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Re: Steigende Lebensmittelpreise

Verfasst: 15.05.2023, 21:35
von daniel5959
Hallo,
nerd hat geschrieben: 15.05.2023, 02:50Damit beziehst du dich aber nur auf elektrischen strom. Der Primaerenergieverbrauch (kohle, oel, gas) ist deutlich hoeher, und in deutschland entfallen 70% der energiekosten in privathaushalten auf heizbedarf, inklusive warmwasser, und geheizt wird in deutschland aufgrund der hohen strompreise meistens noch mit oel oder gas.
bei sind die 1.300 kWh Strom für Haushalt und Warmwasserbereitung.

Die rund 700 Liter Heizöl sind nur fürs Heizen und entsprechen einem Heizwert von rund 6.790 kWh.
Bei der Verbrennung von jeweils einem Liter Heizöl, Diesel und Benzin entstehen 2,66, 2,61 und 2,33 kg CO2.
Quelle: esyoil.com
Kleine Rechung:

700 Liter Heizöl gleich 6.790 kWh Heizwert und 1.862 kg CO2.
6.790 kWh Heizwert wären bei einer Wärmepumpe an Strombedarf bei JAZ 3 (JAZ 3,5) rund 2.263 (1.940) kWh Strom.
2.263 (1.940) kWh Strom beim jetzigen Strom-Mix (rund 420 g/kWh) 950.46 (814,8) kg CO2.

Mit Wärmepumpe hätte ich den halben CO2-Ausstoß, aber geschätzt rund 45.000 Euro (für Wärmepumpe mit Wasserspeicher, Rohrleitungen, Heizkörpern usw.) bzw. mit energetischen Sanierung etwa 70.000 Euro an Kosten, abzüglich maximaler Förderung vermutlich um die 42.000 Euro selber zu zahlen.

Sollten die Heizölkosten von rund 700 Euro auf 1.000 Euro steigen, dann entsprächen 42.000 Euro 42 Jahren.
Dazu kämen aber noch die Stromkosten der Wärmepumpe, bei 1.940 kWh und 30 Cent/kWh wären es 582 Euro.
1.000 Euro für Heizöl minus 582 Euro für Strom wären 418 Euro im Jahr Ersparnis, d.h. 100 Jahre für die Amortisation.

Mein Häuschen ist wohl 100 Jahre alt oder noch viel älter. Die ältesten Umbaupläne sind rund 90 Jahre alt und wurden damals aber nicht umgesetzt, da der Nachbar Einspruch eingelegt hat. Es müsste nochmal 100 Jahre durchhalten.

Meine Alternative:

Eine finanzierbare Möglichkeit für mich wären günstiger Ökostrom aus dem Netz, eine günstige Split-Klima-Anlage, die im Sommer per Balkonkraftwerk für kühle Innenräume sorgt. In der Übergangszeit würde die Split-Klima-Anlage in umgekehrter Richtung laufen und im Winter wäre eine Holzheizung im Einsatz, die rechnerisch CO2-neutral ist, aber leider vor Ort viele Schadstoffe und Feinstaub ausstößt. Für viel mehr reichen meine finanziellen Mittel nicht, um Klimaneutral zu werden.

Durch Verzicht auf einen Neubau, auch mangels Geld, spare ich viel "graue Energie" und damit viel CO2. Durch einen Verzicht auf ein E-Auto und Urlaubsflüge in ferne Länder spare noch mehr CO2 - also man kann auch so CO2 sparen.

daniel5959 :)

Verfasst:
von

Re: Steigende Lebensmittelpreise

Verfasst: 16.05.2023, 00:49
von nerd
daniel5959 hat geschrieben: 15.05.2023, 21:35 Sollten die Heizölkosten von rund 700 Euro auf 1.000 Euro steigen, dann entsprächen 42.000 Euro 42 Jahren.
Dazu kämen aber noch die Stromkosten der Wärmepumpe, bei 1.940 kWh und 30 Cent/kWh wären es 582 Euro.
1.000 Euro für Heizöl minus 582 Euro für Strom wären 418 Euro im Jahr Ersparnis, d.h. 100 Jahre für die Amortisation.
Ja, nur nimmst du dabei an das die kosten fuer strom und fossile brennstoffe in den naechsten 42 jahren gleich bleiben. Preise fuer oel und gas haben in den letzten 10 jahren erheblich in beide richtungen geschwankt.

