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Rankingfaktor "Nutzersignale"

Verfasst: 05.10.2017, 09:52
von Jomani17
"Nutzersignale" werden ja (laut Google) immer wichtiger.
Macht Sinn und ist verständlich.

Aber wie genau sehen denn eigentlich die "Nutzersignale" aus?
Ich höre immer was von Verweildauer, Absprungrate und aufgerufene Seiten pro Besuch und ich glaube ein Teil davon ist Quatsch?!

1. Auf die aufgerufenen Seiten/Besucher hat Google doch überhaupt gar keinen Zugriff? Jetzt könnte man meinen, dass sie auf Google Analytics Daten zugreifen aber das glaube ich nicht. Was ist mit den Seiten die kein Google Analytics nutzen? Für die gibt es andere Regeln? Ne - glaube ich nicht.

2. Verweildauer: Ebenfalls kein Zugriff AUßER:
Jemand klickt in dern SERPs auf ein Suchergebnis --> besucht die Seite --> kehrt nach 2 Minuten zu den SERPs zurück. Ja, dann kennt Google die Verweildauer, aber:

Was ist mit den Personen die nicht zurück zu den SERPs kehren? Hier kann Google keine Verweildauer messen - wohl aber verstehen, dass der Suchende scheinbar gefunden hat was er suchte und es keinen "Absprung" zurück in die SERPs gab.

3. Absprungrate. Das ist meiner Meinung nach der einzige Wert den Google halbwegs messen und nutzen könnte:

1. Jemand sucht nach etwas
2. Er klickt auf ein Suchergebnis
3. Er findet nicht was er suchte und kehrt zurück in die SERPs -->Info an Google: Ergebnis passt nicht zur Suchanfrage
4. Er klickt auf das nächste Suchergebnis
5. Er findet nicht was er suchte und kehrt zurück in die SERPs -->Info an Google: Ergebnis passt nicht zur Suchanfrage
6. Er klickt noch einmal auf ein Ergebnis und wird fündig. Diesmal kehrt er nicht zurück in die Suchergebnisse -->Info an Google: Ergebnis passt zur Suchanfrage

So stell ich mir den Ablauf vor.
Fazit: Die Absprungrate könnte ein Nutzersignal sein.

Ja... und die ganzen anderen Nutzersignale? Was gibt es denn noch? Die CTR in den SERPs kann sich leicht auf das Ranking auswirken.
Mehr fällt mir da dann aber auch schon nicht mehr ein...


Was ist mit den Chrome Browsern. Die gibt`s ja für alle Systeme. Theoretisch könnte Google damit das Verhalten auf einer Seite noch viel besser auswerten.
Aber kann das als Rankingfaktor genutzt werden? Was ist mit Seiten die überwiegend von Apple Nutzern angesurft werden (Safari)?

Verfasst:
von

Verfasst: 05.10.2017, 10:33
von Bodo99
3. Absprungrate ist so eine Sache ...

1. Jemand sucht nach etwas
2. Er klickt auf ein Suchergebnis
3. Er findet was er suchte, liest und kehrt trotzdem zurück in die SERPs, weil er noch mehr lesen will auf anderen Seiten
4. Er klickt auf das nächste Suchergebnis
5. Er findet was er suchte und kehrt nochmal zurück in die SERPs
6. Er klickt noch einmal auf ein Ergebnis und wird wieder fündig. Diesmal kehrt er auch wieder zurück in die Suchergebnisse, weil er jetzt nach was anderem suchen will.

Verfasst: 05.10.2017, 10:41
von Jomani17
Ja, da hast du nicht ganz unrecht.
In dem Fall (das er findet was er sucht aber trotzdem noch weitere Ergebnisse besucht) hat Google dann aber zumindest eine Verweildauer die mit einbezogen werden kann. Aber ja - im Prinzip ist selbst die Absprungrate irgendwie "schwer zu greifen".

Dann stellt sich mir umso mehr die Frage. Was sind denn nun Nutzersignale die Google wirklich verwenden kann....

