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Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 06.08.2023, 14:46
von manfredbauer
Hallo,

bisher hatte ich immer eine einfache Cookie Information auf meiner Webseite eingebunden. Ab 16. Januar 2024 verlangt ja Google eine CMP Lösung wo der Nutzer ja "einwilligen" muß um Cookies zu akzeptieren.

Im Account Bereich von Adsense bietet Google eine eigene Lösung an die ich nun einmal ausprobiert habe. Dort wird auch angezeigt wie oft die Benutzer das "OK" gegeben haben. Bei mir sind das nur 46 Prozent. Das heißt 54 Prozent haben keine Einwilligung erteilt damit Cookies aktiviert werden für Werbung.

Bei einer Cookie Ablehnung habe ich nun einen Einnahmenverlust da keine Werbung von Adsense mehr eingebunden wird. Somit ist der Benutzer praktisch für mich wertlos.

- wie sind eure Erfahrungen ??

- was kann ich gegen Einnahmenverlust machen ??

Grüße Manfred

Verfasst:
von

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 06.08.2023, 15:15
von Bodo99
Contentpass.de in Verbindung mit Consentmanger.de als CMP wird meine Lösung sein demnächst.

Habe auch die Faxen dicke mit diesen Schmarotzern, die kostenlos Inhalte wollen, aber ich nichts verdienen darf. Dieses Kopplungsverbot bei der DSGVO ist unhaltbar eigentlich! Wenn jemand zu mir nach Hause rein will, muss er sich auch an meine Regeln halten und die Schuhe ausziehen. Genauso sollte auch mein Hausrecht auf meiner Webseite gelten. Wem das nicht passt, bekommt auch keine Inhalte zu sehen.

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 06.08.2023, 16:43
von manfredbauer
Hallo,

das sehe ich auch so

Wenn jemand eine Webseite betreibt möchte er ja damit Geld verdienen. Das macht man ja nicht weil es einem langweilig ist. Die Politiker die das entschieden haben wissen nicht was diese damit angerichtet haben. Diese sind ja nicht betroffen.

Den Betreibern einer Webseite werden dadurch Einnahmen entzogen.

In Zukunft werden wohl Bezahllösungen die einzigste Möglichkeit sein für Publisher

Grüße Manfred

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 07.08.2023, 10:16
von nerd
Wusst gar nicht das es ein grundrecht auf werbeeinnahmen im internet gibt. Wenn ich in den laden gehe und dann nichts kaufe, bekomme ich dann auch hausverbot weil ich kein geld ausgegeben habe? Woher weiss ich denn vor der einwilligung, das die information auf der seite ueberhaupt das liefert was ich suche, oder ob es nur seo-spam/mfa ist?

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 07.08.2023, 12:28
von Bodo99
nerd hat geschrieben: 07.08.2023, 10:16 Wusst gar nicht das es ein grundrecht auf werbeeinnahmen im internet gibt.
Hat niemand behauptet hier oder geschrieben. Es sollte aber ein Hausrecht/AGB für private Seite geben. Private Webseiten sind schließlich keine öffentlichen Behördenseiten, sondern eben Privatseiten. Wer hier die Inhalte von privaten Seiten konsumieren möchte, sollte auch die Nutzungsbedingungen/AGB/Hausrecht vorab bestätigen, oder eben die Seite bei Ablehnung verlassen. Niemand zwingt einen zuzustimmen, wenn einem das Hausrecht nicht passt. Aber das Kopplungsverbot verhindert dies, da ich dem User auch Zutritt gewähren muss, wenn er mein Hausrecht/inkl. Werbung ablehnt. Deshalb wird es über kurz oder lang auch zu immer mehr PayWalls kommen, im Sinne Zustimmen oder Zahlen. War aber eigentlich auch von Anfang an klar, nur wohl nicht jenen, die diese Datenschutzgesetze ausgearbeitet haben.
nerd hat geschrieben: 07.08.2023, 10:16 Wenn ich in den laden gehe und dann nichts kaufe, bekomme ich dann auch hausverbot weil ich kein geld ausgegeben habe? Woher weiss ich denn vor der einwilligung, das die information auf der seite ueberhaupt das liefert was ich suche, oder ob es nur seo-spam/mfa ist?
Der Vergleich hinkt, wie Opas altes Stalingradbein, vor allem bei reinen Contentseiten. Ein anderer Vergleich ist viel treffender: Du möchtest mich gerne zu Hause besuchen, da du einige Fragen an mich hast und denkst, ich könnte sie dir beantworten (ob ich deine Fragen dann tatsächlich beantworten kann oder nicht, erfährst du natürlich erst, wenn du bei mir zu Hause bist). Vielleicht gibts auch noch Kaffee und Kuchen dabei. Jedenfalls sage ich dir vor dem Einlass in meine Wohnung, du darfst gern reinkommen, aber erst ziehst du die Schuhe aus und sagst mir deinen Namen. Falls du das ablehnst, lasse ich dich nicht in meine Wohnung. Würde es ein Kopplungsverbot in der Wohnung geben, müsste ich dich auch, sofern du meine Hausordnung ablehnst, mit Hundescheiße an den Schuhen reinlassen und mit Verweigerung deines Namens. Letzteres wäre wohl grotesk, aber auf Webseiten leider möglich. Das Beispiel ist natürlich überspitzt.

