marc77 hat geschrieben: ↑02.10.2020, 08:17
Ich kann die Verlage verstehen. Sie haben viel mehr Ausgaben, da mehr Mitarbeiter. Irgendwann ist es einfach alternativlos. Den Zeiten / Verlagen wäre es auch lieber, sie könnten wie "früher" ausschließlich auf Werbung setzen und damit Gewinne einfahren und Ihre Angestellten bezahlen.
Schuld an diesen Zuständen sind nicht die Verlage, die versuchen den Kopf über Wasser zu halten sondern Adblocker und die EU mit ihren absurden Datenschutzregelungen. Die EU demontiert sich damit selbst und andere Teile der Welt werden zumindest was das Online-Business angeht sich noch besser entwickeln können, da höhere Einnahmen erwirtschaftet werden, welche wiederum zum Teil in Verbesserungen fließen.
Also bitte nicht den Verlagen die Schuld geben, die wollen auch nur überleben und umsonst arbeitet niemand gerne.
Was die Verlage tun ist, sie testen ob sie mit den Abos "noch" mehr umsetzen können als bisher mit Werbung. Wenn irgendwann der Punkt erreicht ist, wo Werbung nicht mehr so erträglich ist wie die Abos, warum sollte man dann noch kostenlos Inhalte liefern, die auch bezahlt werden müssen?
Also das mit den Adblockern ist mir ein wenig zu kurz gedacht. Nicht weil ich das nur glaube, sondern weil ich den Hang dazu habe Sachen auf den Grund zu gehen. Adblocker haben sicherlich einen Einfluss, aber der ist weit geringer als man annehmen könnte. Ich habe vor etwa 1 Jahr damit angefangen den Einsatz von Adblockern zu tracken, was vergleichsweise einfach ist.
@nerd
Ein virtueller Wink an Dich. Auch dafür kann man einen HoneyPot verwenden.
In jedem Fall ist es zumindest bei mir so, dass gerade einmal 20% einen Adblocker laufen haben, aber nicht 20% von allen Besuchern, sondern nur bei denen mit einem Desktop PC, sodass es im Grunde genommen nur 10% von allen sind. Auch wenn diese Messung nicht repräsentativ ist/sein kann, lässt sich aber trotzdem kumulieren, dass selbst 25% Adblocker nicht so gravierende Auswirkungen haben, dass deswegen die Verlage Konkurs anmelden müssen.
Die Gründe liegen also anderswo, sind aus meiner Sicht vielschichtig und findet seinen Anfang durch die zunehmende Nutzung des Internet, also schon vor der Jahrtausendwende, weil das Internet maßgeblich zum Preisverfall der Anzeigen/Werbung geführt hat. Den sicherlich entscheidenden Schlag gab es zuletzt mit den immer weiter verschärfenden Datenschutzbestimmungen, wobei man hier differenzieren muss. Nicht Werbung ist das Problem, sondern das Tracken zumeist in Kombination mit Werbung ist das viel entscheidendere Problem, weil sich damit viel zielsicherer Werbung ausspielen lässt. Fällt das weg, bleibt nur Werbung, die weitaus weniger Einnahmen generieren lässt.