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Verfasst: 12.09.2018, 13:30
von RH666
Paywalls oder "abos" für mehrere Seiten werden sich wohl erst dann durchsetzen können wenn

A - wirklich guter content dahintersteckt
B - es viele von uns machen damit Paywall langsam ein standard wird.

Verfasst:
von

Verfasst: 12.09.2018, 14:27
von Bodo99
Die Urheberrechtsreform soll doch nur Newsseiten betreffen, die Snippets bezahlt haben wollen. Das betrifft doch beispielsweise gar nicht zeitlose Ratgeber-Seiten, usw. Letztere sehen keinen Cent.

Diese Reform ist eine bodenlose Frechheit. Niemand zwingt diese Verlage Content zu produzieren. Sie tun es freiwillig, weil sie Geld verdienen wollen. Nun verlinken Seiten wie Google diese Snippets auch schon kostenlos, meist von den Verlagen selbst dort eingetragen, um kostenlosen Traffic abzubekommen, und sollen nun bald Geld bezahlen.

Google und andere Snippetanbieter tun gut daran, diese dreisten Gierschlunde einfach auszusperren. Aber wahrscheinlich wird das auch noch gesetzlich untersagt werden. Was für ein Hohn: Jemand erstellt Content und andere müssen dafür zahlen, obwohl sie diesen Content gar nicht bestellt haben. In etwa so, als würde jemand Fernsehen produzieren und mir andrehen, das ich gar nicht bestellt habe und das ich nicht konsumiere. Trotzdem soll ich dafür bezahlen. Ach mom ... das gibts ja schon ... Teuflisch genial! :lol:

Verfasst: 12.09.2018, 14:50
von supervisior
@Eric78

Dass diese Reform maßgeblich den Verlagen Geld in die Tasche spielen soll, ist natürlich richtig und dient primär/unmittelbar nicht dazu diese Reform zum Monetarisieren für eigenen Content zu benutzen. Was ich meinte, ist dass dadurch eine neue Kultur entstehen "könnte", dass wenn die wirklich kommt, daß dadurch vielleicht ein Bewusststein entsteht, dass nicht mehr alles for free ist. Das ist aber nur eine vage Annahme...., aber durchaus denkbar.

Verfasst: 12.09.2018, 15:50
von Bodo99
Ich weiss, was du meinst bezüglich des Bewusstseins, dass nicht alles gratis sein kann. Aber: Es ist doch jetzt auch schon nicht "for free". Die Werbeeinnahmen, die wir hier verdienen, werden doch am Ende auf den Konsumenten umgelegt. Merkt dieser nur nicht so direkt.

Ich sehe in diesem Zusammenhang auch ein anderes Problem: Immer mehr Leute wollen mit immer mehr Content im Internet Geld verdienen. Im Gegensatz zu den alten Offline-Medien, kann das theoretisch nun auch jeder unbegrenzt machen (eigentlich eine tolle Sache).

Es gibt also immer mehr Content aber irgendwann nicht mehr gleich wachsend mehr Werbung, auch wenn die Online-Werbewirtschaft (noch) wächst. Insofern wird Werbung irgendwann weniger rentabel werden, da durch ein Überangebot an Inhalten, Werbeplätze zu Ramschpreisen verscherbelt werden wird.

Ich bin sicher kein Schwarzmaler-Typ, aber das ist hier meine Meinung. Deshalb sollte man jetzt noch soviel mitnehmen, wie möglich ist.

Verfasst: 12.09.2018, 16:12
von Hanzo2012
Eric78 hat geschrieben:Es gibt also immer mehr Content aber irgendwann nicht mehr gleich wachsend mehr Werbung, auch wenn die Online-Werbewirtschaft (noch) wächst.
Die Menge des Contents ist relativ egal. Wenn ich eine Million Seiten aufziehe und AdSense draufpacke, hat das null Einfluss.
Viel bedeutsamer ist die Menge der möglichen Werbeeinblendungen. Das ist der "Kuchen", den wir uns alle teilen. Kommt eine neue Seite, verdrängt sie eine andere, da es heute praktisch alles schon gibt.
Die Zahl möglicher Werbeeinblendungen hängt hauptsächlich damit zusammen, wie viele Leute täglich im Netz surfen und wie viele Seiten mit Werbung sie besuchen.