Verfasst:
von

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 07.08.2023, 16:07
von top
Bodo99 hat geschrieben: 07.08.2023, 12:28 ...
Es sollte aber ein Hausrecht/AGB für private Seite geben. Private Webseiten sind schließlich keine öffentlichen Behördenseiten, sondern eben Privatseiten. Wer hier die Inhalte von privaten Seiten konsumieren möchte, sollte auch die Nutzungsbedingungen/AGB/Hausrecht vorab bestätigen, oder eben die Seite bei Ablehnung verlassen. Niemand zwingt einen zuzustimmen, wenn einem das Hausrecht nicht passt. Aber das Kopplungsverbot verhindert dies, da ich dem User auch Zutritt gewähren muss, wenn er mein Hausrecht/inkl. Werbung ablehnt. Deshalb wird es über kurz oder lang auch zu immer mehr PayWalls kommen, im Sinne Zustimmen oder Zahlen. War aber eigentlich auch von Anfang an klar, nur wohl nicht jenen, die diese Datenschutzgesetze ausgearbeitet haben.
...
Sobald du auf deiner Webseite Werbung einbindest, wurde diese auch schon lange vor der DSGVO nicht mehr als "privat" eingestuft und eine "Gewinnerzielungsabsicht" angenommen - mit all den daraus resultierenden Regeln und Pflichten (wie Impressumspflicht, Steuern usw.). Eine Webseite mit Werbung würde ich daher auch nicht mit einer Privatwohnung vergleichen. (Eher mit einem öffentlich zugänglichen Geschäft.)

Diese "neuen" Regeln treffen auch nicht nur dich, sondern alle die mit Werbung Geld verdienen wollen. In der Branche musst du immer flexibel bleiben und kannst dich nicht darauf verlassen mit einer Methode konstante Einnahmen zu haben. Wenn du damit nicht zurecht kommst, lass dich zum Wärmepumpeninstallateur umschulen. :wink:

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 07.08.2023, 17:28
von QuanChi
Wie hoch sind denn deine Einnahmeverluste bei 50% Ablehnung? Auch 50%. Frage ist wie oft User die Ablehnen auf Werbung klicken. Aber empfehle auch jeden Contentpass + Consentmanager wird eh darauf hinaus laufen bei allen content-seiten. E-Commerce-Seiten mag das zum großen Teil egal sein ihre Verlust halten sich in Grenzen. Frage ist halt auch immer noch warum Google gar keine Werbung bei Ablehnung ausspielt, da ist auch was Faul meiner Meinung nach. Sei es drum: Frage ist natürlich wie aggressiv du den Banner zur Einwilligung gestaltest. Thema "Nudging". Wenn du da prominent ein Alles Ablehnen Button hast, oder eher versteck ein Einstellungen, der nicht als "Button" erkennbar ist, macht natürlich einen großen Unterschied. Inwieweit was noch erlaubt sein wird ist wieder eine andere Frage, da kommt man wieder auf Contentpass + Consentmanager zurück..