Verfasst: 05.10.2017, 11:24
von ewigerlaie
Jomani17 hat geschrieben:... In dem Fall (das er findet was er sucht aber trotzdem noch weitere Ergebnisse besucht) hat Google dann aber zumindest eine Verweildauer die mit einbezogen werden kann. ...
Hat Google wirklich die Verweildauer? Wenn ich mein Suchverhalten so betrachte, weiß ich das nicht. Wie suche ich?
1. Suchbegriffe eingeben - Ergebnisse sehen.
2. Nacheinander die interessanten jeweils in einem separaten Tab des Browsers öffnen.
3. Diese Tabs mit den jeweiligen Seiten nacheinander oder simultan nach meinen Zielen abklappern.
4. Im Idealfall habe ich was gefunden und schließe den Browser komplett.

Was nun? Ob ich die einzelnen Ergebnisseiten 5 Minuten oder 60 Minuten offen halte und dann alle schließe, kann das Google ermitteln?

Was wissen dann Google und die jeweiligen Seitenbetreiber von meinem Verhalten (außer dass sie meine Suchbegriffe und die angesteuerten Ziele kennen)? Welche Nutzersignale entstehen so?

Verfasst: 05.10.2017, 11:56
von Jomani17
Ich habe auch diverse Tabs geöffnet - immer. Aber ich glaube damit machen wir nur einen kleinen Prozentsatz aus. Der "normale" Nutzer macht das glaube ich nicht. Das kann ich natürlich nicht belegen. Das ist nur mein Eindruck aus dem Bekanntenkreis.

Okay - wir halten fest:

Absprungrate, Verweildauer, Aufgerufene Seiten / Besuch = kann alles nicht zu 100% verwertet werden.

Und nun? Was bleibt denn jetzt übrig? Was sind diese sagenumwobenen Nutzersignale die so wichtig für das Ranking sind? :-?

Verfasst:
von

Verfasst: 05.10.2017, 12:19
von hanneswobus
Jomani17 hat geschrieben:Ich habe auch diverse Tabs geöffnet - immer. Aber ich glaube damit machen wir nur einen kleinen Prozentsatz aus. Der "normale" Nutzer macht das glaube ich nicht. Das kann ich natürlich nicht belegen. Das ist nur mein Eindruck aus dem Bekanntenkreis.

Okay - wir halten fest:

Absprungrate, Verweildauer, Aufgerufene Seiten / Besuch = kann alles nicht zu 100% verwertet werden.

Und nun? Was bleibt denn jetzt übrig? Was sind diese sagenumwobenen Nutzersignale die so wichtig für das Ranking sind? :-?
also ich meine immer:
signale oder nutzersignale sind interessante theorien, diese bleiben eben auch nur theorien, weil eben nichts davon absolut klar u. transparent nachvollziehbar ist.
natuerlich sind die theorien rund um absprungraten o. aufenthaltsdauern faszinierend, klingen logisch, aber mir fallen sofort 2 projekte mit extrem schlechten zahlen aus eben diesen metriken ein, wo das drumherum (also traffic, umsatz) passt. also: solange die belegfuehrung zu deinen genannten variablen nicht vorhanden ist, wuerde ich hierueber max. theorien u. smalltalk austauschen.

ich ziehe bei uns viel lieber die gedankliche querverbindung v. nutzersignal zu "userintent". letzteres waere interessant u. ich beobachte gute traffics u. rankings bei bspw. projekten, wo auf angedockten socialaccounts haufenweise menschen liken, teilen usw. ich "intepretiere" da rein: das-ist-ein-nutzer-signal-von-wert-weil-da-fremde-menschen-sagen-und-schreiben-"das-projekt-ist-toll-und-wird-von-mir-geliebt".

gruß

Verfasst: 05.10.2017, 15:23
von arnego2
Absprungrate lässt sich nur ermitteln wenn sie dir eine Kamera auf die Schulter schnallen.
Alles andere ist Annahme und von daher sehr ungenau.

Alles was uns Google in den letzen Jahren so gegeben hat sind Halbwahrheiten. Si werden keinem erzählen wie man rankt und auf die Nummer eins kommt weil sie es selber nicht wissen und wahrscheinlich auch kein Interesse daran haben, denn man kann ja Ads nutzen.