Verfasst:
von

Verfasst: 12.09.2018, 16:51
von supervisior
@Hanzo2012 && @Eric78

Ganz unrecht habt Ihr damit nicht, aber in Eurer Formel fehlt was und das ist Google. Google == Nutzererfahrung, will heißen, auch wenn es noch so viele Seiten gibt, die Werbung anzeigen, was zumindest in den SERPS zählt sind max. die ersten 3 Ergebnisseiten. Alles andere fällt zumeist ohnehin unter den Tisch. Google spielt schon seit längerem den Saubermann des Internet und stellt die Nutzererfahrung onTop, will heißen, Qualität vor Quantität. Somit relativieren sich Eure Gedankengänge.

Was Werbug an sich anbetrifft, glaube ich zu meinen, dass ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist, zumindest bei herkömmlicher Anzeigenwerbung. Das wird inzwischen immer weniger wahrgenommen. Nicht umsonst bringt Videowerbung weit mehr ein und das sowohl für Publisher als auch für Advertiser. Nur dumm, dass es die vorgeschaltete Video Werbung nur für Youtube gibt. Ich wäre sofort dabei, wenn es das auch für Website Content gäbe. Ich würde auch Katzenvideos zulassen.... *Schenkelklatsch*

Verfasst: 12.09.2018, 16:56
von Bodo99
supervisior hat geschrieben:Nicht umsonst bringt Videowerbung weit mehr ein und das sowohl für Publisher als auch für Advertiser. Nur dumm, dass es die vorgeschaltete Video Werbung nur für Youtube gibt. Ich wäre sofort dabei, wenn es das auch für Website Content gäbe.
Also ich hatte jetzt von Vibrant eine Kampagne, da wurden kurze Werbevideos bei allen Desktop-Nutzern unten abgespielt. Ist zwar noch kein dicker Braten finanziell gesehen, aber jedenfalls ist sowas auch denkbar / möglich.

Verfasst: 12.09.2018, 17:06
von Hanzo2012
supervisior hat geschrieben:Ganz unrecht habt Ihr damit nicht, aber in Eurer Formel fehlt was und das ist Google. Google == Nutzererfahrung, will heißen, auch wenn es noch so viele Seiten gibt, die Werbung anzeigen, was zumindest in den SERPS zählt sind max. die ersten 3 Ergebnisseiten. Alles andere fällt zumeist ohnehin unter den Tisch.
Genau das habe ich gesagt.

Verfasst: 12.09.2018, 17:08
von supervisior
Hanzo2012 hat geschrieben:
supervisior hat geschrieben:Ganz unrecht habt Ihr damit nicht, aber in Eurer Formel fehlt was und das ist Google. Google == Nutzererfahrung, will heißen, auch wenn es noch so viele Seiten gibt, die Werbung anzeigen, was zumindest in den SERPS zählt sind max. die ersten 3 Ergebnisseiten. Alles andere fällt zumeist ohnehin unter den Tisch.
Genau das habe ich gesagt.
Hast Du das? Muss mal zwischen den Zeilen lesen.... ;)

Verfasst: 12.09.2018, 17:13
von supervisior
Eric78 hat geschrieben: Also ich hatte jetzt von Vibrant eine Kampagne, da wurden kurze Werbevideos bei allen Desktop-Nutzern unten abgespielt. Ist zwar noch kein dicker Braten finanziell gesehen, aber jedenfalls ist sowas auch denkbar / möglich.
Auszug aus deren ach soooo herausragenden Werbeaussage:
Unsere Werbeformate werden kontextuell ausgesteuert. Zusätzlich werden die Werbeinhalte nur durch Useraktivierung eingespielt. Dies garantiert eine hohe Akzeptanz beim User.
Wo soll da der Mehrwert liegen, wenn ich es dem Nutzer überlasse, ob er das sehen will?! Ist ja nix anders als jede andere Klickanzeige oder hab ich da auf die Schnelle was überlesen?

Guckst Du vorher Video, kannst Du sehen Content. Muss so laufen wie auf YT!

