SEO Relaunch Checkliste – 21 Punkte für Ihren fehlerfreien Website Relaunch

Im Laufe der Zeit stellt sich jeder/jedem Webseitenbetreiber(in) die Frage, ob das Design und Layout der eigenen Domain den Ansprüchen der heutigen Zeit entspricht. Entwicklungen wie immer bessere bzw. schnellere Internetverbindungen oder die vermehrte Smartphone- und Tabletnutzung (mit der dementsprechenden Einführung des mobilen Sichtbarkeitsindex), in Kombination mit den aufmerksamen Wettbewerbern zwingen profitorientierte Websiteinhaber dazu, über einen Website Relaunch nachzudenken.

Ziele und mögliche Gefahren eines Relaunches

Folgende Ziele werden beim Relaunch verfolgt:

  • Verbesserung der Usability/ Nutzerführung/ User Experience (UX),
  • Moderneres, an die aktuelle Zeit angepasstes Webdesign,
  • Einführung neuer und besserer Technologien,
  • Steigerung der Conversion Rate,

… und aus SEO-Sicht besonders wichtig:

  • Erhalt der bestehenden Rankings!

Werden insbesondere inhaltliche und technische Grundaspekte während des Relaunch Prozesses nicht eingehalten, besteht die große Gefahr, die – möglicherweise über viele Jahre aufgebauten – Rankings zu verlieren. Daher ist es ratsam, Experten an der Seite zu haben, die den Relaunch Prozess gewissenhaft und strukturell überwachen und begleiten.

Unsere SEO Checkliste für Ihren Website Relaunch

Unsere SEO Checkliste hilft Ihnen dabei, Ihren Relaunch vernünftig vorzubereiten, umzusetzen  und nachzubereiten. Alle drei Phasen sind für eine möglichst positive Entwicklung wichtig. Handeln Sie niemals voreilig und gehen Sie nie mit einer noch nicht komplett optimierten neuen Domain online!

3 Pahes beim SEO Relaunch

Ein erfolgreicher Relaunch beginnt mit der richtigen Vorbereitung

Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Ist-Zustand Ihrer aktuelle Website. Gibt es Schwachstellen? Wo springen vergleichsweise viele User von Ihrer Domain ab? Wo ist die Aufenthaltsdauer besonders gering? So werden die Potenziale Ihrer Website aufgedeckt.

A – Vorbereitungsphase

  1. Erstellen Sie einen (realistischen) Zeitplan
  2. Dazu gehört es auch, Verantwortliche für die verschiedenen Aufgaben festzulegen. Dies unterstützt bei einer strukturierten Vorgehensweise.

  3. Lassen Sie die Website crawlen
  4. Mithilfe des Screaming Frog SEO Spiders kann eine Website so gecrawlt werden, wie der Googlebot für Smartphones die Seite sieht. Auf dieser Grundlage werden die Websites derzeit bewertet. Speichern Sie die Ergebnisse ab, damit Sie diese mit dem Status nach dem Relaunch vergleichen können.

  5. Exportieren Sie sämtliche URLs der aktuellen Website in eine Excel-Liste
  6. Nachdem die neue Testumgebung steht, sollten alle dieser URLs weiterhin aufrufbar sein oder aber via 301-Weiterleitung zu neuen (thematisch passenden URLs) führen (= URL-Mapping). So gehen Sie sicher, dass nach dem Relaunch keine Seiten (und somit auch User) ins Leere laufen.

  7. Wählen Sie das passende CMS-/Shopsystem entsprechend Ihrer Ziele aus
  8. Dient Ihre Domain eher als Informationsquelle? Verdienen Sie Ihr Geld über Werbung bzw. Affiliate? Möchten Sie etwas verkaufen? All diese Fragen sind ausschlaggebend dafür, für welches Shopsystem bzw. CMS-System Sie sich entscheiden. Die Auswahl ist groß und jedes System hat Stärken und Schwächen.

  9. Beantworten Sie die Frage, ob der Domainname gleich bleibt oder nicht
  10. Ändert sich im Zuge des Relaunches der Domainname, muss besonders auf eine saubere Übertragung bestehender Rankings geachtet werden (Ausnahme: bisherige Domain ist in einer Penalty).