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 08.08.2023, 02:29
von nerd
Bodo99 hat geschrieben: 07.08.2023, 12:28Private Webseiten sind schließlich keine öffentlichen Behördenseiten, sondern eben Privatseiten. Wer hier die Inhalte von privaten Seiten konsumieren möchte, sollte auch die Nutzungsbedingungen/AGB/Hausrecht vorab bestätigen, oder eben die Seite bei Ablehnung verlassen. Niemand zwingt einen zuzustimmen, wenn einem das Hausrecht nicht passt.
Nein, da hast du was falsch verstanden. Grundsaetzlich ist im internet erstmal alles oeffentlich und fuer jeden einsehbar, solange man es nicht absichtlich hinter einem gesperrten mitgliederbereich versteckt. DU gibt den leuten erlaubniss seine seite zu sehen indem du sie ins internet stellst, oder muss man bei dir einen besucherantrag stellen bevor man die webseite aufrufen darf?
Der Google bot (und viele andere) bestaetigen weder deine hausordnung, noch cookie-consent banner noch irgendwelche anderen AGBs, und ich glaube nicht das du die ausschliesst.

Dein vergleich mit haeusern hinkt, das internet ist eher ein freiluft-marktplatz wo jeder stand offen seine waren zeigt. Wenn ich deine informationen im internet nicht kostenlos ansehen soll, dann solltest du sie vielleicht besser fuer 5 Euro auf DVD vertreiben.

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 25.08.2023, 09:24
von fuchs
Ich finde Contentpass mit Consentmanager teuer, der Agency Tarif inkl. Contentpass und 10 Mio Aufrufen kostet stolze 195€. Die Absprungrate wird sich erhöhen, dafür hat man ein paar % mehr Consent, siehe https://youtu.be/KGO8ppqMKJE?feature=shared&t=1503 "PUR als Lösung des DSGVO-Problems für alle deutschen Publisher" Und diejenigen die vorher abgelehnt hätten, klicken dann fleissig auf die AdSense-Werbung? Lohnt sich das?

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 25.08.2023, 10:53
von QuanChi
Ob sich das momentan lohnt kann ich nicht sagen. Aber man sollte vorbereitet sein wenn wirklich der Alles Ablehnen Button auf der erste Seite angezeigt wird gibt es mMn. keine Alternative zu Pay or Accept.

Es sei denn jemand "zwingt" Google mal dazu auch ohne Cookies Werbung auszuliefern: "Kontextwerbung" was meiner Meinung nach überfällig ist, schließlich geht es auf Youtube auch warum sollte es auf Publisher-Seiten nicht gehen.

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 26.08.2023, 13:19
von fuchs
@QuanChi, im ersten Moment bin ich etwas erschrocken gewesen wegen den Kosten. Man könnte sich ja mit anderen Webmastern zusammenschließen und so einen CMP-Account teilen, wenn es soweit ist. Die Google eigene Lösung ermöglicht ja nicht mal einen Link zum Impressum oder zur Datenschutzseite. Die Idee finde ich auf jeden Fall spannend, aber wie die Verlage reagieren, wenn wir da mit unseren Projekten mit auftauchen? 😄

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 26.08.2023, 16:11
von Milanex
@fuchs:

Auf welchen Zeitraum beziehen sich die Kosten von 195 Euro? Monatlich? Hast Du vielleicht einen Link dazu?
Die Google eigene Lösung ermöglicht ja nicht mal einen Link zum Impressum oder zur Datenschutzseite
Das ist nicht richtig. Die Funktion ist zwar ein bisschen versteckt, aber es ist möglich.

Gruß
Milanex

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 26.08.2023, 16:20
von fuchs
@Milanex

https://www.consentmanager.de/features/ Contentpass ist erst in höheren Tarifen möglich.

Bei der Google eigenen Lösung habe ich zwar irgendwo die Möglichkeit den Link zur Datenschutz Seite anzugeben, aber der wird mir nicht angezeigt, wenn ich die Mitteilung öffne.

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 26.08.2023, 16:28
von heinrich
Ich bin mit Quantcast sehr zufrieden!

Re: Einnahmenverlust durch Cookie Ablehnung

Verfasst: 26.08.2023, 16:50
von Milanex
@fuchs

Danke für den Link! Ich habe viele kleine Projekte, da ist die Begrenzung der Anzahl der Websites keine Alternative.

Den Link findest Du dann, wenn Du ihn hinterlegt hast, in der Mitteilung unter 'Weitere Informationen' und 'Wie kann ich meine Auswahl nachträglich ändern? '

Gruß
Milanex