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Probleme bei internationalem Shop - hreflang

Verfasst: 10.09.2018, 14:46
von nanos
Hey,

wir haben in unserem Online Shop ein großes Problem mit der Auszeichnung der Internationalisierung über hreflang.

Wir bieten in unseren Shop unter domain.de in Deutschland und unter Domain.at in Österreich an.

Nun haben wir folgenden Code auf allen Seiten des .de und .at-Shops eingebunden.

Beispiel Startseite:
<link rel="alternate" hreflang="de-de" href="https://www.domain.de/" /><link rel="alternate" hreflang="de-at" href="https://www.domain.at/" /><link rel="alternate" hreflang="x-default" href="https://www.domain.de/" />
Natürlich immer zur passenden Seite/Unterseite der jeweiligen URL.

Problem ist allerdings, dass Google unter der .at Domain per Google Search Console seit Monaten lediglich 1/6 der URLs indexiert.
Per sitemap.xml übergeben wir korrekterweise ca. 6000 URLs, indexiert werden unter .at jedoch lediglich ca. 1000 URLs. Und dies seit vielen Monaten.
Unter der .de passt alles. Dort werden ebenfalls ca. 6000 URLs übermittelt, allerdings werden diese auch komplett indexiert.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit internationalen Shops gesammelt oder könnt ihr euch erklären, warum die Zahl der indexierten URLs und der übermittelten URLs in .at so extrem unterschiedlich ist ?[/u]

Verfasst:
von

Verfasst: 11.09.2018, 09:42
von nanos
Keiner eine Idee ?

Verfasst: 11.09.2018, 09:59
von chris21
Ähnliche Erfahrungen: ja.

Insbesondere, sofern sich at und de Inhalt gleichen, wird at links liegen gelassen und nur bruchstückhaft indexiert.

Bei ch sieht es anders aus. DE und AT scheint G sehr gerne zusammenzufassen. Was ergibt denn eine Site-Abfrage auf die at in google.at?

Verfasst: 11.09.2018, 11:55
von staticweb
> Keiner eine Idee ?

Wichtig ist, dass in jedem Fall eine Rückverlinkung existiert. Und die entsprechenden Seiten sollten auch vorhanden sein.

Und wie der Vorredner schon schrieb. Wenn die Seiten textuell identisch sind werden sie auch nicht in beiden "Ländern" indexiert. Das wäre ja auch Double Content, der mit einem Trick umgangen werden soll.

Verfasst: 12.09.2018, 10:40
von nanos
staticweb hat geschrieben:> Keiner eine Idee ?

Wichtig ist, dass in jedem Fall eine Rückverlinkung existiert. Und die entsprechenden Seiten sollten auch vorhanden sein.

Und wie der Vorredner schon schrieb. Wenn die Seiten textuell identisch sind werden sie auch nicht in beiden "Ländern" indexiert. Das wäre ja auch Double Content, der mit einem Trick umgangen werden soll.
Es sollen ja auch nur die .at-URls in Österreich indexiert werden. So zumindest mein Verständnis für den korrekten Umgang mit hreflang.

@ Chris
Eine Siteabfrage ergibt die korrekte Seitenanzahl, die es auch in .de ergibt. Jedoch findet man viele .at-URLs in Google.at nicht, auch wenn man die direkte URL in den Suchschlitz eingibt. Und bei den Keywords rant dann die .de-URL.
Des Weiteren werden in der GSC weiterhin nur 1/6 der übermittelten .at-URLs angezeigt.

Verfasst: 12.09.2018, 11:38
von chris21
Was wird denn in der neuen SC bzgl. Abeckungsfehler gezeigt?

Ich habe dort: "Duplikat - eingereichte URL nicht als kanonisch festgelegt" bei Sitemap->Abdeckung. Davon sind (fast) alle URLs betroffen, bei denen sich de und at inhaltlich gleichen.

Bei ch (deutschsprachig) tritt das Problem nicht auf.

Google arbeitet bei de <-> at also anders, als sie bzgl. hreflang predigen und legen die beiden zusammen.

