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Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 11.01.2023, 10:41
von SEO88
Wird ChatGPT Google ersetzen?

Habe gestern das erste Mal davon gehört.
Schon krass was der Chatbot kann.
Man stellt eine Frage und bekommt eine sehr gute Antwort.
Er kann sogar Programme, Briefe und Aufsätze schreiben,
und wohl noch viele andere Sachen.

https://www.youtube.com/watch?v=Jsiu71p6Kqs

Verfasst:
von

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 11.01.2023, 13:06
von arnego2
Das ist pures Hype, ob ChatGpT das wirklich alles kann was da angekündigt wurde ist fraglich. Eins ist klar die Versprechungen von "nutzen und schnelle zu Geld zu kommen" gehen auch mit ChatGPT nicht ohne die dazugehörige Audience. Wahrscheinlich wird eine Tonne neuer Seiten kommen die alle nicht ranken da die Texte eben nicht 100% Menschlich sind.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 11.01.2023, 19:38
von swiat
Durchaus gefährlich für Google, für viele andere aber auch.
Zugleich bietet es wohl viele Möglichkeiten .....

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 11.01.2023, 21:31
von SEO88
Habe das Programm gestern noch testen können.
Finds schon geil, was der Bot draufhat.

Ich frage mich gerade nur wie es mit dem Copyright aussieht.
Kann man alles was er schreibt kommerziell verwenden oder nur privat?

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 10:22
von staticweb
Google hat ja selbst die Lambda AI in der Schublade, die sie bisher nicht ausgepackt haben und noch viel besser als GPT-3 sein soll. Der Grund ist, dass Google 90% seines Umsatz mit Ads macht und dieses Geschäft mehr einbringt als mit der AI erwirtschaftet werden kann.

MS will jetzt für 10 Milliarden seine Anteile an OpenAI auf 49% steigern. Das zeigt klar, dass sich nicht nur für Google, sondern auch für den Markt und alle Stakeholder in der nächsten Zeit einiges ändern wird.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 10:24
von top
Das Teil ist durchaus beeindruckend. Wenn man aber gesicherte Antworten braucht, sollte man sich (noch?) nicht darauf verlassen. ChatGBT scheint oftmals nur zu raten und liefert dazu dann auch noch eine falsche Erklärung, die im ersten Augenblick plausibel klingt.

Für alle SEOs, die jetzt denken damit jetzt einen billigen Text-Sklaven gefunden zu haben, sollten auch bedenken, dass Google dies sicherlich in Kürze durchschauen wird. GPTZero soll das schon recht zuverlässig erkennen können:
https://www.polygon.com/23540714/chatgp ... ligence-ai

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 10:31
von staticweb
> Für alle SEOs, die jetzt denken damit jetzt einen billigen Text-Sklaven gefunden zu haben, sollten auch bedenken, dass Google dies sicherlich in Kürze durchschauen wird. GPTZero soll das schon recht zuverlässig erkennen können:

Mit einem zusätzlichen menschlichen Eingriff wird es Google schwer haben hier etwas zuverlässig zu erkennen. Das haben sie schon vorher nicht (immer) geschafft. Man darf es halt nicht übertreiben.

Als fachfremder Texter würde ich mich auf alle Fälle nach einem neuen Betätigungsumfeld umsehen.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 11:19
von SEO88
Das größere Problem sehe ich eher beim Copyright.

Nicht dass jetzt alle unbekümmert hergehen sich Texte
schreiben lassen und vielleicht später wegen Urheberrechtsverletzung
verklagt werden. Denn immerhin hat das Teil ja jemand programmiert.
Also ich würde dem Programmierer des Bots definitiv das Urheberrecht zusprechen,
aber ich bin ja kein Rechtsberater, ist nur meine ganz private Meinung.
Ich fände das jedenfalls fair.

Ich nehme an, dass alle Inhalte die der Bot schreibt
von der Firma gespeichert werden.
Und später schauen sie vielleicht wo die Inhalte verwendet werden.
Und wenn hier das Urheberrecht doch greifen sollte, wirds teuer.

Bevor das nicht geklärt ist, würde ich die Inhalte nicht verwenden.
Und das kann noch einige Jahre dauern.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 11:58
von Bodo99
Das deutsche Urheberrecht (andere Länder, andere Gesetze) kann nur auf ein Werk von einem Menschen angewandt werden. Zudem muss eine bewusste, zielgerichtete und kreative Schöpfungshöhe erkennbar sein. Sozusagen ein eigener Stil. Sinnfreies Gekritzel eines 1jährigen wird in der Regel keine Schöpfungshöhe aufweisen können, ebenso wenig das Gekritzel eines Schimpansen.

