Webmontag Hannover mit Live-Podcast und Podcast-SEO
Für Web-Experten ist digitale Vernetzung täglicher Arbeitsinhalt. Aber manchmal braucht es eben auch die analoge Variante, um Kontakte zu pflegen, Kooperationen auszuloten und neue Entwicklungen der Agentur-Szene mitzubekommen.

Wohl deshalb war der Webmontag Hannover auch bei seiner 43. Ausgabe am 20.1.2020 mit gut 50 Gästen wieder sehr gut besucht und bleibt weiter auf Wachstumskurs. Kaum eine Digital-Agentur aus Hannover fehlte und fast ein Viertel der Besucher hatte zum ersten Mal den Weg ins U-Turn gefunden. Die Koordinatoren Carsten Meiners und Tom Ruthemann scheinen viel richtig zu machen.
Heimlicher Schwerpunkt des ersten Webmontags 2020 war das Trendthema „Podcast“. Zwar ging es im ersten Teil des Abends inhaltlich um Programmatic Advertising vs Social Ads, aber dargeboten wurde die Diskussion in Form einer Live-Podcast-Aufzeichnung von Onlinestadt Hannover. In dem Onlinemarketing-Podcast diskutieren Thorwald Erbslöh, Geschäftsführer einer Werbeagentur, und Jan-Hendrik Diederich, Projektleiter im Marketing einer großen Versicherung, Aspekte des Onlinemarketings aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln. Zur Liveaufzeichnung am Webmontag hatten sie den Programmatic Advertising Praktiker Fabian Nest eingeladen.
Beim Programmatic Advertising werden in Echtzeit vollautomatisch und individualisiert Werbeflächen ein- bzw. verkauft. Social Ads bezeichnet die Werbung in sozialen Netzwerken, die gezielt auf die aus den Profilen erkennbaren Vorlieben eingeht.
In unterhaltsamen gut dreißig Podcast-Minuten wurde deutlich, dass Social Ads und Programmatic Advertising keine Budget-Konkurrenten sind, sondern für unterschiedliche Ziele eingesetzt werden. Das Banner-Advertising (Programmatic Advertising) auf Webseiten ist eher geeignet für größere Budgets und Zielgruppen, während Social Ads sehr gezielt auch für kleine Zielgruppen ausgespielt werden. Die hörenswerte Podcastaufzeichnung ist bei Onlinestadt Hannover abrufbar.
Nach der Vernetzungspause ging der Webmontag mit drei 10-Minuten-Vorträgen in die zweite Halbzeit. Webdesigner Guntram Engelhardt widmete sich der Frage „Web-Design oder kein Design? Sind Baukastensysteme wirklich ausreichend?“. Engelhardt, der auch selbst schon seit den 90ern als Web-Designer aktiv ist, nahm seine Zuhörer zunächst mit auf eine Zeitreise durch 30 Jahre Webdesign-Geschichte. Anhand vieler Beispiele von ebay über Spiegel bis zu Amazon zeigte er die großen Veränderungen in der Webseitengestaltung und in der Menge des eingebundenen Contents auf. Während die Webseiten in dern 90ern noch aussahen wie Link-Bleiwüsten, verbesserte sich mit der Verbreitung der Cascading Style Sheets (CSS) schnell das Design und auch der Content konnte durch steigende Bandbreiten um Bilder, Videos, Downloads u.a ergänzt werden. Analog zu dieser Entwicklung sind auch die Content Management Systeme (CMS) immer ausgereifter geworden und bieten heute viele Vorteile für Developer und User. Besonders WordPress empfahl Engelhardt als ein weit verbreitetes, günstiges und durch vielfältige Templates leicht an jeden Design-Wunsch anpassbares CMS.
Die Frage, ob und wann eine Cyber-Versicherung sinnvoll ist, beantwortete im Anschluss Versicherungsexperte Andreas Steffens. Daten-Verlust, gehackte Websites, DSGVO-Verstöße – Gefahren, die schnell viel Zeit und Geld kosten können, lauern im Digital-Business inzwischen an jeder Ecke und für Unternehmen, aber auch für Freelancer kann eine Cyberversicherung eine wichtige Absicherung sein. Das gilt immer dann, wenn sensible Daten erfasst, genutzt und weiterverarbeitet werden.
