Wochenzeitung kopiert Einträge meiner Website - was tun?

topfklao

Hallo zusammen,

mir ist bei einer Google-Suche aufgefallen, dass eine kostenlose Wochenzeitung einige meiner Einträge Wort-für-Wort kopiert und in ihrer ca. 50.000 Auflagen großen Zeitung verteilt.
Daneben ist eine PDF im Internet, die es mir erlaubt hat, die Kopien überhaupt zu finden.

Als Quelle ist meine Website angegeben, was mir aber nicht unbedingt so viel bringt, da es nicht einmal ein Link ist. Und außerdem sollten doch Artikel nicht unerlaubt kopiert werden dürfen?

Wie soll ich hier verfahren?

Haben die Artikel (meist nur zwischen 200-300 Wörter) die nötige Schöpfungshöhe? Sie alle wurden von mir selbst geschrieben, wobei ich als Quelle z.B. auf Wikipedia zurückgegriffen habe.

Tomasso

Entweder verlangst du dies zu unterlassen oder Anwalt - Abmahnung...

IT-Knecht

Du schreibst ihnen freundlich - wobei Du ihnen anbietest, bei ein paar freundlichen Sätzen und einem Link zu Deiner Website die Sache auf sich beruhen zu lassen...

klausg

Da ja die Texte bereits wohl verarbeitet sind -s prich auch an ca. 50.000 Haushalte verteilt wurden und somit man dies ja nicht mehr rückgängig machen kann würde ich folgendes tun:

1. Rechnung schreiben
2. Zeitung freundlich aber bestimmt anschreiben mit Bitte der Unterlassung, dabei deutlich machen, dass es sich hier bei um Diebstahl von Text handelt und Du Schadensersatz forderst.

Wird nicht reagiert - Anwalt einschalten.

"Freundliche Sätze mit Verlinkung" wird wohl nicht viel bringen, da man dies dann nur 1x in der Onlineausgabe machen wird und dann wohl an einer Stelle/Seite, wo es eh kam Jemand liest/sieht.

Gruß Dirk

hanneswobus

ach ich bin persoenlich kein freund von dem zu schnellen schwingen der juristischen keule und ich halte das bei mir immer so, dass ich zuerst ein freundliches aber sehr bestimmtes telefonat durchziehe. manchmal ergeben sich bei solchen gespraechen interessante potentiale der zusammenarbeit. wenn du dann am tel. mitbekommst, dass keinerlei kooperationsbereitschaft signalisiert wird oder das vorliegende problem nicht geloest wird, kannst du immer noch zum anwalt gehen, rechnungen schreiben und das geld eintreiben (lassen). ob es sich hier bei dir um "diebstahl" handelt, wird hier vmtl. niemand aufgrund fehlender information und fehlender ausbildung komplett beurteilen koennen ...

lg,
johannes

heinrich

Ich würde denen auch eine Rechnung über die Verwendung deiner Texte schreiben - das natürlich nach einer vollständigen Dokumentation dieser Urheberrechtsverletzung, falls auch online mit Screenshot und Datum. Wenn Du allerdings nur Wikipedia-Einträge ein wenig modifiziert hast, dann wird das schwieriger. Kommt übrigens auch darauf an, was du auf deiner Site hinsichtlich der Nutzung deiner Texte stehen hast!

Bodo99

Wenn du ihn selbst anschreibst und forderst er möge dies unterlassen., ist das bereits eine Abmahnung. Reagiert der Betroffene negativ, kannst du später keine Kosten mehr für eine 2. Abmahnung durch einen Anwalt geltend machen. Daher empfehle ich sofort einen Anwalt die Abmahnung mit Unterlassungserklärung machen zu lassen.

bbit

Ich würde mich da an hanneswobus Vorschlag halten. Immer im Hinterkopf, ob es nicht sogar nützlich für mich ist, wenn meine Texte verbreitet werden. Ich denke google erkennt wer den Text zuerst veröffentlicht hat und google erkennt auch die quellenangabe auch ohne das es ein Link ist und bringt den Text mit Deiner Webseite in Verbindung.