Da die KI kein Mensch ist, kann sie demnach auch keine eigene (menschliche) Schöpfungshöhe in einem Werk vorweisen. Vor allem nicht, wenn ein Text nicht aus Textschnippseln Dritter nur zusammengestellt ist, sondern durch einen Algorithmus komplett neu erstellt wird. Der Algorithmus, der von Menschen geschrieben wurde, ist hingegen schutzfähig, das Ergebnis der KI aber nicht.

Sehr vereinfacht könnte man als Beispiel sagen, ein PHP Code, der 1+1 zusammen rechnet, ist schutzfähig. Das Ergebnis "2", jedoch nicht. ChatGPT hat zwar seine eigene Einschätzung zu seinen generierten Texten, die jedoch nicht höchstrichterlich bindend sind (bisher). Siehe dazu auch: http://www.rechtzweinull.de/chatgpt-co- ... genz-ki-2/

Ich persönlich würde aber die Texte von ChatGPT auch nicht im großen Stil auf meinen Seiten einbinden, da die juristische Auseinandersetzung mit dem Thema KI und Urhebrrecht gerade erst begonnen hat in Deutschland. Zum anderen wird es wohl dann auch früher oder später zu Duplicate Content kommen, je mehr Leute ähnliche Fragen stellen und ähnliche oder gar gleiche Antworten bekommen, die dann als Texte verwendet werden. Denn ChatGPT antwortet meist immer das Gleiche auf ähnliche Fragen.

Und letztendlich muss man sich auch noch Folgendes überlegen: Werden irgendwann Systeme, wie ChatGPT, perfekt im Alltag nutzbar, z.B. über Sprachausgabe von Smartphones oder gar holographische Systeme, fällt ein weiterer Grund für den User weg, überhaupt irgendeine Webseite anzusteuern um (geklaute) KI-Texte zu lesen. Insofern wird der Bedarf an KI erzeugten Texten für Webseiten wohl geringer, als mehr werden. Je besser die KIs und deren Informationspräsentationen für den Enduser werden diesbezüglich, desto weniger werden klassische Webseiten noch benötigt. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber die Töne sind bereits leise hörbar. Zeitgleich werden dann viele menschliche Autoren und Journalisten nicht mehr benötigt werden. Die kosten schließlich viel Geld. KI kostet (fast) nichts.

Da ich ChatGPT & Co. aber auch sehr cool finde, habe ich gleich mal meine Microsoft (die sind da jetzt mit 10 Mrd. weiter eingestiegen) Position im Aktiendepot verdoppelt. Kann nicht schaden, jetzt, da MS von den Kursen wieder deutlich günstiger geworden ist. Gutes jährliches Dividendenwachstum oben drauf.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 12.01.2023, 14:26
von staticweb
@Bodo99:

Wie sich herausgestellt hat verwendet die AI bei der Erstellung von Code teilweise die Trainingsdaten 1:1. Da gibt es auch schon einen Anwalt der in den USA eine Sammelklage für GitHub User mit entsprechenden Lizenzen gegen GitHub CoPilot organisiert.

> Werden irgendwann Systeme, wie ChatGPT, perfekt im Alltag nutzbar, z.B. über Sprachausgabe von Smartphones oder gar holographische Systeme, fällt ein weiterer Grund für den User weg, überhaupt irgendeine Webseite anzusteuern um (geklaute) KI-Texte zu lesen.

Die Sprachsuche hat sich auch nach Jahren nicht durchgesetzt und wird jetzt auf der linken Spur von GPT-3 überholt.

> Insofern wird der Bedarf an KI erzeugten Texten für Webseiten wohl geringer, als mehr werden. Je besser die KIs und deren Informationspräsentationen für den Enduser werden diesbezüglich, desto weniger werden klassische Webseiten noch benötigt.

Das wird eine Henne / Ei Problem, denn wenn die Publisher nichts mehr verdienen werden sie auch nichts mehr schreiben und die AI hat nichts zu konsumieren.

> Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber die Töne sind bereits leise hörbar. Zeitgleich werden dann viele menschliche Autoren und Journalisten nicht mehr benötigt werden. Die kosten schließlich viel Geld. KI kostet (fast) nichts.