  11. Gibt es neue URLs?
  12. Auch hier gilt: Inhalte müssen unbedingt übernommen werden. Bei neuen URL-Namen ist es daher enorm wichtig, entsprechende Weiterleitungen zu formulieren (.htaccess!).

  13. Machen Sie sich Gedanken über den Aufbau der Navigation und das neue Template/Layout
  14. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Templates für die unterschiedlichen CMS- und Shopsysteme. Diese lassen sich an die individuellen Wünschen anpassen, wodurch jede Website einen eigenen „Touch“ bekommt. Besonders wichtig bei der Auswahl dieses Layouts ist jedoch die angesprochene Zielgruppe, weshalb diese vorab unbedingt genau definiert werden sollte!

  15. Wollen Sie Inhalte/ den Content ändern?
  16. Haben Sie diese Frage mit „ja“ beantwortet, sollten Sie unbedingt beachten, derartige Änderungen erst nach dem erfolgreichen Relaunch vorzunehmen. Übernehmen Sie zunächst die Inhalte der „alten“ Version, um keine Rankings zu verlieren. Hat Google diese Rankings auch nach dem Relaunch behalten, können nach und nach die Inhalte optimiert werden.

Umsetzungsphase des Website Relaunches

Ein Relaunch sollte zunächst nicht in der Liveumgebung durchgeführt werden. Setzen Sie eine Testumgebung auf. Dies ermöglicht ein sauberes Arbeiten und bietet die Chance, Änderungen stets auch optisch sehen zu können. Und kontinuierlich gilt es, die Testumgebung zu testen und von anderen Personen testen zu lassen.

B – Umsetzungsphase

  1. Richten Sie eine Testumgebung ein und formulieren Sie die robots.txt
  2. Richten Sie hierfür einen passenden Server ein. Setzen Sie die Testumgebung auf noindex. Über die robots.txt sollten Sie die Indexierung der Domain verhindern.
    Verwenden Sie dazu folgenden Eintrag:

    User-agent: *
    Disallow: /
  3. Beachten Sie das URL-Mapping
  4. Eine entsprechende Excel-Datei mit den URLs der „alten“ Version besteht idealerweise schon, sodass Sie nun Weiterleitungsziele dieser Seiten zu den neuen (thematisch passenden) URLs der neuen Version einrichten können. Beachten Sie hierbei auch mögliche Parameter-URLs, um doppelte Inhalte (= Duplicate Content) zu vermeiden.

  5. Prüfen Sie Inhalte und Meta-Elemente
  6. Wie schon beschrieben, sollten die Inhalte zunächst unverändert bleiben. Meta-Elemente wie Title-Tag, Meta-Description, Überschriften-Tags sowie Bild-Attribute sollten vorhanden sein und den Google-Qualitätsrichtlinien entsprechen.

  7. Achten Sie auf die interne Verlinkung
  8. Die interne Verlinkung wird seitens vieler Webseitenbetreiber oft noch vernachlässigt. Dabei gibt es hier enorme Potenziale Rankings zu verbessern, indem genaue Signale gesendet werden können (zum Beispiel durch passende Ankertexte und eine nutzerfreundliche Querverlinkung). Dies steigert bei entsprechend guter Umsetzung KPIs, Aufenthaltsdauer und besuchte Seiten pro Sitzung.

  9. Orientieren Sie sich an den technischen Möglichkeiten und aktuellen Grundvoraussetzungen
  10. Ohne die Verwendung eines responsiven Webdesigns,  sollten Sie keinen Relaunch mehr durchführen. Ebenso gehört eine möglichst schnelle Ladezeit zu den SEO Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Domain. Aber auch andere technische Aspekte wie die Verwendung von HTTPS und HTTP/2 sollten Sie im Auge behalten.

  11. Richten Sie das Tracking unter Berücksichtigung der neuesten DSGVO-Vorgaben ein
  12. Durch das DSGVO-Gesetz wurde das Tracken von Nutzerbewegungen erheblich erschwert. Verletzungen des Gesetzes können zudem drastische Strafen nach sich ziehen, weshalb Sie hier unbedingt eine Rechtsberatung zur Seite ziehen sollten.

  13. Bereiten Sie sich in der Google Search Console auf den Relaunch vor
  14. Vor allem wenn Sie einen neuen Domainnamen verwenden, sollten Sie die entsprechende Property neu in der Google Search Console anlegen, um von Beginn an wichtige Analysedaten und Informationen zu möglichen Fehlerquellen zu erhalten.

