ABAKUS_Philipp hat geschrieben: ↑27.01.2020, 07:51
... verrätst du uns besagte Theorie? Würde mich interessieren
Aber gerne doch!
Strukturierte Daten sollen u.a. den Suchmaschinen dienen Content eindeutig zu identifizieren. Daran ist zunächst mal nichts verwerfliches dran, was den Anlass geben könnte, dass sich hinter dieser eigentlich gutgemeinten Funktion etwas schädliches verbergen könnte. Anstoß, dass diese Funktion doch einen Haken haben könnte, hat mir ein Projekt gegeben, das ich brav mit strukturierten Daten ausgezeichnet hatte.
Das Thema dieses Projekts entspricht zwar nicht unmittelbar dem eines Online Shops, aber enthält die gleiche Art Content. Dementsprechend habe ich die Inhalte mit den strukturierten Daten eines Online Shops ausgezeichnet. So weit so gut. Google hat die Inhalte zwar entsprechend erkannt, hat aber auch nach 1 1/2 Jahren gerade einmal 15% aller Inhalte in den Index aufgenommen. Gleichermaßen schlecht war auch das Ranking und war nach 1 1/2 Jahren kurz davor das Projekt wieder einzustampfen, zumal ich mit meinem Latein am Ende war und nicht mehr wusste, was ich noch hätte tun können.
[Verschwörung Start]
Ausnahmslos jeder ist darauf konditioniert, dass Google zunächst mal nur eine Suchmaschine ist in der man kostenlos suchen kann. Google ist aber ein marktbeherrschendes Imperium und verdient sein Geld maßgeblich mit Anzeigenwerbung in genau dieser Suchmaschine. Das Spektrum an Möglichkeiten mit diesem Geschäftsmodell fortwährend Wachstum und Mehreinnahmen zu generieren, ist aber begrenzt, zumal sich die Anzeigenpreise bekanntermaßen inflationär verhalten.
Ausnahmslos jeder ist aber auch darauf konditioniert das Spektrum an Möglichkeiten ausreizen zu müssen, um die besten Voraussetzungen für ein optimales Ranking zu schaffen. Dazu gehören auch die strukturierten Daten, weil man ja allgemein der Ansicht ist, dass man es v.a. Google leicht machen will/soll den jeweiligen Content identifizieren zu können. Das gilt in besonderem Maße für Online Shops, weil je mehr Umsätze ich über die generischen Suche generiere, umso weniger reduziert Werbung meine Marge. Wenn nun die Möglichkeiten zur Steigerung der Einnahmen aus Sicht von Google begrenzt sind, bieten Online Shops aber das vermutlich größte Potential, um genau mit diesem Klientel Kasse machen zu können. Je schlechter diese Ranken, umso mehr sind Online Shops genötigt Anzeigen zu schalten. Eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung.
Wenn ich nun darauf konditioniert bin meinen Content mit den strukturierten Daten auszuzeichnen, gebe ich Google damit das unmittelbare Erkennungsmerkmal, das ich einen Online Shop betreibe und bin damit der klassische Kunde für Google Ads. Nachdem ich aber keinen Bock darauf hatte diesem Schema zu folgen, aber mein Potential erschöpft war an der schlechten Leistung noch etwas verbessern zu können, habe ich alle strukturierte Daten entfernt. Noch schlechter konnte es ja nicht werden, also wech damit. Es hat etwa 4 Wochen gedauert bis sich eine Reaktion zeigte, die sich so ausdrückte, dass sich die Besucherzahlen seither verdreifacht haben und jeden Tag weiter ansteigen, ohne dass ich sonst irgendwas geändert hätte. Im selben Umfang seigt/stieg auch die Abdeckung, also die Menge an Seiten im Google Index. Die besagte Verdreifachung entspricht dabei aber nicht 3 Seiten mehr, sondern 30.000 Seiten mehr.
Die besagte Theorie behauptet nun, dass Google die strukturierten Daten nutzt, um über ein besseres Erkennungsmerkmal in erster Linie Shop Betreiber dazu nötigt Anzeigen zu schalten, bzw. das Ranking von Online Shops bewusst schlecht macht damit mehr Azeigen geschaltet werden müssen.
Auch wenn man diese Theorie nicht unmittelbar widerlegen, bzw. eindeutig belegen kann, gibt es einen, wenn auch nur 1-maligen, empierisch entstandenen Nachweis. Vor dem Hintergrund, der sicherlich nicht unerheblichen Auswirkungen, fällt es zumindest mir schwer andere Faktoren als Ursache für diese Auswirkungen erkennen zu können.
[Verschwörung Ende]