Guido1964

Ich bin da ebenfalls bei Hannes und genauso wenig ein Freund davon voreilig die juristische Keule zu schwingen.

Zumal ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob da bei leicht umgeschriebenen Wikipedia Artikeln die notwendige Schöpfungshöhe gegeben ist.

Ist sie das nämlich nicht, bleibst Du zusätzlich auch noch auf allen Anwalts- und Verfahrenskosten hängen - Bei solchen Streitwerten muss ne Oma lange stricken für

Seo Küche

hanneswobus hat geschrieben:manchmal ergeben sich bei solchen gespraechen interessante potentiale der zusammenarbeit.

Top! Man glaubt gar nicht was da manchmal für Chancen und Möglichkeiten rauskommen, wenn man mal mit Menschen redet anstatt sofort zu schreiben und abzumahnen.

Bodo99

Seo Küche hat geschrieben: Top! Man glaubt gar nicht was da manchmal für Chancen und Möglichkeiten rauskommen, wenn man mal mit Menschen redet anstatt sofort zu schreiben und abzumahnen.

Ob ne Bank auch so denkt, wenn mal wieder der Bankräuber von nebenan da war?

topfklao

heinrich hat geschrieben:
(...)

Wenn Du allerdings nur Wikipedia-Einträge ein wenig modifiziert hast, dann wird das schwieriger. Kommt übrigens auch darauf an, was du auf deiner Site hinsichtlich der Nutzung deiner Texte stehen hast!

Die Artikel haben teilweise Wikipedia als Quelle. Ich schreibe hiervon keineswegs ab, sondern formuliere die Inhalte mit meinen Worten.

Bezüglich Nutzung der Texte:
In meinen Nutzungsbedingungen steht eindeutig, dass die Texte nicht genutzt werden dürfen.
Da es sich bei der kopierten Textart um immer wieder mal gerne kopierte Texte handelt, gibt es auf der Übersichtsseite sogar noch einen extra Hinweis, dass man diese nicht einfach ohne mein Wissen kopieren darf bzw. eine Lizenz kaufen sollte.

Andere Kopierer habe ich immer angeschrieben und eine kleinere Gebühr (unter 10 Euro je Text) verlangt.

Nun ist jedoch zum ersten Mal ein größeres Verlagshaus unter den Kopierern, weshalb ich hier nachfrage!

Rasputin

topfklao hat geschrieben: Nun ist jedoch zum ersten Mal ein größeres Verlagshaus unter den Kopierern, weshalb ich hier nachfrage!

So etwas ist mir auch schon passiert. Schuld ist eigentlich nicht das "größere Verlagshaus", sondern der für Lau arbeitende freie Mitarbeiter, der sich elegant die Recherche sparen wollte. Der Verlag bzw. die zuständige Redaktion ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einsichtig. Den freien Mitarbeiter kostet das seinen hoffnungslos unterbezahlten Job.

Übrigens habe ich mir abgewöhnt freundliche Mails zu schreiben. Meine unfreundlichen Ermahnungen (nicht Abmanhnungen) haben sich als wirkungsvoller erwiesen.

@hanneswobus: Wenn auf deiner Website nicht ausdrücklich steht, dass die Texte zur freien Verfügung stehen, sind sie in aller Regel urheberrechtlich geschützt. Darauf muss niemand ausdrücklich hinweisen.

hanneswobus

@rasputin,
ah okay.

man lernt nie aus.
lg

Stemmi

Diese Erfahrungen habe ich leider auch schon öfters gemacht.

Bin auch eher der Menschenfreund und habe es immer erst freundlich versucht...so 1-2x bis das der Ton deutlich wird.

Am besten war dann ein Handwerker der mir wörtlich schrieb: "Komm doch mit deinem anwalt du blööde sau und geh mir nicht auf den Sack".

Was würde ich darum geben solche Menschen zu verstehen.

topfklao: Es ist nicht verkehrt, wenn Du 2-3 Zeugen hast mit Screenshots die nicht mit Dir Verwandt sind. In einem Fall hätte ich das beinahe mal gebraucht