Seite 1 von 1

Werbeeinnahmen durch das Zeigen von Bildern in einem Blog?

Verfasst: 17.11.2017, 09:39
von postfach
Hallo zusammen,

ich habe mich hier mal angemeldet um eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, die ich mir gerade stelle. Ich hoffe, ich schreibe auch in der dafür vorgesehenen Rubrik.

Als begeisterter Mountainbiker betreibe ich seit gut 2 Jahren einen kleinen Blog auf dem ich nützliche Tipps gebe und den Einbau von Bauteilen erkläre. Der Blog verzeichnet mittlerweile rund 500 Besucher pro Tag im Durchschnitt.

Werbung wird auf meiner Seite fast gar nicht gezeigt. Ich hatte mal zu Anfang was von Google (AdSence?) auf meiner Seite. Optisch war das aber nicht so schön und inhaltlich mitunter mehr als fragwürdig. Da habe ich es sein gelassen.

Seit einem Jahr habe ich ein einziges Werbebanner auf meiner Startseite. Es ist von einem hiesigen Fahrradladen und ich bekomme 75 Euro pro Monat dafür. Das empfinde ich persönlich für angemessen und genug. Mein Blog ist nur ein Hobby für mich.

Ab und an bekomme ich noch Teile für mein Mountainbike gesponsert. Die kommen dann direkt vom Hersteller. Letzte Woche habe ich bei einem der Hersteller etwas abgeholt und ich hatte mit jemandem aus der Marketingabteilung ein etwas längeres Gespräch.

Ich erwähnte, dass ich mehr Bilder in meinem Blog zeigen möchte. Und da machte man mir ein Angebot bei dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll.

Die Firma bietet mir an, dass ich mir 3-5 Bilder aus ihrem Bildbestand aussuchen und nutzen kann. Es sind zumeist technische Bilder (z.B. Konstruktionszeichnungen), welche nicht frei im Internet zu sehen sind. In diesem Zusammenhang fiel immer wieder das Wort Unique (Einzigartig).

Im Raum steht eine Bezahlung von 20 Euro pro Bild und Monat. Allerdings müsste ich die Quellenangabe zum Bild direkt unter das Bild setzen in Form eines Links (zum Onlineshop des Herstellers). Normal habe dazu eine eigene Rubrik, in welcher ich alle Quellenangaben aufzähle. Wenn ich die Verlinkung zum Onlineshop des Herstellers in einen meiner Texte einbauen könnte, so würde ich hierfür auch noch einmal 40 Euro pro Monat als Vergütung bekommen.

Mir wurde erklärt, dass man mir das Angebot macht, weil mein Blog mit seinen Inhalten und der Zielgruppe sehr gut zu deren Produkten passen würde. Die Links (Backlinks?) hätten dadurch auch keine negativen Auswirkungen auf das Ranking meiner Seite bei Google.

Mich würde jetzt die Meinung von Fachleuten hier aus dem Forum. Soll ich das Angebot annehmen, ist es „marktüblich“. Das Angebot erscheint mir fast schon zu gut, immerhin verzeichnet mein Blog nur gut 15000 Besucher pro Monat. Als Laie kann ich das nicht gut einschätzen.

Gruß

Postfach

Verfasst:
von

Verfasst: 17.11.2017, 10:08
von Hanzo2012
Im Prinzip wollen die Links von dir kaufen. Das ist nicht unüblich. Google mag sowas eigentlich nicht, da Links freiwillig gesetzt werden sollen, nicht gegen Geld (aber ob sie das herausfinden können, ist eine andere Sache). Ob der Preis angemessen ist, kann ich dir nicht sagen. Das kommt vor allem darauf an, wie stark deine Seite von Google angesehen wird (starke Seite: teure Links).

Verfasst: 19.11.2017, 13:55
von postfach
Danke für die Antwort. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Google so etwa rausbekommt?

Es wurde noch erwähnt, dass die Links nicht alle auf einmal sondern nach und nach eingefügt werden müssten. Als Zeitraum wurden mir 6 Monate genannt.

Verfasst: 19.11.2017, 14:04
von Hanzo2012
Idealerweise sehen die Links so aus, als ob du sie freiwillig gesetzt hättest. D.h. sie sind thematisch relevant, bieten dem Besucher einen Mehrwert und haben einen „natürlichen“, also nicht spammigen, Ankertext. Such mal bei Google zum Thema „Linkkauf“, da findest du viele Informationen.