Verfasst: 05.10.2017, 15:47
von heinrich
In meinem Bereich ist sicher das Kopieren von Texten ein solches Signal - ich nutze das immer, um die "Beliebtheit" und das echte Interesse meiner BesucherInnen zu messen! Denn das ist viel genauer als das bloße Besuchen oder Aufrufen einer Seite.

Verfasst: 05.10.2017, 15:55
von hanneswobus
arnego2 hat geschrieben:Absprungrate lässt sich nur ermitteln wenn sie dir eine Kamera auf die Schulter schnallen.
Alles andere ist Annahme und von daher sehr ungenau.

korrekt u. alles was "annahme" oder auf dem level der "theorie" ist, wuerde ich nicht als grundlage fuer diese oder jene strategien daher nehmen. mir fehlt naemlich der nachvollziehbare beweis zu den absprungraten u. den besuchsdauern usw. usw.
arnego2 hat geschrieben: Alles was uns Google in den letzen Jahren so gegeben hat sind Halbwahrheiten. Si werden keinem erzählen wie man rankt und auf die Nummer eins kommt weil sie es selber nicht wissen und wahrscheinlich auch kein Interesse daran haben, denn man kann ja Ads nutzen.
naja du.
vieles dieser halbwahrheiten generiert sich aus den vielen theorien v. leuten ausserhalb v. google. ich erinnere mich auch an diese geschichte, wo angeblich haufenweise geld in SEM automatisch das organische ranking pusht. das ist natuerlich genausowenig beweisbar, wie die these rund um das flaechendeckende monitoring saemtlicher user_innen weltweit bzgl. der signale auf bspw. webseite v. unwichtigem-startup-nischen-projekt-wie-es-zu-tausenden-vorkommt-in-kuhkaff-aus-deutschland-xyz.

Verfasst: 05.10.2017, 16:12
von arnego2
hanneswobus hat geschrieben:naja du.
vieles dieser halbwahrheiten generiert sich aus den vielen theorien v. leuten ausserhalb v. google.
Nicht ganz und nicht nur außerhalb, der Ursprung des Content ist König zum Bleistift kommt von Matts Cutts, der sich so einige Sachen geleistet hat. Aber du hast Recht durch das unkritische Nachgeplauderte dieser Halbwahrheiten hat sich der Glaube in sie vertieft.

Er macht jetzt auf SEO

Nach dem Amerikanischen Motto: There is a fool born every day.

Verfasst: 05.10.2017, 17:42
von Jomani17
Okay, scheint ja ein schwieriges Thema zu sein:

@Hanneswobus Die Interaktionen im Social-Bereich könnten aber natürlich auch gefaked werden. Deshalb frag ich mich da natürlich, ob das wirklich bewertet werden kann

Also bleiben wir bei Links, Links und Links, einer ordentlichen technischen Struktur und "Content".

Verfasst: 05.10.2017, 22:00
von hanneswobus
Jomani17 hat geschrieben:Okay, scheint ja ein schwieriges Thema zu sein:

@Hanneswobus Die Interaktionen im Social-Bereich könnten aber natürlich auch gefaked werden. Deshalb frag ich mich da natürlich, ob das wirklich bewertet werden kann

Also bleiben wir bei Links, Links und Links, einer ordentlichen technischen Struktur und "Content".

ich arbeite gerade an einer sehr SEHR großen datenbank, wo diese interaktionen sichtbar gemacht werden. ich beziehe mich auf instagram u. ich sehe da bei aktuell 4.5 mio analysierten accounts zwar fakes, aber diese fallen nicht klischeehaft ins gewicht.
mein tipp in deine richtung: arbeite in diesem bereich mal lieber nicht auf basis deiner subjektiven wahrnehmung. lg

Re: Rankingfaktor "Nutzersignale"

