Retargeting auf Breitbart und co., Pranger

Rem · **Rem** » 04.01.2018, 11:12 **Retargeting auf Breitbart und co., Pranger**

Vermutlich bemerken unsere "Käse-Zeitung" 20min.ch, sowie das heimische Fernsehen, dass ihre Werbeeinnahmen sinken.

Jedenfalls prangert man nun Retargeting auf breitbart.com an:
https://www.20min.ch/finance/news/story ... t-30081356

Interessant ist, dass gewisse Firmen trotz schwarzer Liste auf breitbart.com erscheinen. Wobei breitbart.com für jegliche Plunderwebseite mit ungeeigneten Inhalten steht. Also von Links nach Rechts... Man hat sich einfach eine prominente Seite rausgezogen.

Interessant sind auch die Wortmeldungen, die Google und co als "Werbeparasiten" bezeichnen, welche "Leute auf Schritt und Tritt verfolgen".

Die Stimmung kippt. Ich bin ja weiterhin der Meinung, dass vor allem Retargeting verantwortlich ist, dass ich auf meiner grössten Website recht wenig verdienen würde. Daher mein Interesse, gelegentlich gegen Retargeting zu schiessen.

Ist es z.B. tauglich, einfach Firmen anzuschreiben, deren Retargeting-Anzeigen auf seltsamen Webseiten erscheinen und dann empört zu tun? Denn je grösser die "Filterliste" von Unternehmen wird, desto mehr bleibt übrig. Na ja. Ist aber wohl eine Sisyphusarbeit. Könnte als Idee vermutlich besser funktionieren, wenn man z.B. der Presseabteilung schreiben würde, dass man eher erwarten würde, dass Firma xyz bei Webseite abc, def und ghi wirbt anstelle von torrent.xyz. Nur mal als Idee...

hanneswobus

Rem hat geschrieben:Vermutlich bemerken unsere "Käse-Zeitung" 20min.ch, sowie das heimische Fernsehen, dass ihre Werbeeinnahmen sinken.

Jedenfalls prangert man nun Retargeting auf breitbart.com an:
https://www.20min.ch/finance/news/story ... t-30081356

Interessant ist, dass gewisse Firmen trotz schwarzer Liste auf breitbart.com erscheinen. Wobei breitbart.com für jegliche Plunderwebseite mit ungeeigneten Inhalten steht. Also von Links nach Rechts... Man hat sich einfach eine prominente Seite rausgezogen.

Interessant sind auch die Wortmeldungen, die Google und co als "Werbeparasiten" bezeichnen, welche "Leute auf Schritt und Tritt verfolgen".

Die Stimmung kippt. Ich bin ja weiterhin der Meinung, dass vor allem Retargeting verantwortlich ist, dass ich auf meiner grössten Website recht wenig verdienen würde. Daher mein Interesse, gelegentlich gegen Retargeting zu schiessen.

Ist es z.B. tauglich, einfach Firmen anzuschreiben, deren Retargeting-Anzeigen auf seltsamen Webseiten erscheinen und dann empört zu tun? Denn je grösser die "Filterliste" von Unternehmen wird, desto mehr bleibt übrig. Na ja. Ist aber wohl eine Sisyphusarbeit. Könnte als Idee vermutlich besser funktionieren, wenn man z.B. der Presseabteilung schreiben würde, dass man eher erwarten würde, dass Firma xyz bei Webseite abc, def und ghi wirbt anstelle von torrent.xyz. Nur mal als Idee...

naja.
wenn jetzt aus dem persoenlichen freundeskreis sowas mir auffaellt, reagiere ich schon u. melde das denen, aber im normalfall waere mir das wumpe. mal im ernst: es ist u. bleibt aufgabe der jeweils beauftragten menschen u. agenturen, sowas zu filtern u. eine detailreiche meldung wuerde ich da als uebergriffigkeit interpretieren. auch sehe ich absolut keinen mehrwert fuer mich u. fuer mein geschaeft, wenn ich nun voellig fremde personen u. firmen da mit solchen meldungen begluecken wuerde.
lg.
johannes.

Rem · **Rem** » 04.01.2018, 13:13 **Retargeting auf Breitbart und co., Pranger**

Kurzfristig nicht. Aber die Diskussion war ja schon beim Affiliate-Marketing wegen der Mitstörerhaftung auf torrent.to und co irgendwann recht intensiv.

Wenn man ein Bewusstsein für den Retargeting-Mist schaffen könnte, würde wieder mehr Geld zu uns fliessen. Ob man das "öffentlich" machen soll wie jetzt 20min.ch... ? Keine Ahnung.

Ich mach auf jeden Fall was. Mein Themengebiet ist recht eng.

Esteamer · **Esteamer** » 04.01.2018, 14:28 **Retargeting auf Breitbart und co., Pranger**

Meines Erachtens nach sprechen wir von zwei Themen.

