die Programmierung noch ausgelagert, heute wird einfach nur noch zusammengeklickt. Für "sich" ok, aber für Kunden sehe ich da viele Risiken.

Verfasst: 30.01.2019, 14:02
von arnego2
StephanBerlin hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

ja das merke ich schon jetzt. Als wäre ich deren leibeigener gratis Webmaster....

Aber:
Wenn vorher klar kommuniziert wurde das mit Übergabe des Projekts [Launch auf Kundenserver] die Sache abgeschl. ist. Dann sollte da auch nischt kommen.

Wenn dann doch, dann kostet es halt 60-90 Euro netto / Stunde. So einfach.

Und das muss man auf behutsame, lustige aber dennoch deutliche Weise sagen!
Tja zu viel Beratung kann einen Kunden schon zum Umdenken bewegen. Speziell Deutsche Kunden sind oft davon überzeugt das ihr angelesenes Wissen "besser" wär als langjährige Erfahrung.

Dabei sind unsere Stundensätze noch sehr weit von 60 bis 90 € entfernt.

Verfasst: 30.01.2019, 17:24
von staticweb
> Dabei sind unsere Stundensätze noch sehr weit von 60 bis 90 € entfernt.

Das sind in diesem Kontext auch Fantasie-Stundensätze, die höchstens bei größeren Agenturen verlangt werden.

Verfasst: 30.01.2019, 19:40
von
top hat geschrieben:Wie reagierst du, wenn der Kunde nach einem Monat die Seite zerschießt
So etwas hatte ich auch: Kunde macht Wordpress-Update (oder die Seite macht es von sich selbst), Plugin X ist noch nicht mit der neuen Wordpress-Version kompatibel: der berüchtigte "White Screen" folgte. So etwas wird immer irgendwann mit Systemen passieren, die man (die Kunden) mit Plugins modifizieren kann.
Das passiert mir selbst ja auch. Aber ich weiß, wie ich dies via FTP oder Datenbankeingriff wieder hinbekomme. Der Kunde kennt aber nur seinen Zugang zum Backend des CMS. Alles andere ist Sache des Webmasters.
Der Webmaster muss derlei Dinge aber kostenlos regeln. Denn: Er kann ja den eben benannten Fehlerteufel nicht schon vorher kommunizieren und dann auch noch mit "kostet extra". Da schreckt ja ab. Nachträglich für so etwas (der Kunde hatte ja keinen groben Fehler gemacht) Kosten einfordern wird mit Sicherheit schlechte Vibrationen (und Reputation) bringen.

Stephan aus Berlin, du verkaufst den Kunden mit Wordpress ein sehr gutes aber eben auch anfälliges System. Leider gibt es keine anderen Vertragswerkstätten. Du bist zunächst die einzige.

Eine andere Epsisode sei mir an dieser Stelle noch gestattet zu erzählen: HTTPS war damals noch eher eine Nebensache. Später liest der Kunde davon etwas und möchte so einen grünen Hinweis im Browser haben. Was macht er? Er sucht nach einem Wordpress-Plugin und installiert sich so eines, in dessen Beschreibung irgendwas von "https" steht. Die Seite stürzte ab. Natürlich. Stephan, stelle dich auf derlei Dinge ein.
Ich bekomme im Übrigen auch regelmäßig weitergeleitete E-Mails vom Hoster, weil die Kunden nicht wissen, was der von ihnen will. Für sie bin ich weiterhin der Ansprechpartner. Komme mir dann etwas vor wie der Zauberlehrling.

Noch etwas zu den besagten Backup-Plugins: Schön und gut. Alles läuft automatisch und ist gesichert. Aber wer spielt sie im Ernstfall wieder ein? Na?

Verfasst: 31.01.2019, 08:11
von hanneswobus
arnego2 hat geschrieben:
StephanBerlin hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

ja das merke ich schon jetzt. Als wäre ich deren leibeigener gratis Webmaster....

Aber:
Wenn vorher klar kommuniziert wurde das mit Übergabe des Projekts [Launch auf Kundenserver] die Sache abgeschl. ist. Dann sollte da auch nischt kommen.

Wenn dann doch, dann kostet es halt 60-90 Euro netto / Stunde. So einfach.

Und das muss man auf behutsame, lustige aber dennoch deutliche Weise sagen!
Tja zu viel Beratung kann einen Kunden schon zum Umdenken bewegen. Speziell Deutsche Kunden sind oft davon überzeugt das ihr angelesenes Wissen "besser" wär als langjährige Erfahrung.

