Warum die Umformulierung von Produktbeschreibungen nicht reicht
Herstellertexte umschreiben als Content Strategie? Zeitverschwendung.
Viele Shopbetreiber nutzen der Einfachheit halber die Produktbeschreibungen des Herstellers. Nun schildern sie beispielsweise einem Partner ihr Vorgehen und hören zum ersten Mal den Begriff Duplicate Content. Etwas spät, aber immerhin.
Im schlimmsten Fall lässt Aktionismus sofort Hand anlegen. „Die Inhalte müssen abgeändert werden, wir brauchen Unique Content!“. Verzichten Sie bei der Umformulierung auf KI-Tools: KI-generierte Texte sind kein Unique Content.
Zwei wichtige Punkte sollten berücksichtigt werden, bevor die Produktbeschreibungen angefasst werden – falls sie dann noch angefasst werden.
- Google prüft Texte in sog. Shingles
Bei einem Text prüft Google die ersten vier Worte, gleicht sie mit der gigantischen Datenbank ab und geht dann ein Wort weiter. Jetzt werden die nächsten vier Wörter auf Duplikate geprüft.
Bsp.:
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Das Austauschen von Begriffen oder das Wechseln der Reihenfolge von Absätzen usw. bringt wenig Erfolg.
Sie wollen besser sein, als Ihre Wettbewerber? Liefern Sie einen Mehrwert! Und was bringt dem Nutzer einen Mehrwert? Mehr Inhalt! …Das klingt zu einfach, oder?
- Schaffen Sie Inhalte mit Mehrwert
Mehr Inhalt bedeutet nicht zwangsläufig mehr Text. Wobei auch mehr Text einen Mehrwert liefern kann. Vor allem, wenn er der Formatierung nach eine weitere Textart darstellt.
Neben den Metadaten gibt es noch folgende Textarten:
- Überschriften (u.a. Stichwort: Überschriftenhierarchie)
- Hervorgehobene (gefettete usw.) Bereiche … ja, alter Hut. Trotzdem.
- Links – interne und externe
- FAQs zum Produkt
- Bewertungen
- HTML Listen
Am besten sollte geprüft werden, ob auf den eigenen Produktseiten entsprechende Inhalte vorhanden sind. Falls nicht, sollten die interessanten Produkte priorisiert und Tests gestartet werden.
Und auch die schon einigermaßen strapazierten Videos sind aus Googles Sicht erst einmal ein Mehrwert. Im Video können zusätzliche Informationen kommuniziert werden. Das gilt auch für Audios und klickbare Grafiken.
Für bestimmte Produkte eignen sich z.B. auch Checklisten, die als druckbares PDF eingebunden werden. „Ich bastel mir ein Sonnensystem, was brauche ich dafür?“ usw.
Content-Einbindung
Binden Sie die verschiedenen Textelemente und die zusätzlichen Informationen zu Ihrem Produkt sinnvoll ein. Neben der Einbindung der unterschiedlichen Inhaltsarten gibt es noch weitere Möglichkeiten, um Ihre Produktbeschreibungen attraktiver zu gestalten.
Buyer Personas berücksichtigen
Vor dem Schreiben der Produktbeschreibungen sollten Sie festlegen für welche Zielgruppe bzw. Buyer Persona Ihr Produkt geeignet ist.
Eine Buyer Persona ist eine fiktive Person, die das Gesicht der Zielgruppe bildet. Sie hat konkrete Eigenschaften und Merkmale und dient der besseren Veranschaulichung.
Sie müssen sich dabei in Ihre Kunden hineinversetzen und die Besonderheiten Ihrer Produkte genau beschreiben. Dabei sollten Sie sich auf die Vorteile fokussieren, die ihr Produkt bietet und die Unterschiede zu den Konkurrenzprodukten deutlich machen. Schreiben Sie dabei so, dass die Texte für Ihre Kunden gut lesbar sind.
Folgende Fragen sollten Sie mit Ihrer Beschreibung beantworten, um die User zufriedenzustellen.
- Warum ist gerade dieses Produkt interessant?
- Welche Vorteile hat das Produkt?
- Was ist der Unterschied zu den Konkurrenzprodukten?
Storytelling
Auch Storytelling hilft dabei Ihre Produkte zu verkaufen. In eine emotionale Geschichte verpackt wirken die Produktbeschreibungen gleich viel überzeugender. Sie nehmen Ihre Kunden mit und die Kaufbarriere sinkt. Beschränken Sie sich dabei auf wenige Sätze, um die Nutzer nicht abzuschrecken. Häufig werden die Herstellung oder die Entstehung des Produktes in wenigen Worten beschrieben.
Power Words verwenden
Die Verwendung von Power Words bringt die notwendige Emotionalität in Ihre Beschreibungen. Mit Bedacht eingesetzt rufen diese Begriffe positive Reaktionen hervor und können so für eine Steigerung Ihrer Umsätze sorgen.
Begriffe, die sich auf die Qualität beziehen (exklusiv, professionell, einzigartig) oder etwas garantieren (sicher, geprüft, zuverlässig) erfreuen sich dabei besonderer Beliebtheit. Weisen Sie außerdem auf die Preisvorteile hin (Schnäppchen, Angebot, Bonus) und bauen Sie eventuell Zeitdruck auf (Bestellen Sie jetzt, limitierte Auflage, Vorrat begrenzt). Wenn Sie es mit den Power Words nicht übertreiben, besteht eine gute Chance die Conversion-Rate Ihres Online-Shops zu erhöhen.
Wurden die Inhalte optimal eingebunden?
Haben wir eine ellenlange Produktseite, die mehrere Bildschirme füllt? Arbeiten wir mit tabbed Content? Schaffen wir neue Unterseiten zum Produkt?
Viele Onlineshops stellen technische Details zu den Produkten in Tabs dar. Dadurch wird die Produktseite übersichtlicher und nutzerfreundlicher. Dieses Vorgehen stellt für Ihre Rankings bei Google kein Problem dar. Nicht empfehlenswert ist dagegen, Produktbeschreibungen mit den relevanten Keywords in einem nicht auf Anhieb sichtbaren Tab zu verstecken. Dies würde sich wahrscheinlich negativ auswirken.
Korrektes Beispiel für die Einbindung von technischen Daten:
Produktbeschreibung
Hier steht die Produktbeschreibung mit den relevanten Keywords.
Es kommt vor, dass Google aufgrund bestimmter programmiertechnischer Vorgehensweisen Inhalte sehr gering oder gar nicht wertet. Prüfen Sie als Unternehmen, ob sekundäre Inhalte Ihrer Seite in den SERPs bei Google sichtbar sind.
Gelungene Produktbeschreibungen können die Verkaufsrate steigern. Gelingt es, schon durch den Beschreibungstext die wichtigsten Fragen des Users zu beantworten, erhöht sich die Kaufwahrscheinlichkeit.
Für die Besonderheiten der verschiedenen Shopsysteme haben wir SEO Leitfäden für Onlineshops verfasst.