Technischer Aufbau:

de hat de, at und ch als hreflang und de als canonical.

at hat at, de und ch als hreflang und at als canonical.

ch hat ch, de und at als hreflang und ch als canonical.

x-default ist jeweils auf de.

Nach den Angaben von Google sollte das sauber sein, wird aber eben doch von Google nicht so umgesetzt, wie beschrieben.

Lesenswert: https://www.sistrix.de/news/wie-uns-die ... ostet-hat/

spannend wird es da ab
Obwohl wir im deutschen Index gesucht haben und auch eine deutsche URL gerankt hat, wird im Cache von Google die Variante unsere AT Domain angezeigt. Ab hier wurde es spannend und es gab eine Reihe „ungeklärter Fragen“:
(die zwischenzeitlich dort aufgetretenen technischen hreflang Fehler bei a.y. mal außer acht lassen, mehr zwischen den Zeilen lesen, was hirnhamster da beschreibt)

Verfasst: 12.09.2018, 11:45
von staticweb
> Es sollen ja auch nur die .at-URls in Österreich indexiert werden. So zumindest mein Verständnis für den korrekten Umgang mit hreflang.

Ja, hreflang ist für die internationale Ausrichtung zuständig. Trotzdem sollten alle verlinkten URLs existieren.

Stimmt die denn in der GSC?

Und was sagt die Indizierung in der neuen GSC?

Hast du evtl. noch zusätzlich canonicals im Einsatz die Probleme machen?

Wie kommen hier auch an einen Punkt bei dem man dir ohne konkretes Beispiel nicht weiterhelfen kann.

Verfasst: 12.09.2018, 11:54
von chris21
@staticweb:

Das Problem ist hier, dass Google in seinen Guidelines und Aussagen zum hreflang anderes behauptet, als es tatsächlich tut. Auch bzgl. der Frage DC <-> hreflang bei gleicher Sprache, anderer Zielregion.

Es gibt sowohl hier bei Abakus, als auch im Webmasterforum von Google, als auch anderen internationalen SEO Foren immer wieder diese Fragen, z.B. bei nl <-> be Flanderisch, de <-> at, au <-> nz, etc.

Zum einen ist zwar hreflang Auszeichnung technisch (Shop- oder CMS- bezogen) wirklich anspruchsvoll, insb. in Kombination mit noindex, canonical, etc., aber das Problem ist, dass man nicht weiter kommt, selbst wenn es korrekt perfekt technisch umgesetzt ist.

Weiteres Phänomen, was Du @nanos, in der GSC checken kannst:

Externe Links auf die at werden nicht dort gelistet sondern bei der de als "via at".

Mit reinm technischen SEO ist dem nicht beizukommen. Es kann sein, dass man durch besseres Crawl Budget, allgemeine Beliebtheit in at, oder ähnlichem, diese Hürde überwinden kann. Oder eben, in dem man doch die Arbeitsweise zu DC aufnimmt (gegen die Verlautbarungen von G.) und dementsprechend handelt.

Verfasst: 12.09.2018, 12:47
von staticweb
> Ich habe dort: "Duplikat - eingereichte URL nicht als kanonisch festgelegt" bei Sitemap-Abdeckung. Davon sind (fast) alle URLs betroffen, bei denen sich de und at inhaltlich gleichen.

"Bei der Verwendung von hreflang gilt die Regel, dass jeweils nur auf Canonical-URLs verwiesen werden darf - ansonsten funktioniert der hreflang nicht."

> Zum einen ist zwar hreflang Auszeichnung technisch (Shop- oder CMS- bezogen) wirklich anspruchsvoll, insb. in Kombination mit noindex, canonical, etc., aber das Problem ist, dass man nicht weiter kommt, selbst wenn es korrekt perfekt technisch umgesetzt ist.

Ja, ohne konkrete URLs kommt man hier nicht weiter.