Verfasst: 03.01.2019, 09:55
von supervisior
Weil mich das Thema Paywall so dann und wann doch nicht loslässt und es auch eine aktuelle Idee dazu gäbe, aktualisiere ich dieses Thema mal.

Ich bin seit jeher ein Speed Junkie, also was die Ladezeiten anbetrifft und lasse nichts unversucht auch noch die letzte Millisekunde herauszuholen, allerdings nicht mit den bekannten Optimierungsmethoden. Ich verwende eine spezielle Webserver Lösung und kombiniert mit dessen Caching Funktion, die sich erheblich davon abhebt wie z.B. Apache das löst, hab ich nun einen Level erreicht, der miur dann doch selbst die Socken auszieht. Will heißen, Ladezeiten, die schneller sind als das Loslassen der Maustaste. Ohne Übertreiben zu wollen, dauert schon ein Wimpernschlag länger.

Das ist jetzt aber keine Werbeaktion für mein Steckenpferd, sondern steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Paywall Gedanken. Es sei für das Folgende aber noch vorausgeschickt, dass sich dieser Turbo variabel einstellen lässt, sodass ich z.B. bestimmten Nutzern mehr, aber auch weniger Speed geben kann und die Unterschiede sind eklatant!!!

Die Idee hinter dieser Art Paywall würde nun darin bestehen, dass Nutzer, die bereit sind zu zahlen, diesen Turbo bekommen würden und nicht nur das. Bei einem meiner Projekte habe ich einen hohen gewerblichen Anteil, also Nutzer, die mein Angebot nicht nur sehr oft und regelmäßig nutzen, sondern auffallend viele Seiten verkonsumieren. Hinzu kommt auch eine auffallende lange Sitzungszeit, bzw. eine Absprangrate von weniger als 20%. Eigentlich sollte sich so eine Art Seite gut mit Standardmethoden, also z.B. Adsense monetarisieren lassen, aber dem ist nicht so. Ich hab Anzeigenimpressionen bis zum Abwinken, aber vergleichsweise wenig Einnahmen. Das ist auch der Grund, warum ich ständig nach eine alternativen Monetarisierungsmethode suche.

Gerfrustet von den geringen Adsense Einnahmen, habe ich auf dieser Seite eine Begrenzung eingebaut, sodass max. 50 Seiten pro Sitzung aufgerufen werden können/dürfen. Hört sich vielleicht pervers an, ist es aber gar nicht, weil es am Tag weniger als 5 Nutzer betrifft. 98.99% bekommen von dieser Begrenzung also gar nichts mit. Als Nebeneffekt dieser Begrenzung filtere ich auch gleich die Bad Bots/Page Scaper aus, die sich nicht als Bot zu erkennen geben. Diese Blockfunktion galt auch dem Zweck herauszufinden, ob und wiewiele Nutzer dafür in Frage kämen, um eine Paywall zu integrieren.

Egal, welchen Benefit ein Nutzer nun erhalten würden, wenn Sie für mehr Speed zahlen, muss natürlich vorausgesetzt sein, dass man den gleichen Content nicht irgendwo anders für umsonst bekommen kann. Das ist egal wie der Dreh- und Angelpunkt. Das kann ich für mich zwar nicht gänzlich ausschließen, aber ich bin nahe an einem uniquen Content dran. Nicht ganz unwichtig dabei ist, dass sich der gesuchte Content bei mir sehr schnell und einfach auffinden lässt, was ein erheblicher Wettbewerbsvorteil ist.

Auch wenn ich jetzt gehärtete Zahlen darüber habe, dass es sich lohnen könnte eine Paywall zu integrieren, ist es immer noch eine Theorie und müsste ich faktisch und praktisch umsetzen.

Nichtsdestotrotz werfe ich einfach mal in den Raum:

Wie denkt Ihr über diese Idee?

Verfasst: 03.01.2019, 10:24
von Hanzo2012
Für mehr Speed zu zahlen kann ich mir eigentlich nur bei Download-Seiten oder Streaming vorstellen. Für eine gewöhnliche Seite bezweifle ich, dass da jemand Geld bezahlen würde, damit sie schneller lädt.