Verfasst: 19.11.2017, 16:11
von postfach
Hanzo2012 hat geschrieben:Idealerweise sehen die Links so aus, als ob du sie freiwillig gesetzt hättest. D.h. sie sind thematisch relevant, bieten dem Besucher einen Mehrwert und haben einen „natürlichen“, also nicht spammigen, Ankertext.
Und das gilt dann auch für Links unter Bildern? Es ist ja eigentlich eine Pflichtangabe, diese führt halt nur zu einem Onlineshop.
Weil zum Thema passen es alleine schon durch die Tatsache, das es Bilder von einem Hersteller sind der Produkte anbietet, über die ich in meinen Texten auch wirlich schreibe.

Verfasst:
von

Verfasst: 27.11.2017, 03:01
von nerd
Die verguetung halte ich preislich fuer recht gut. Das angebot haben sie dir wohl auch gemacht zu weil sie bei dir davon ausgehen eine relevante zielgruppe zu finden, und du ihnen (anders als manche werbeagenturen) wahrscheinlich keine 70% bottraffic schickst wenn du ihren link einbaust.
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Google so etwa rausbekommt?
Google wird wohl nicht wissen wieviel geld du von deinem werbepartner bekommst, allerdings ist deine geschaeftsbeziehung zu diesem shop ziehmlich offensichtlich wenn eben ausgehende links von deinem blog (ab einem bestimmten datum?) nur noch zur shopseite eines einzigen anbieters gehen, und die konkurenz nirgendwo bei dir verlinkt oder erwaehnt wird.

Ich wuerde davon absehen die links zu "verstecken", sondern die blog posts und bilder schon aus respekt vor deinen lesern entsprechend mit "werbung" oder so kennzeichnen, und im text erwaehnen das du das produkt von firma xyz kostenlos bekommen hast und da den gewuenschten link einbauen.
Uebertreiben wuerde ich es damit auch nicht, denn wenn irgendwann jedes 2 post eine produktempfehlung ist, oder nur ein platzhalter fuer dein gesponsortes bildmaterial ist dann bist du deine stammleser auch irgendwann wieder los.

Soviel ich weiss ist es auch in deutschland pflicht werbung als solche zu kennzeichnen, auch wenn das viele blogs, youtube oder social media accounts nicht machen.

https://www.lawblog.de/index.php/archiv ... wikipedia/

Nachtrag: Wie reagierst du, wenn dir der shop etwas zum bewerten gibt was du privat niemandem empfehlen wuerdest?
Schlecht bewerten, und riskieren dass der auftraggeber bei dir keine werbung mehr macht? Gut bewerten und riskieren dass leser in den kommentaren deinen beschiss aufdecken, oder aus ihren eigenen erfahrungen berichten?

Verfasst: 30.11.2017, 10:52
von postfach
Bei den getesteten Komponenten bin ich, so glaube, immer sehr objektiv gewesen. Bei sicherheitsrelevanten Teilen kann man diesbezüglich auch keine Kompromisse machen. Allgemeine Kaufempfehlungen spreche ich in dem Sinne grundsätzlich nicht aus. Nach einem ausgiebigen Test spreche ich an, was ich persönlich für gut oder schlecht erachte. Vieles hängt hier mitunter auch vom eigenen Fahrstil ab. Und das versuche ich immer mit einfließen zu lassen und nochmalig zu erklären.

In meinem Blog weise ich schon immer in der Rubrik „Über“ ausführlich darauf hin, dass ich einige Teile nicht selber gekauft habe. Im Blogtext steht zu Anfang immer, ob ich das getestete Teil selber gekauft habe, ob ich es beim Hersteller zu stark verbesserten Konditionen erworben habe, oder ob es vom Hersteller gestellt wird. Das würde ich auch weiter so vorführen.

Ende letzter Woche war ich noch bei der Firma zu einem Gespräch vor Ort. Wir sind so verblieben, dass in einem Zeitraum von acht Monaten insgesamt vier Bilder auf der Seite zu den angebotenen Konditionen gezeigt werden sollen. Der Link führt allerdings zu der Firmenhomepage und nicht zum Onlineshop. Im Text wird dann irgendwo stehen „erhältlich bei…“ mit der dazugehörigen Verlinkung zum Onlineshop, oder so ähnlich.
Der Onlineshop wird zudem für rund 100 Euro pro Monat auf meiner Seite eine Werbefläche bekommen. Diese ist dann auch mit dem Wort „Sponsor“ gekennzeichnet.

Der Einwand mit den schlechten Teilen ist etwas, an das ich bisher echt nicht gedacht habe. Bisher waren alle Produkte die ich hatte (auch jene, die ich selber zum vollen Preis gekauft hatte) immer stets einwandfrei gewesen.

Ich brauch jedenfalls keinen der Artikel vorher absegnen lassen. Das ist für mich eine Bedingung gewesen. Da hat man auch zugestimmt und gesagt, dass man so etwas auch nie in Erwägung gezogen hätte.