Verfasst: 12.09.2018, 12:57
von chris21
"Bei der Verwendung von hreflang gilt die Regel, dass jeweils nur auf Canonical-URLs verwiesen werden darf - ansonsten funktioniert der hreflang nicht."
Da kann man ganz viel Mist auf technischer Seite bauen, ist hier aber nicht der Fall. Diese Verarbeitung von Google widerspricht ihren Regeln und Beschreibungen zu hreflang und canonical.

Nochmal: selbst wenn alles technisch korrekt ist (und das ist es wahrscheinlich in >98% der Implementierungen nicht - dazu könnte ich mal was schreiben) - erzielt man bei de<->at nicht die gewünschten Ergebnisse.

Verfasst: 12.09.2018, 13:01
von staticweb
> Nochmal: selbst wenn alles technisch korrekt ist (und das ist es wahrscheinlich in >98% der Implementierungen nicht - dazu könnte ich mal was schreiben) - erzielt man bei de<->at nicht die gewünschten Ergebnisse.

Da könnte man ja mal ein Testprojekt starten.

Verfasst: 02.05.2019, 16:43
von Elefant
Ich möchte mich dem Threaderöffner anschließen: Wir haben dasselbe Problem.

Die Situation ist folgende: Anfang Mai 2018 haben wir unseren Shop ergänzend zu DE auch über eine AT Domain erreichbar gemacht. Inhaltlich ist alles identisch. Wir wandeln für AT beispielsweise keine Begriffe ab wie "Kassa", "heuer" usw. Stünde auch in keinem Verhältnis!

Jedenfalls entwickelt AT nach einigen Schwankungen vorübergehend eine starke Sichtbarkeit, die über die für DE hinausging. Vermutlich wegen der anderen Konkurrenzsituation in AT. Nach den ersten 9 Monaten fingen auf einmal die Berg- und Talfahrten an. Die Sichtbarkeit fiel innerhalb weniger Tage rasant, um später wieder anzusteigen. Grund ist, dass Google mal mehr, mal weniger URLs des AT Shops indexiert.

Nun verschlechtert sich die Situation etwas, da die Abstände bei den Schwankungen immer kürzer werden und die Sichtbarkeit insgesamt eher sinkt.

Was sagt die Search Console? - Tatsächlich weicht sie von der site:-Abfrage ab. Von unseren ca. 3.500 URLs werden nur 600-700 URLs "abgedeckt". Die meisten werden als Duplikate eingestuft.

Gibt es jemanden, der eine Lösung für das Problem gefunden hat? - Noch einmal: Die technische Umsetzung ist bei uns nicht die Ursache. Wir haben extern alles prüfen lassen und die Richtlinien von Google 1:1 umgesetzt.

Edit: Wenn Google konsequent wäre, würde es anstelle der nicht-indexierten Duplikate die kanonischen URLs des DE Shops indexieren. Aber das ist nicht der Fall! Man kann also nicht sagen: Die verlorene Sichtbarkeit wird durch Rankings des DE Shops bei google.at aufgefangen.

Verfasst: 02.05.2019, 17:07
von staticweb
> Was sagt die Search Console? - Tatsächlich weicht sie von der site:-Abfrage ab. Von unseren ca. 3.500 URLs werden nur 600-700 URLs "abgedeckt". Die meisten werden als Duplikate eingestuft.

Das könnte mit der Umstellung auf kanonische URLs in der GSC zu tun haben. Wobei Google hier scheinbar eigene Entscheidungen trifft, die nichts mit rel canonical zu tun haben.

Verfasst: 02.05.2019, 18:57
von arnego2
nanos hat geschrieben:Keiner eine Idee ?
Schätze mal das Google seit geraumer Zeit Probleme hat mit dem Indexierungsangaben in der GSC. Es würde sich für dich Lohnen die Site:deineSeite.de einzugeben, jeweils für die .at und .de Variante um zu sehen wie viele Seiten wirklich im Index sind. Meist sind es gute 30 bis 50% mehr als die GSC angibt.

Der Google deindex Bug ist IMHO auch immer noch aktiv.
So sind ca 30 bis 70 % vieler Seiten als nicht indexiert angegeben.

Verfasst: 02.05.2019, 19:36
von staticweb