Verfasst: 03.01.2019, 10:44
von supervisior
Hanzo2012 hat geschrieben:Für mehr Speed zu zahlen kann ich mir eigentlich nur bei Download-Seiten oder Streaming vorstellen. Für eine gewöhnliche Seite bezweifle ich, dass da jemand Geld bezahlen würde, damit sie schneller lädt.
Ich wills mir selbst nicht schönreden, aber versuch das mal in einem ganz bestimmten Context zu sehen. Solange Du die Menge x an Seiten noch nicht verkonsumiert hast, passiert gar nichts und nehmen wir mal an Du bist ein Gewerbetreibender und brauchst regelmäßig und auch mehrfach täglich schnell einen bestimmten Content, um Deine Kunden schnell bedienen zu können. Dadurch würde der Paywall Gedanke meiner Meinung nach einen anderen Stellenwert bekommen. Wir reden also nicht über eine x-beliebige Seite mit Content den es x-fach auch anderswo gibt.

Verfasst: 11.01.2019, 11:57
von Micha_Es
Ob ich jetzt 0,05 Sek., oder 2 Sek. warte, spielt für mich keine Rolle. Bezahlen würde ich dafür nicht, außer für eine API.

Ich fände es gut, wenn AdSense mit einer Möglichkeit zur Deaktivierung der Werbung ausgespielt werden würde. Keine Werbung kommt nur dann, wenn ich etwas dafür bezahle.

Aber mal anders gedacht. Warum machst du nicht die PayWall für alle die einen Werbeblocker einsetzen oder im privaten Modus surfen? Damit kannst du doch wunderbar testen und kannst das auch verargumentieren!?

Verfasst: 11.01.2019, 12:39
von supervisior
Micha_Es hat geschrieben:Ob ich jetzt 0,05 Sek., oder 2 Sek. warte, spielt für mich keine Rolle. Bezahlen würde ich dafür nicht, außer für eine API.
Für sich alleingestellt, würde dieses Argument sicherlich nicht ziehen, aber es ist eben nur ein Teil einer Argumentationskette.

Micha_Es hat geschrieben: Ich fände es gut, wenn AdSense mit einer Möglichkeit zur Deaktivierung der Werbung ausgespielt werden würde. Keine Werbung kommt nur dann, wenn ich etwas dafür bezahle.
Na da mein ich aber, dass das am wenigsten überzeugende Argument ist.

Micha_Es hat geschrieben: Aber mal anders gedacht. Warum machst du nicht die PayWall für alle die einen Werbeblocker einsetzen oder im privaten Modus surfen? Damit kannst du doch wunderbar testen und kannst das auch verargumentieren!?
Mache ich ja bereits. Zwar muss man im Falle Adblocker nichts zahlen, aber bei dem Projekt bei dem ich überhaupt erst darüber nachgedacht habe eine Paywall einzurichten, weil trotz 20.000 plus x Anzeigenimpressionen/Tag nichts rüberkommt, gibt es einen 403 auf jeder aufgerufenen URL. Aber nicht sofort, sondern erst wenn der Adblock Checker gecheckt hat, ob ein Adblocker aktiv ist, was nach dem 2ten Seitenaufruf erfolgt. Der angezeigte Hinweis verweist aber nicht unmittelbar auf den Adblocker, was Adsense überhaupt nicht gefallen würde, sondern auf die DSGVO Zustimmung, weil ich dem Nutzer vorgaukle, dass sein Adblocker verhindert, dass ich ihm den Hinweis wegen der DSGVO nicht anzeigen lassen kann. Adsense bekommt davon nix mit, weil das keine Umleitung und eine Session abhängige Funktion ist. Andernfalls hätte Adsense schon längst gemeckert.

Darüberhinaus gibt es eine Ladesperre, will heißen wer nach 50 Seitenaufrufen immer noch keine Werbung aufgerufen hat, der bekommt für 1 Tag ebenso einen 403er bei dem ich auch die DSGVO als Ursache für diese Begrenzung missbrauche. Testweise biete ich jedem Nutzer auf dieser Seite dann an, dass er für einen 5er/Monat grenzenlos und bis zu 10x schneller surfen kann. Das ist derzeit noch nur eine Art Umfrage. Ich teste also bereits.