Das deutsche Urheberrecht (andere Länder, andere Gesetze) kann nur auf ein Werk von einem Menschen angewandt werden. Zudem muss eine bewusste, zielgerichtete und kreative Schöpfungshöhe erkennbar sein. Sozusagen ein eigener Stil. Sinnfreies Gekritzel eines 1jährigen wird in der Regel keine Schöpfungshöhe aufweisen können, ebenso wenig das Gekritzel eines Schimpansen.
Da die KI kein Mensch ist, kann sie demnach auch keine eigene (menschliche) Schöpfungshöhe in einem Werk vorweisen. Vor allem nicht, wenn ein Text nicht aus Textschnippseln Dritter nur zusammengestellt ist, sondern durch einen Algorithmus komplett neu erstellt wird. Der Algorithmus, der von Menschen geschrieben wurde, ist hingegen schutzfähig, das Ergebnis der KI aber nicht.
Sehr vereinfacht könnte man als Beispiel sagen, ein PHP Code, der 1+1 zusammen rechnet, ist schutzfähig. Das Ergebnis "2", jedoch nicht. ChatGPT hat zwar seine eigene Einschätzung zu seinen generierten Texten, die jedoch nicht höchstrichterlich bindend sind (bisher). Siehe dazu auch:
http://www.rechtzweinull.de/chatgpt-co- ... genz-ki-2/
Ich persönlich würde aber die Texte von ChatGPT auch nicht im großen Stil auf meinen Seiten einbinden, da die juristische Auseinandersetzung mit dem Thema KI und Urhebrrecht gerade erst begonnen hat in Deutschland. Zum anderen wird es wohl dann auch früher oder später zu Duplicate Content kommen, je mehr Leute ähnliche Fragen stellen und ähnliche oder gar gleiche Antworten bekommen, die dann als Texte verwendet werden. Denn ChatGPT antwortet meist immer das Gleiche auf ähnliche Fragen.
Und letztendlich muss man sich auch noch Folgendes überlegen: Werden irgendwann Systeme, wie ChatGPT, perfekt im Alltag nutzbar, z.B. über Sprachausgabe von Smartphones oder gar holographische Systeme, fällt ein weiterer Grund für den User weg, überhaupt irgendeine Webseite anzusteuern um (geklaute) KI-Texte zu lesen. Insofern wird der Bedarf an KI erzeugten Texten für Webseiten wohl geringer, als mehr werden. Je besser die KIs und deren Informationspräsentationen für den Enduser werden diesbezüglich, desto weniger werden klassische Webseiten noch benötigt. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber die Töne sind bereits leise hörbar. Zeitgleich werden dann viele menschliche Autoren und Journalisten nicht mehr benötigt werden. Die kosten schließlich viel Geld. KI kostet (fast) nichts.
Da ich ChatGPT & Co. aber auch sehr cool finde, habe ich gleich mal meine Microsoft (die sind da jetzt mit 10 Mrd. weiter eingestiegen) Position im Aktiendepot verdoppelt. Kann nicht schaden, jetzt, da MS von den Kursen wieder deutlich günstiger geworden ist. Gutes jährliches Dividendenwachstum oben drauf.