KI-generierte Bilder und Google Rankings

Marcel Sarman  Marcel Sarman in OnPage SEO am 27. März 2024

KI-Tools erzeugen auf Knopfdruck scheinbar perfekte Grafiken. Die modernen Techniken bieten zahlreiche Möglichkeiten zur automatischen Bilderzeugung. Doch was meint Google dazu? Besteht die Gefahr von Rankingverlusten bei Verwendung dieser Bilder?

Direkte Abstrafungen drohen nicht, schließlich sind weder im Leitfaden der Google Suche zu KI-generierten Inhalten noch in den Best Practices für die Suchmaschinenoptimierung für Google Bilder Rankingabwertungen für KI-generierte Bilder erwähnt. Allerdings betont Google seit Jahren die Wichtigkeit der Inhaltsqualität und der Userzufriedenheit.

Eingebundene Fotos müssen somit

  • qualitativ hochwertig sein
  • zu den Inhalten passen
  • für eine positive Nutzererfahrung sorgen
  • und die Suchintention erfüllen.

KI-generierte Bilder und Google Rankings

Bedenken Sie: KI-Tools erzeugen aus riesigen Datensätzen komplett neue Grafiken. Die Ergebnisse sind aber nicht immer fehlerfrei und manchmal leicht als KI-Bilder zu erkennen.

Erkennt Google KI-Fotos?

Das Google-eigene Tool SynthID erkennt KI-generierte Bilder und fügt diesen ein für das menschliche Auge unsichtbares Wasserzeichen hinzu. Die Markierung bleibt dabei auch nach Änderungen am Bild bestehen. Das digitale Zeichen befindet sich direkt in den Pixeldaten. Dies hat gegenüber einer Markierung in den Metadaten den Vorteil, dass dieses Kennzeichen nicht entfernt werden kann. Im Gegensatz zu den vorherigen Stempeltechniken ist das von DeepMind entwickelte Wasserzeichen nicht für das menschliche Auge erkennbar und nicht von Usern entfernbar.

Google kann also KI-generierte Bilder erkennen. Ob die Suchmaschine diese Methode in der Google Suche auch tatsächlich verwendet, bleibt unklar. Google ist dazu wohl technisch in der Lage, allerdings würde dies einen sehr hohen Crawlingaufwand erfordern, viele Ressourcen verbrauchen und hohe Kosten verursachen. Für Websitebetreiber ist es auch nicht so wichtig, ob Google KI-Grafiken erkennt. Vielmehr steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Verwendung von KI-generierten Bildern Nachteile bringt. Sicher ist, dass unpassende oder fehlerhafte Grafiken eine negative Wirkung auf Userzufriedenheit und Google Rankings haben.

Google Feature About this image

Für den amerikanischen bzw. englischsprachigen Suchmarkt bietet Google in der Bildersuche für jede Grafik das zusätzliche Feature About this image an. Erfahren Sie so, seit wann das Bild online ist und ob es auch auf anderen Seiten vorkommt. Außerdem sehen Sie zusätzliche Informationen über die Bildverwendung auf anderen Websites. Die verifizierten Fotodaten können Fälschungen aufdecken und zeigen an, ob ein Bild KI-generiert ist.

Im Moment ist es noch nicht möglich, diese Funktion in Deutschland zu nutzen. Loggen Sie sich daher in Ihrem Google Account ein und stellen Sie die Sprache auf English bzw. das Land auf United States ein. Suchen Sie jetzt nach einem Bild und klicken Sie dann rechts auf die drei Punkte, um mehr Informationen über das Bild (About this image) zu erhalten.

Für Fotos liefert das Tool zuverlässige Informationen. Im Video suche ich nach „abakus internet marketing seo consulting“. Klicke ich auf unser selbst erstelltes Mitarbeiterfoto, sehe ich,
dass es seit einem Jahr online und auf keiner anderen Seite zu finden ist. Das Stockfoto mit der Beratungssituation kommt vielfach im Web vor und ist mindestens 4 Jahre alt.

