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Ballon-Internet - Indonesien

Verfasst: 29.10.2015, 22:40
von swiat
Interessante Idee für Indonesien

https://www.golem.de/news/project-loon- ... 17187.html

Gruss

Verfasst:
von

Verfasst: 30.10.2015, 11:00
von Melegrian
Bin mir nicht sicher, wie das von der ländlichen Bevölkerung angenommen wird oder ob die noch wichtigere Probleme und Wünsche haben.
Fast die Hälfte der Beschäftigten ist in der Landwirtschaft tätig.
...
So wie eine Zeitung im Durchschnitt von sechs Menschen gelesen wird,
...
Im Durchschnitt kommen drei Telefone auf 100 Menschen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Indonesien#Internet

Verfasst: 31.10.2015, 11:42
von Rem
wichtigere Probleme und Wünsche haben.
Na ja. Man hat ja ähnliche Projekte in Afrika/Indien und die zeigen Erfolge? Man kann Internet z.B. nutzen, um z.B. Wettervorhersagen zu finden, sich weiterzubilden oder herauszufinden, wo man 1 Cent mehr pro Kilo Reis erhält. Wenn man Dorfbewohnern erklärt, wie man die neuen Möglichkeiten nutzt, um das Leben zu verbessern, werden solche Technologien auch schnell akzeptiert. Aber das ist auch nötig.

Eindrucksvoll ist z.B. auch Jack Sims Arbeit, Leute über den Nutzen der Toilette aufzuklären:
https://www.zeit.de/2015/20/hygiene-ind ... ten-mangel

Verfasst: 31.10.2015, 14:00
von Melegrian
Rem hat geschrieben:Eindrucksvoll ist z.B. auch Jack Sims Arbeit, Leute über den Nutzen der Toilette aufzuklären:
Ja, das sind Probleme, doch die hören ja nicht auf. Im Winter nicht in unseren Breiten, wenn die Brille mit Raureif überzogen ist, so dass man sich gar nicht setzen mag und im Sommer nicht, wenn die Spinnen an den Wänden sitzen. So sah das zumindest noch in der Kindheit aus.

Verfasst: 04.11.2015, 00:50
von nerd
Melegrian hat geschrieben:im Sommer nicht, wenn die Spinnen an den Wänden sitzen. So sah das zumindest noch in der Kindheit aus.
Echt? Spinnen im klo gabs bei mir in der schule nicht, obwohl die toiletten auch im nebenbau waren. Lag wahrscheinlich daran, dass die spinnen damals vom den bleihaltigen wandfarben und asbesthaltigen decken und rohren schon fruehzeitig an krebs verstorben sind...

Verfasst: 04.11.2015, 08:54
von Melegrian
Nicht Schule, ein in den 30er Jahren erbautes Haus am Stadtrand, mit Schwengelpumpe im Keller (Waschküche mit Kessel) und Klo an einer Seite vom Stall. Kein Bad, doch eine kleine Räucherkammer im Keller gehörte dafür mit zur Grundausstattung. War noch ein 3-Generationen-Haushalt. In den 70er Jahren erfolgte erst ein Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetzt, dann änderte sich einiges.

Verfasst: 05.11.2015, 17:20
von Rem
Und was war für Dich bahnbrechender? Kanalisationsanschluss oder Internet? Scheisse gibt's in beidem :lol:

Na ja. Ich persönlich habe halt die Mobile-lose Zeit noch mitgemacht. Die Strassen voll von Telefonkabinen... Und man spielte Pong auf einer Atari-Konsole. LOL

Für diese Asiaten wird das Ruckzuck verlaufen: morgen Klo, übermorgen Breitbandinternet und überübermorgen kaufen sie unsere Betriebe. :robot:

Verfasst: 05.11.2015, 18:02
von Melegrian
Bahnbrechend war der Telefonanschluss Anfang der 90er.

Verfasst: 05.11.2015, 20:02
von swiat
Rem hat geschrieben:
Für diese Asiaten wird das Ruckzuck verlaufen: morgen Klo, übermorgen Breitbandinternet und überübermorgen kaufen sie unsere Betriebe. :robot:
Die sind halt fitt, da kann .de bald einpacken, in vielen Bereichen jetzt schon.