1. Retargeting

Dass ich selbst Retargeting aufs äußerste verteufle und für die Umsatzeinbußen und den Werteverfall der letzten Jahre mit(!)-verantwortliche mache, habe ich bereits mehrfach betont. Themenrelevante Kontext-Anzeigen haben bei mir jedenfalls über Jahre hinweg deutlich besser performt und konvertiert.
Allerdings muss ich heute leider, leider, leider, leider anmerken, dass "Retargeting" fast schon ein Segen ist, wenn man es mit dem abartigen Dreck vergleicht, den Adsense und dessen Partnernetzwerke einstreuen.

Bei dem von Dir verlinkten Beitrag stört mich hauptsächlich, dass einmal mehr der zahlende Advertiser als Opfer dargestellt wird, der um das Ansehen und die Reputation seines Unternehmens fürchten muss, da die liebevoll erstellen Anzeigen ja auf unseriösen "Crap-Seiten" geschaltet wurden.
Dass aber auch Publisher unter "Anzeigen-Crap" leiden, wird in keinem Wort erwähnt. Und damit kommen wir zum zweiten Thema:

2. Das Luxusproblem von Google

Ungeachtet der Tatsache, dass ich ohnehin glaube, dass Google durch Webseiten, Apps, Videos und Co. inzwischen soviel Werbefläche vermarktet, für die es auf der Gegenseite gar nicht mehr genug zahlende Advertiser gibt, kommt nun das im Artikel beschriebene Problem hinzu, dass die Advertiser nun Anspruch auf Kontrolle erheben. Sie wollen entscheiden, auf welchen Plattformen ihre Anzeigen ausgespielt werden oder eben auch nicht.
Leider habe ich schon über zwei Jahre nicht mehr aktiv mit Adwords gearbeitet und kann somit nicht beurteilen, welche Kontrollstrukturen dort zur Verfügung stehen. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass hier jedes Video, jede Webseite und jede App, auf der Adsense/Admob zum Einsatz kommt, separat gewählt oder abgewählt werden kann
Insofern ist es nur logisch und konsequent, dass viele Advertiser inzwischen das komplette Display-Netzwerk ausschließen und nur noch in den Serps werben wollen - sofern man es sich leisten kann.

Ergo: Die budgetstarken Sahnestücke gehen an Google, der Crap an Publisher.

Ein Beweis hierfür ist meines Erachtens nach auch die Offensive, die Google derzeit wieder selbst betreibt. Hier ein Adword-Gutschein, da die Bitte Apps zu umwerben, etc. pp. Es wird halt immer schwieriger das Display-Netzwerk mit Anzeigen zu versorgen - geschweige denn mit Qualität. Aus diesem Grund gibt es doch auch diese Pseudo-Funktionen wie "Anzeigen-Billanz" und den ganzen Mist.

Zurück zum Topic:
Ich hasse Retargeting. Aber wenn ich die Wahl zwischen einer Anzeige vom eben besuchten Shop und "Wie dieser Mann ohne Hirn in 2 Tagen Millionär wurde" entscheiden muss - dann wähle ich erstere Variante.

Nachtrag

Ich selber würde vermuten, dass die Meldung an Firmen (egal auf welchem Wege), eher kontraproduktiv ist. Eben weil man damit rechnen muss, dass das Budget komplett aus dem Display-Netzwerk gezogen wird.

hanneswobus

Rem hat geschrieben:Kurzfristig nicht. Aber die Diskussion war ja schon beim Affiliate-Marketing wegen der Mitstörerhaftung auf torrent.to und co irgendwann recht intensiv.

Wenn man ein Bewusstsein für den Retargeting-Mist schaffen könnte, würde wieder mehr Geld zu uns fliessen. Ob man das "öffentlich" machen soll wie jetzt 20min.ch... ? Keine Ahnung.

Ich mach auf jeden Fall was. Mein Themengebiet ist recht eng.

wenn du ein bewusstsein dafur schaffen willst, musst du erst einmal davon ausgehen, dass man bewusstsein in der sache besitzt u. da bin ich persoenlich so _richtig_ skeptisch. aber klar: versuche da was zu machen, rede mit den leuten, sofern es dir passt.
viel erfolg!

nerd · **nerd** » 05.01.2018, 01:22 **Retargeting auf Breitbart und co., Pranger**

Rem hat geschrieben: Ist es z.B. tauglich, einfach Firmen anzuschreiben, deren Retargeting-Anzeigen auf seltsamen Webseiten erscheinen und dann empört zu tun?

Wenn du ueberhaupt eine antwort bekommst dann doch woch hoechstens sowas wie "haben wir nicht gewusst", "daran ist unsere werbeagentur schuld" oder "das liegt am algo".

Am einfachsten waere es natuerlich, wenn du dir einen brauchbaren adblocker installierst...