Ein technik youtuber aus den USA dem ich folge bezieht seinen strom von einem anbieter der solar/windstrom verkauft. Aufgrund des wetterberichtes wird der strompreis waehrend der naechsten 2 tage berechnet. Er hat sein SmartHome so eingerichtet das geheizt und gekuehlt wird wenn der strom billig ist, und das haus und wasserboiler halten die temperatur ~1-2 tage. Sein haus ist praktisch ein "Waermespeicher" der aufgeladen wird wenn es billigen strom gibt. Damit hat er seine stromkosten erheblich gesenkt.

Ich denke dahin darauf wird es langfristig hinbauslaufen. Erneuerbare energien werden weiter ausgebaut, und der preis wird sich an das angebot anpassen muessen, damit verbraucher einen grund haben den strom dann zu nutzen wenn genug im netz vorhanden ist um lastspitzen zu vermeiden.

Re: Steigende Lebensmittelpreise

Verfasst: 16.05.2023, 15:52
von arnego2
nerd hat geschrieben: 16.05.2023, 00:49 Ich denke dahin darauf wird es langfristig hinbauslaufen. Erneuerbare energien werden weiter ausgebaut, und der preis wird sich an das angebot anpassen muessen, damit verbraucher einen grund haben den strom dann zu nutzen wenn genug im netz vorhanden ist um lastspitzen zu vermeiden.
Wenn es alle machen wird der Anreiz allerdings fehlen.
Würde der Vorgang in D überhaupt funktionieren, darf man selbst Strom produzieren?

Re: Steigende Lebensmittelpreise

Verfasst: 16.05.2023, 19:30
von daniel5959
Hallo,

> Würde der Vorgang in D überhaupt funktionieren, darf man selbst Strom produzieren?

in Deutschland darf man sich PV-Anlagen aufs Dach setzen, den Strom selber verbrauchen und/oder ins Stromnetz einspeisen, dadurch spart man den teueren Netzstrom und/oder bekommt etwas Geld für den Strom, den man nicht selber verbraucht, weil gerade die Sonne kräftig scheint und im Haus nicht soviel Strom verbraucht wird.

Natürlich ist das Ganze in Deutschland mit reichlich Bürokratie verbunden, aber es rechnet sich und nach rund 15 Jahren hat sich die PV-Anlage durch das gesparte Stromgeld und die Vergütung für eingespeisten Strom ins Netz bezahlt gemacht.

Die kleine Variante der PV-Anlage ist das sogenannte Balkonkraftwerk, hier wird ein kleines PV-Modul einfach mit einer Steckdose verbunden und speist den Strom ins Hausnetz ein. Und wird mehr Strom im Haus gebraucht, wird dieser zusätzliche Strom über das normale Stromnetz bezogen.

Ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt (zurzeit in Deutschland maximal erlaubte Gesamtleistung) kostet ca. 500 Euro.

Würde von max. 600 Watt z.B. 200 Watt an 5 Stunden pro Tag genutzt, also 365 kWh im Jahr, wäre bei 30 Cent/kWh eine Ersparnis von 109,50 Euro/Jahr möglich, d.h. nach rund 5 Jahren wäre die Mini-PV-Anlage durch die Ersparnis abbezahlt.

daniel5959 :)

Re: Steigende Lebensmittelpreise

Verfasst: 17.05.2023, 15:23
von arnego2
daniel5959 hat geschrieben: 16.05.2023, 19:30 Würde von max. 600 Watt z.B. 200 Watt an 5 Stunden pro Tag genutzt, also 365 kWh im Jahr, wäre bei 30 Cent/kWh eine Ersparnis von 109,50 Euro/Jahr möglich, d.h. nach rund 5 Jahren wäre die Mini-PV-Anlage durch die Ersparnis abbezahlt.
Danke gute Info.

Das allerdings nur wenn der Preis nicht steigt. :)