Ja, das wird in einigen Bereichen passieren. Es bleibt abzuwarten was das für qualitative Auswirkungen hat. Im Journalismus Bereich wird das nur teilweise passieren, da die AI momentan nicht tagesaktuell ist. Aktuell gehen die AI Daten nur bis 2021 zurück.

> Da ich ChatGPT & Co. aber auch sehr cool finde, habe ich gleich mal meine Microsoft (die sind da jetzt mit 10 Mrd. weiter eingestiegen) Position im Aktiendepot verdoppelt. Kann nicht schaden, jetzt, da MS von den Kursen wieder deutlich günstiger geworden ist. Gutes jährliches Dividendenwachstum oben drauf.

Da wäre ich vorsichtig, da MS schon viel versucht hat, aber auch oft gescheitert ist. Und es haben sicher auch andere Firmen Interesse an OpenAI Anteilen. Gerade Amazon könnte Daten für Alexa benötigen, die jetzt Lichtjahre zurückliegt.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 14.01.2023, 01:40
von SEO88
Hab heute mal einen SEO Text schreiben lassen
mit 140 vorgegebenen Keywörtern.
15 hat er "vergessen", und manche
von den 140 nur in abgeänderter Form eingefügt,
z.B. Mehrzahl anstatt Einzahl oder so.

Und sonst...

Naja, man kann es lesen, aber mir fehlt da einfach
die Tiefe zum Thema, die ich gerne hätte.
Entweder muss ich es besser formulieren oder der
Bot hats einfach noch nicht so drauf wie ich mir das wünsche.

Im Großen und Ganzen finde ich es trotzdem sehr beeindruckend,
dass sowas überhaupt möglich ist.
Und wir sind ja erst noch ganz am Anfang des Computerzeitalters,
es wird noch alles sehr spannend werden.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 14.01.2023, 10:12
von staticweb
Der ChatGPT Prompt funktioniert nicht wie bei einer Suchmaschine. Wer gute Ergebnisse haben will muss wissen wie die AI tickt.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 14.01.2023, 11:00
von Bodo99
"15 hat er "vergessen""

Bei mir hört er auch manchmal auf. Du kannst aber dann schreiben "weiter" oder "fahre fort" und dann beendet er auch angefangene Sachen. Habe mit seiner Hilfe auch eine kleine Software erstellen lassen in JavaScript, klappt auch ganz gut. Texte schreiben lassen geht auch gut. Man muss den Text nur in Abschnitten unterteilen, also Zwischenüberschriften. Jeder Abschnitt ist dann eine Aufgabenstellung für die KI. Setzt man dann das Ganze zusammen, hat man einen umfangreichen Artikel. Je detailierter du hier die Aufgabenstellung anforderst, desto tiefgründiger wird der Abschnitt dann auch. Liegt also nicht unbedingt an der KI, sondern auch an der Formulierung der Aufgabe, die man der KI gibt. Aber wie weiter oben schon geschrieben, die KI antwortet immer recht gleich. Wenn nun Millionen Texte schreiben lassen mit ähnlichen Fragestellungen bzw. Aufgabenstellungen, wird es früher oder später zu Double Content kommen.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 14.01.2023, 12:31
von staticweb
> Aber wie weiter oben schon geschrieben, die KI antwortet immer recht gleich.

Das kommt ja auf die Fragestellung und das Themengebiet an.

> Wenn nun Millionen Texte schreiben lassen mit ähnlichen Fragestellungen bzw. Aufgabenstellungen, wird es früher oder später zu Double Content kommen.

Da muss man abwarten wie Google jetzt reagiert. Die werden jetzt wahrscheinlich an ein paar Schrauben drehen, wobei die Konsequenzen auch recht unerwartet ausfallen könnten.

Re: Gefahr für Google? (ChatGPT)

Verfasst: 14.01.2023, 17:09
von Bodo99
staticweb hat geschrieben: 14.01.2023, 12:31 Das kommt ja auf die Fragestellung und das Themengebiet an.
Ja, natürlich. Aber wenn z.B. die Fragestellung lautet: "Was sind die Symptome bei Herzinfarkt?", dann kommt nunmal immer das Gleiche bzw. sehr ähnlich Formuliertes heraus, selbst wenn die Fragestellung leicht anders ist. Bei Hundertausenden/Millionen dieser Fragestellung, wiederholt sich auch die formulierte Syntax recht schnell, denn soviel unterschiedlich kann man das nunmal nicht fragen, es sei denn, man erweitert die Frage auf zusätzeliche Elemente. Ist ja auch nur ein Beispiel.