Die Hintergrundinformationen helfen bei der Beurteilung der Glaubwürdigkeit des Bildes. Zeitgleich mit der Einführung diese Features versprach Goolge, dass jedes durch Google KI-Tools generierte Bild über einen entsprechenden Hinweis in den Metadaten verfügt.

Erkennen User KI-generierte Grafiken?

Google hat seit jeher den Anspruch, für Menschen sinnvollen Content bereitzustellen. Daher stellen sich bei der Einbindung von KI-Grafiken zwei Fragen:

  1. Erkennen die User künstlich erzeugte Bilder?
  2. Wie bewerten die Nutzer KI-generierte Grafiken?

User schauen bei Fotos im Web genau hin. Beachten Sie daher: Selbst kleine Ungereimtheiten fallen auf und haben negative Folgen für Ihre Glaubwürdigkeit. Eine gründliche Kontrolle der durch KI erzeugten Grafiken ist somit zwingend erforderlich.

KI-Tools zur Bilderzeugung:

  • Haben Schwierigkeiten Finger oder Haare korrekt darzustellen.
  • Erzeugen oft einen leicht verschwommenen Bildhintergrund.
  • Überzeichnen den Charakter im Vordergrund. Im Kontrast zum verschwommenen Hintergrund ergibt sich dann ein unrealistischer Eindruck.
  • Generieren fehlerhafte Buchstaben und Zahlen.
  • Machen Detailfehler.
Zwei kleine (am 12.3.2024 mit DALL-E erzeugte) Grafiken verdeutlichen die Problematik. Der wütende Mann hat nur 4 Finger und beim Tachometer stimmen die Zahlen und Abstände nicht. Klicken Sie auf die Fotos, um die Fehler genau zu sehen. Selbst wenn eine automatische Erkennung zu ressourcenintensiv ist, spätestens wenn ein Qualitätsprüfer Ihre Seite besucht, fallen diese Fehler auf. Google belässt es dabei nicht bei Drohungen und wertet Seiten mit fehlerhaften KI-Inhalten konsequent ab.

Quelle: DALL-E | Erzeuge ein Foto von einem Mann, der mit der Faust droht.

Quelle: DALL-E | Zeichne eine Grafik von einem Tachometer.

User prüfen (bewusst oder unbewusst) die Echtheit der sichtbaren Inhalte. Besonders wichtig ist hierbei, ob der Content die Nutzererwartung erfüllt. Erkennen User künstlich generierte Inhalte, halten sie alles andere unter Umständen auch nicht für echt. Onlineshops verzichten daher besser auf KI-generierte Fotos. Schließlich wollen die User echte Produkte sehen und nicht die Möglichkeiten der KI-Grafikerzeugung bewundern.

Außerdem sollten Sie keine negativen oder gar bedrohlich wirkenden Fotos (wie im Negativbeispiel) auf Ihrer Website einbinden. Die eingebauten Grafiken müssen zu Ihrer Website passen und positiv auf die User positiv wirken.

Kennzeichnungspflicht für KI-Grafiken?

Viele Websitebetreiber kennzeichnen künstlich erzeugte Fotos, um Transparenz und Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Abseits dieser freiwilligen Maßnahmen gibt es Bestrebungen, eine Kennzeichnungspflicht einzuführen.

Im Google Merchant Center kommt dem Metadaten-Tag trainedAlgorithmicMedia eine besondere Bedeutung zu. Im Februar 2024 wies Google ausdrücklich darauf hin, das Metatag nicht zu löschen und alle maschinell erzeugten Grafiken mit diesem Metatag zu versehen. Einige Experten gehen davon aus, dass auch für die Google Suche eine ähnliche Vorschrift kommt.  Stand heute müssen KI-Bilder nur im Merchant Center einen Haftungsausschluss in den Metadaten enthalten. Normale Webseiten sind von dieser Pflicht bisher nicht betroffen.

Einen ähnlichen Weg geht Meta. In einigen Monaten sollen bei Facebook und Instagram künstlich generierte Grafiken mit einem Label versehen werden, um sie für User eindeutig kenntlich zu machen. Dazu plant Meta, verschiedene Techniken wie Wasserzeichen und Metadaten zu verwenden. Außerdem führt Meta neue Richtlinien ein. Unter Androhung von Konsequenzen besteht für die User dann die Pflicht, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen. Im Moment  empfiehlt  Meta seinen Usern, Konten mit KI-Inhalten kritisch zu bewerten und Fotos auf Ungereimtheiten zu untersuchen.