Dabei sind unsere Stundensätze noch sehr weit von 60 bis 90 € entfernt.
das ist richtig, aber "deutsche kund_innen" können durchaus vom gegenteil überzeugt werden, wenn man sauber u. logisch argumentiert u. das argumentierte auch tatsächlich beweisen kann. ich erlebe bei uns immer etwas interessantes: der deutsche kunde behauptet da diese ich-wees-alles-besser-dinge u. der pot. dienstleister knickt sofort ein u. zickt herum. richtig wäre etwas, was wohl irgendwo als "verhandeln" bekannt ist. gut ... ich schnattere hier auf basis v. erfahrungen mit richtigen firmen, firmen mit gewisser erfahrung u. einem standing. andere verhältnisse hast du bei den sog. "startups", diese sind aber völlig uninteressant, wenn du tragfähige stundensätze durchsetzen möchtest.

Verfasst: 31.01.2019, 12:49
von arnego2
hanneswobus hat geschrieben: das ist richtig, aber "deutsche kund_innen" können durchaus vom gegenteil überzeugt werden, wenn man sauber u. logisch argumentiert u. das argumentierte auch tatsächlich beweisen kann. ich erlebe bei uns immer etwas interessantes: der deutsche kunde behauptet da diese ich-wees-alles-besser-dinge u. der pot. dienstleister knickt sofort ein u. zickt herum. richtig wäre etwas, was wohl irgendwo als "verhandeln" bekannt ist. gut ... ich schnattere hier auf basis v. erfahrungen mit richtigen firmen, firmen mit gewisser erfahrung u. einem standing. andere verhältnisse hast du bei den sog. "startups", diese sind aber völlig uninteressant, wenn du tragfähige stundensätze durchsetzen möchtest.
Ohne hier eine Sozialismus Debatte lozukicken zu wollen. Das Verhalten der Kunden hängt oft damit zusammen aus welchen Schichten sie kommen. Daher verlange ich das die Kunden uns die Vorlagen schriftlich schicken.

Verfasst: 31.01.2019, 15:39
von staticweb
> Das Verhalten der Kunden hängt oft damit zusammen aus welchen Schichten sie kommen.

Wird ja immer besser dieser Thread. Hattest du denn schon mal einen Hartz IV Empfänger, der eine Webseite mit WordPress wollte und auch einen Teil dieser Phantasiepreise zahlen wollte. Und wie kommst du an Informationen aus dem sozialen Background.

Ich vermute aber mal du wolltest damit sagen, desto mehr Geld die Kunden haben umso komplizierter wird es. :-)

Verfasst: 31.01.2019, 17:09
von arnego2
staticweb hat geschrieben: Und wie kommst du an Informationen aus dem sozialen Background.

Ich vermute aber mal du wolltest damit sagen, desto mehr Geld die Kunden haben umso komplizierter wird es. :-)
Mit Hartz 4 hat es wenig bis nichts zu tun.

Ein Kunde (Neureich und hysterisch) der sein Geld für nutzlose Sachen ausgab da andere es ja auch haben. Mit 100 Besuchern am Tag und sich einen Dedicaten Server holen da die Konkurrenz ja auch einen hat. Aus seiner Webseite wollte er Keyworte entfernen ohne den Zeitraum einzuhalten der vereinbart war um keine Veränderungen zu machen etc.

Viele unserer Kunden kommen allerdings nicht aus Deutschland.
Indien, Spanien, Südamerika, Österreich, Schweiz. Im letzten Jahr hatten wir das Glück solche Kunden allerdings kaum noch anzutreffen.

Verfasst: 31.01.2019, 19:11
von staticweb
> Indien, Spanien, Südamerika, Österreich, Schweiz. Im letzten Jahr hatten wir das Glück solche Kunden allerdings kaum noch anzutreffen.

Ich kann mir ehrlich gesagt bei ersteren nicht vorstellen, dass du da finanziell "auf deine Kosten kommst". Die suchen sich doch eher Einheimische im Niedrigpreissektor.

Verfasst: 31.01.2019, 20:20
von arnego2
staticweb hat geschrieben:> Indien, Spanien, Südamerika, Österreich, Schweiz. Im letzten Jahr hatten wir das Glück solche Kunden allerdings kaum noch anzutreffen.

Ich kann mir ehrlich gesagt bei ersteren nicht vorstellen, dass du da finanziell "auf deine Kosten kommst". Die suchen sich doch eher Einheimische im Niedrigpreissektor.
Zuverlässigkeit ist einer der Gründe. Die billig billig Leute gibt es überall, nicht nur in der sich entwickelnden Welt. Der Anfang war nicht einfach aber von Jahr zu Jahr kommen mehr Kunden zu uns.

Verfasst: 01.02.2019, 16:21
von swiat
staticweb hat geschrieben:
Ich kann mir ehrlich gesagt bei ersteren nicht vorstellen, dass du da finanziell "auf deine Kosten kommst". Die suchen sich doch eher Einheimische im Niedrigpreissektor.
Ich hatte schon , auch wenn wenig, Kunden aus China, USA, Russland, Ukraine, bessere Zahlungsmoral als deutsche....