Auch nach dem Relaunch immer wachsam bleiben

Wählen Sie für den Relaunch einen Zeitpunkt, an dem Sie vorrausichtlich nur wenige Besucher auf der Website haben. Nach dem Relaunch heißt es: TESTEN, TESTEN, TESTEN. Oft tauchen hierbei Fehler auf, mit denen vorab niemand rechnen konnte.

C – Nachbereitungsphase

  1. Ermöglichen Sie die Indexierung der neuen Version
  2. Aktualisieren Sie die robots.txt, entfernen Sie noindex Anweisungen auf den URLs, die im Index aufgenommen werden sollen und reichen Sie eine aktualisierte XML Sitemap ein.

  3. Crawlen Sie die Website erneut
  4. Dazu eignet sich wieder der Screaming Frog SEO Spider. Fehlerquellen wie fehlende Meta-Angaben, Crawling-Probleme (und damit einhergehend Indexierungsprobleme), Duplicate Content, fehlerhafte interne Links, fehlende Weiterleitungen usw. lassen sich somit leichter finden.

  5. Prüfen Sie das verwendete Sicherheitszertifikat (HTTPS) und die Tracking-Einbindung
  6. Das SSL-Zertifikat schafft Vertrauen bei Seitenbesuchern und Suchmaschinen zugleich. Ist das Sicherheitszertifikat nicht korrekt eingebunden, wird die Domain im Browser als unsicher gekennzeichnet, was zu erheblichen Traffic-Verlusten führen kann.

  7. Testen Sie die wichtigsten URLs auf Funktionalität, Optik und Inhalte
  8. Achten Sie darauf, dass alle Inhalte vorhanden sind und korrekt angezeigt werden. Gibt es eine 404-Fehlerseite, die den Google-Qualitätsrichtlinien entspricht? Überprüfen Sie dahingehend die Desktop- und die mobile Version Ihrer Website. Verwenden Sie zum Testen unterschiedliche Geräte verschiedener Hersteller mit verschiedenartigen Displaygrößen.

  9. Überprüfen Sie Ihr Backlinkprofil
  10. Backlinks haben einen sehr starken Eindruck auf die Bewertung Ihrer Website durch die Suchmaschinen. Nach einem Relaunch ist es wichtig, alle vorherigen Rankings zu behalten. Außerdem sollten Sie die Qualität Ihrer vorhandenen Backlinks genau analysieren, damit keine Links von Domains mit minderwertigem Content auf Ihre Seiten verweisen.

  11. Machen Sie auf Ihre neue Version aufmerksam
  12. Betreiben Sie intensiv Marketing bei Kunden, Besuchern, Zulieferern, ggfs. der lokalen Presse etc.

Nach einigen Wochen (die genaue Dauer weicht je nach Größe und Bekanntheit der jeweiligen Website ab) sollten erste Ergebnisse des Relaunches sichtbar werden. Checken Sie das Nutzerverhalten und finden Sie die Seiten, die besonders gute oder besonders schlechte Werte haben. Passen Sie vergleichsweise schwache URLs an. Auch der Indexierungsstatus sollte weiterhin beachtet werden. Eine abermalige Überprüfung mit Hilfe eines Crawlers bietet sich hier an.

Fazit

Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung werden auch zukünftig immer wieder neue Tendenzen hinsichtlich einer möglichst optimal aufgestellten Domain auftreten. Aufgrund der diversen Google Updates, die dafür sorgen können, dass Rankings einen enormen Schub bekommen oder tief in den Keller sinken, sollten Sie die aktuellen Entwicklungen stets im Auge behalten. Durch einen gewissenhaften und strukturiert vorgenommenen Relaunch, haben Sie sich jedoch gut aufgestellt und bestenfalls etwas von der Konkurrenz abgehoben.

Philipp Ehring

Über Philipp Ehring

SEO
Philipp Ehring hat als Trainee SEO von der Pieke auf bei ABAKUS begonnen und setzt seitdem erfolgreich SEO-Strategien für unsere Kunden um. Er kennt sich bestens in allen Disziplinen des Digitalmarketings aus. Aus seinem Studium bringt er außerdem Kenntnisse aus den Bereichen Regional- & Stadtentwicklung, Tourismus, Geografie mit.
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