Die zwei populärsten Methoden zum Kennzeichnen von KI-Bildern sind

  • Wasserzeichen
  • Hinweise in den Metadaten

KI-generierte Bilder kennzeichnen

Ein Wasserzeichen verändert einige Pixel der Grafik. Tools können diese für Menschen meist nicht erkennbare Kennzeichnung leicht auslesen.

In den Metadaten finden Sie Angaben wie Dateigröße, Bildauflösung, Erstellungsdatum oder Quelle. Einige KI-Tools versehen erzeugte Grafiken an dieser Stelle mit einem Hinweis. Beim Rechtsklicks auf eine Grafik sehen Sie in Windows nach der Auswahl von Eigenschaften einige Metadaten Ihres Fotos. Nutzen Sie auch Spezialtools wie FotoForensics, um einen genaueren Einblick zu bekommen.  Wählen Sie links Metadata aus und kontrollieren Sie so die Herkunft Ihrer Bilder.

DALL-E created

KI-generierte Bilder, Stockfotos oder individuelle Bilder?

In der vor KI-Zeit galt: Sind eigene (bzw. von einem Fotografen gemachte) Fotos in vernünftiger Qualität vorhanden, baut man diese auf der Website ein. Gibt es diese Bilder nicht, greift man auf Stockfotos als preiswerte und unkomplizierte Lösung zurück. Mit KI-Fotos kommt nun eine weitere Auswahlmöglichkeit hinzu. Oftmals ist die Erzeugung noch billiger und die Beschaffung unkomplizierter als bei Stockfotos. Allerdings leidet oftmals die Qualität. Sahen Stockfotos vielleicht nur etwas gestellt aus, enthalten KI-generierte Bilder unter Umständen handfeste sachliche Fehler.

KI-generierte Bilder, Stockfotos oder individuelle Fotos

Dekorative Grafiken unterschieden sich dabei grundsätzlich von informativen Fotos, die besonders sorgfältig ausgewählt werden müssen. Schließlich sollen hier interessante Informationen geliefert oder ein realistisches Bild eines Produkt, einer Person oder einer Location gezeigt werden.

Greifen Sie nach Möglichkeit auf individuelle Fotos zurück. Die anderen beiden Möglichkeiten sind, ganz besonders bei informativen Fotos oder Grafiken, eher Notlösungen. Schätzen Sie vor der Einbindung von KI-Inhalten die Einstellung Ihrer Kunden zum Thema ein. Unter Umständen lehnt Ihre Zielgruppe KI-generierte Fotos ab. Bedenken Sie: Mögliche zukünftige Algorithmusänderungen könnten von Menschen erstellte Inhalte bevorzugen. Achten Sie außerdem auf Abwechslung und vermeiden Sie gleichförmige Abbildungen ohne Informationswert.

Ansprechende Grafiken verlängern die Verweildauer und verringern die Absprungrate. Diese positiven User Signale steigern die Nutzerzufriedenheit und wirken sich positiv auf Ihre Google Rankings aus. Optimieren Sie vor dem Hochladen außerdem die Alt-Tags und die Dateigröße Ihrer Grafiken, um maximalen SEO-Erfolg zu erreichen.

Fazit

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wählen Sie Ihre Grafiken daher sorgfältig aus. Binden Sie KI-generierte Bilder nicht ohne vorherige genaue Prüfung ein. Sparen Sie nicht an Ihren Grafiken. Langfristig zahlt es sich meist aus, auf individuelle Fotos zu setzen. So sind Sie auf der sicheren Seite und bleiben von unliebsamen Überraschungen durch Google Updates verschont.

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Marcel Sarman

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Marcel Sarman betreut die ABAKUS Website und entwickelt sie weiter. Er ist unser Experte für HTML5, CSS3 und WordPress und schreibt Beiträge für unsere Seite.
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