Cyber-Versicherungen können Netz- und Daten-Risiken weitgefasst absichern:
- Wenn z.B. aufgrund einer Sicherheitslücke sensible Informationen öffentlich werden und Dritte hierdurch einen finanziellen Schaden erleiden;
- Ertragsausfall im eigenen Betrieb durch Stillstand der Systeme und die daraus resultierenden Kosten durch Daten- und Informationsverluste
- Kosten für externe Dienstleister, die zur Datenrettung und Wiederherstellung der Datensicherheit hinzugezogen werden;
- Rechtsschutz in behördlichen Verfahren, welche z.B. wegen DSGVO-Verstößen eingeleitet werden;
- Übernahme von Erpressungsgeldern (z. B. bei Verschlüsselungs-Malware);
- Kosten von zusätzlichen Unternehmenskommunikationsmaßnahmen, die z.B. zur Wiederherstellung des Unternehmensrufes oder zur Information von Kunden über die Geschehnisse notwendig werden.
Eigentlich brauchen nur statische Webseiten, die als Netz-Visitenkarten genutzt werden und nur wenig Aktualisierung erfahren, eine solche Absicherung nicht. Die große Mehrheit der Website-Betreiber ist sich nach Steffens Meinung des täglichen Risikos noch nicht ausreichend bewusst und sollte besser schnell einen Beratungstermin vereinbaren.
Schließlich kam mein Vortrag. Unter dem Titel SEO für Podcast 2020 schilderte ich die Herkunft des Begriffs Podcasts (Portable on demand + Broadcasting) und die wachsende Bedeutung der Audio-Produktionen. Mit der Markteinführung des iPods hat der „tragbare Abruf-Hörfunk“ seinen Siegeszug gestartet, der bis heute weiter an Fahrt gewinnt. 2019 gab es 6000 deutschsprachige Podcasts mit bereits zehntausenden Episoden. Weltweit knackte iTunes als größte Verbreitungsplattform für Podcasts im vergangenen Jahr die Marke von 50 Milliarden Streams und Downloads. Podcast-Hörer sind jung, gut gebildet und akzeptieren die gesprochenen Werbetexte in ‚ihren‘ Podcasts, die sie via RSS-Feeds abonnieren. So bleiben sie immer auf dem Laufenden über neue Episoden und werden zu treuen (Werbe-)Hörern mit hoher Conversions-Bereitschaft. 25 % der Business-Podcast-Hörer haben schon einmal aus dem Podcast heraus Bestellungen getätigt.
Wird der Podcast im Netz gut gefunden, steigt nicht nur der Bekanntheitsgrad des Audio-Produzenten. Vor allem Unternehmen können ihr Branding stärken und insgesamt ihr Google-Ranking spürbar verbessern. Google hat sich inzwischen auf die Audio-Bewegung eingestellt und einige neue Podcast-Features dafür eingerichtet. Zur Suchmaschinenoptimierung für und durch Podcast stellte ich 8 konkrete SEO-Tipps vor.
- Podcast-Namen strategisch wählen
- Podcast auf Website
- RSS Feeds erstellen
- Strukturierte Daten
- Mobile friendly
- Transkripte, Zusammenfassungen, Tags
- Links zum Podcast
- Qualitativ hochwertige Inhalte
Klare Titelwahl und eigene Unterseiten für den Podcast und jede Episode sind ebenso wichtig, wie das unverzichtbare Abonnement-Angebot via RSS-Feed und die Nutzung strukturierter Daten für die Google Suchergebnisse und die Google Podcast App. Transkriptionen und Zusammenfassungen der einzelnen Episoden bieten regelmäßig guten neuen Unique-Content. Keywords und Tags erleichtern die Auffindbarkeit des Podcasts und Show-Notes mit Themenverlinkungen bieten wertvolle Zusatzinfos. Gute Podcasts finden in der insgesamt wachsenden User-Community schnell viele Abonnenten, die wiederum gerne durch zusätzliche Verlinkungen auf ‚ihre‘ Podcasts hinweisen. Aber über allem steht – die Inhalte müssen hochwertig sein und die Technik muss den Genuss am Hören sichern.
ABAKUS hat sich von den Chancen einer eigenen Audio-Produktion überzeugen lassen und baut einen hochinformativen Wissens-Podcast auf. In dem ausführlichen Artikel SEO für Podcast 2020 gebe ich außerdem viele weitere Tipps und Hilfen für den Podcast-Start und die Webmontag-Präsentation steht hier als Download bereit:
Download der Kurzpräsentation SEO für Podcast 2020
Podcast boomt. Der Zug nimmt immer mehr Fahrt auf, ist aber noch nicht abgefahren. Steigen Sie noch ein mit einem eigenen Unternehmens-Podcast?