Gruss

Verfasst: 06.11.2015, 04:39
von nerd
Rem hat geschrieben: Na ja. Ich persönlich habe halt die Mobile-lose Zeit noch mitgemacht. Die Strassen voll von Telefonkabinen... Und man spielte Pong auf einer Atari-Konsole. LOL

Für diese Asiaten wird das Ruckzuck verlaufen: morgen Klo, übermorgen Breitbandinternet und überübermorgen kaufen sie unsere Betriebe. :robot:
Dann solltest du dich auch noch daran erinnern, dass in den 80ern mal alle gute unterhaltungselektronik (radios, walkman, videorecorder, fernseher, spielkonsolen) aus japan kam. Made in Japan bekommt man heutzutage kaum noch, zumindest nicht in der mittleren preisklasse.
Irgendwann waren die japanischen hersteller gut dass die sachen nichtmehr billig waren, und die industrie dort eingebrochen ist. Heute wird in uebersee bestenfalls noch entwickelt, aber alles in china hergestellt.

Der boom in suedostasien wird nur solange anhalten, bis die loehne und arbeitsbedingungen dort angekommen sind wo der westen heute ist und umweltauflagen und sicherheitsvorschriften kommen die die produktion teurer machen.
Dann ziehen die fabriken weiter ins naechste billiglohnland wo die leute noch 14h/tag arbeiten, es keine umweltauflagen gibt und man giftmuell einfach in den naechsten fluss kippt oder verbrennt.

Verfasst: 20.11.2015, 04:00
von Rem
@Nerd: Du hast damit absolut recht. In China ist es paradox: die Leute verdienen schon zuviel, gleichzeitig benötigt das Land noch Knowhow, um auch Produkte mit höherer Wertschöpfung herzustellen. Warum soll sich das Land mit Billigproduktion von Jeans beschäftigen? Wenn die Regierung z.B. Hochgeschwindigkeitszüge buttern will, dann bauen die zig-Tausend Kilometer Strecken und fusionieren ihre Hersteller. Oder Betonpumpen: Deutscher Hersteller wurde verkauft. Privatbanken: ein Chinesischer Fond greift zu.

Bei der "Billigproduktion", die von China von mir aus nach Zaire weiterzieht: da machen wir uns doch alle keine Sorgen... Es geht um Solarzellen, Kernfusion, Pharma...
Oder um Dienstleistungen wie Kundensupporthotlines in Indien.

Wenn Gesellschaften sich von Agrar zu Industrie zu Dienstleistung entwickeln, dann frage ich mich bald, was für uns übrigbleibt.

Und da Du Japan erwähnst:
Firmen wie Mitsubishi, Fujifilm oder Sony waren immer Gemischtwarenhändler. Sony entwickelt sich aktuell zu einer Versicherungsgesellschaft zurück. Das ist meiner Ansicht nach aber eher der japanischen Kultur geschuldet (-> keine Einwanderung, Überalterung, Japan-AG). Spannend ist aber Fujifilm Holding, die Ihr Knowhow z.B. in der Stammzellforschung einsetzt.
Es gibt immer Gegenbeispiele.

Verfasst: 23.11.2015, 06:01
von nerd
Rem hat geschrieben:Firmen wie Mitsubishi, Fujifilm oder Sony waren immer Gemischtwarenhändler.
Die geschaeftsphilosophie von hyundai oder mitsubishi hab ich nie verstanden. Anscheinend kommt da am montag der chef ins buero und verkuendet "diese woche bauen wir mal teure roentgengeraete fuer krankenhaeuser, Computermonitore um die bilder sehen zu koennen und Containerschiffe um den ganzen kram aus der fabrik abzutransportieren!" :wink:

Verfasst: 23.11.2015, 12:24
von Melegrian
nerd hat geschrieben:Anscheinend kommt da am montag der chef ins buero und verkuendet "diese woche bauen wir mal teure roentgengeraete fuer krankenhaeuser, Computermonitore um die bilder sehen zu koennen und Containerschiffe um den ganzen kram aus der fabrik abzutransportieren!" :wink:
Das ist wohl mehr den Markt beobachten. Interessant ist es doch zum Beispiel mit Hyundai Heavy Industries, wo erst eine Werft gebaut wurde, als Bestellungen vorlagen und das obwohl noch nicht einmal das Kapital zum Bau einer Werft gesichert war. Zumindest steht es so geschrieben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hyundai_Heavy_Industries

Also erst einmal Aufträge, dann sehen wir weiter, liegen genügend Aufträge vor und ist die Frage mit den Finanzen geklärt, mache ich mich selbständig, anderenfalls nicht.

In Deutschland läuft es halt umgekehrt, Marktbeobachtungen und Markanalyse lückenhaft, mit einem unausgereiften Konzept ab in die Selbständigkeit, dann feststellen, die Aufträge bleiben aus. Oder nur als Subunternehmer gedrückt zu werden, bis keine Reserven mehr übrig bleiben.