Verfasst: 05.10.2017, 23:06
von nerd
Jomani17 hat geschrieben: 1. Auf die aufgerufenen Seiten/Besucher hat Google doch überhaupt gar keinen Zugriff? Jetzt könnte man meinen, dass sie auf Google Analytics Daten zugreifen aber das glaube ich nicht. Was ist mit den Seiten die kein Google Analytics nutzen? Für die gibt es andere Regeln? Ne - glaube ich nicht.
Na dann frage dich doch mal, warum google analytics, google fonts, google maps, cdn usw. alles kostenlos zur verfuegung stellt. Da diese datein von google herruntergeladen werden, kann google selbstverstaendlich sehen welcher user ihre dateien ueber welche webseiten bezieht. Ich schaetze mal das 90% aller seiten irgendwas von google laden.

Google waere dumm, solche wichtigen daten die sie ohnehin schon haben nicht zu nutzen.
Jomani17 hat geschrieben: ....
Ja... und die ganzen anderen Nutzersignale? Was gibt es denn noch? Die CTR in den SERPs kann sich leicht auf das Ranking auswirken.
Mehr fällt mir da dann aber auch schon nicht mehr ein...
Na praktisch alle signale die auch in google analytics stehen. Ladezeit die die user je nach anbindung tatsaechlich haben, verkaeufe/abschluesse falls das von den betreibern in GA eingerichtet wurde usw. und dann natuerlich noch externe signale wieoft die seite verlinkt wird, und von wo aus.

Und die angaben muessen auch keineswegs 100% genau sein, es reicht ja wenn man z.b. beobachtet dass 80% der user die man fuer keyword xyz zu der seite schickt 90% kurz darauf wieder zurueckkommen und auf ein anderes ergebniss klicken.
Beim wetter braucht man auch nicht zu warten bis man nass ist und zu wissen dass es regnet.
Jomani17 hat geschrieben: Was ist mit den Chrome Browsern. Die gibt`s ja für alle Systeme. Theoretisch könnte Google damit das Verhalten auf einer Seite noch viel besser auswerten.
Aber kann das als Rankingfaktor genutzt werden? Was ist mit Seiten die überwiegend von Apple Nutzern angesurft werden (Safari)?
Noe - was google chrome macht und zurueckschickt kannst du selbst mit wireshark sehen, und das wuerde auch den netzwerkadmins in grossen firmen auffaellen wenn ploetzlich ein paar hundert chrome installationen anfangen heimlich nach hause zu telefonieren.

Re: Rankingfaktor "Nutzersignale"

Verfasst: 05.10.2017, 23:20
von arnego2
nerd hat geschrieben: Na dann frage dich doch mal, warum google analytics, google fonts, google maps, cdn usw. alles kostenlos zur verfuegung stellt. Da diese datein von google herruntergeladen werden, kann google selbstverstaendlich sehen welcher user ihre dateien ueber welche webseiten bezieht. Ich schaetze mal das 90% aller seiten irgendwas von google laden.
Ich glaube das deine Schätzung etwas zu hoch ist, ca 30-50 Millionen Webseiten nutzen analytics, schätzungsweise 40% aller Webseiten nutzen Google maps (die Wahrscheinlichkeit ist groß das sie ebenfalls analytics nutzen) Google Fonts ist unbekannt aber es kann locker sein das es die gleichen 40% aller Webseiten sind. Es gibt ca 1 Milliarde an Webseiten und es gibt Länder in denen Google überhaupt keine Geige spielt.

Nichtsdestotrotz hat Google sehr viel an Info, so viel daß das Auswerten nicht so einfach sein wird.

Re: Rankingfaktor "Nutzersignale"

Verfasst: 05.10.2017, 23:52
von nerd
arnego2 hat geschrieben:Google Fonts ist unbekannt aber es kann locker sein das es die gleichen 40% aller Webseiten sind.
Designer nutzen gerne google fonts. Relativ viele templates fuer wordpress, shops und andere templates haben google fonts eingebunden, ohne dass es dem betreiber bewusst ist.

Die alternative waere z.b. adobe fonts wo man teilweise vierstellige betraege hinlegen muss um die fonts zu kaufen, aber wer macht das fuer ein $29 wordpress theme wenn er google fonts umsonst nutzen kann?