ABAKUS SEO-Jahresrückblick 2024 (Teil 2)
Juli: OpenAI Suchmaschine SearchGPT geht online
Im Juli geht erstmals eine Testversion von SearchGPT online. SearchGPT nutzt Sprachmodelle zur Beantwortung von Benutzeranfragen. KI-Modelle und aktuelle Informationen von Bing liefern umfangreiche Antworten. SearchGPT hat den Anspruch, genaue Antworten in einem einzigen Text zu liefern und den Usern den Besuch mehrerer Seiten zu ersparen. Mit KI soll die Suchmaschine dank besserer Ergebnisse das Sucherlebnis verbessern. KI-Suchmaschinen beantworten komplexe Fragen und ermöglichen ein Gespräch, dabei erstellt die KI aus früheren Anfragen ein Benutzerprofil und gibt personalisierte Suchergebnisse aus.
SearchGPT fasst mehrere längere Artikel zusammen: User erhalten die gewünschten Informationen somit schneller und müssen weniger Quellen berücksichtigen.
Lesen Sie den Artikel KI in der Suchmaschinenoptimierung – hilfreich oder problematisch?, um mehr über das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Suchmaschinenoptimierung zu erfahren.
August: Google empfiehlt für jedes Video eine eigene Wiedergabeseite
Google hat klare Vorgaben für Videos veröffentlicht: Demnach befindet sich auf einer Wiedergabeseite ein einzelnes Video. Seiten, bei denen das Video zur Inhaltsergänzung dient (Produktseiten, Blogpost), zählen nicht zu den Wiedergabeseiten. Versehen Sie jede Wiedergabeseite mit einem einzigartigen Seitentitel und einer aussagekräftigen Beschreibung des jeweiligen Videos. Bauen Sie somit dasselbe Video auf einer Blogpostseite und auf einer separaten Wiedergabeseite ein: So ermöglichen Sie Google die Indexierung.
Achten Sie außerdem darauf, nur unterstützte Videodateitypen und eine stabile URL zu verwenden. Erstellen Sie für Ihr Video ein Vorschaubild (Thumbnail) und sorgen Sie für eine möglichst kurze Ladezeit. Geben Sie Metadaten zum Video an und verwenden Sie bei der Einbettung gültiges HTML.
Fügen Sie außerdem eine Video Sitemap hinzu und achten Sie darin auf die korrekte Hinterlegung der einzelnen URLs.
September: Google Cache abgeschaltet
Google stellt die Cache-Funktion ein. Das Abrufen einer Webseite aus dem Kurzzeitgedächtnis (Cache) ist somit nicht mehr möglich. Google sieht keinen Bedarf mehr und deaktiviert diese Funktion. Ältere Versionen einer Website sind somit nur noch durch das Website-Archiv aufrufbar.
Google Cache leistete besonders bei Nichterreichbarkeit einer Website wertvolle Dienste. Der Zugriff auf die ältere Kopie war auch in diesen Fällen möglich. Google argumentiert, dass durch die verbesserten Servertechnologien diese Ausfallzeiten immer seltener vorkommen und die Google- Cache-Funktion somit überflüssig machen. Google stellt durch den Cache-Wegfall außerdem keine veralteten Informationen mehr zur Verfügung und stellt sicher, dass die Nutzererfahrung durch das exklusive Bereitstellen der neuesten Version stets auf einem hohen Niveau bleibt.
Oktober: SynthID zur Erkennung und Markierung von KI-Texten verfügbar
Durch die Veröffentlichung von SynthID erleichtert Google das Erkennen von KI-generierten Inhalten (Texten, Grafiken, Videos). Das Programm ist nun als Open Source für Programmierer und Firmen kostenlos verfügbar. Bereits während der automatischen Text-, Bild oder Videoerzeugung generiert SynthID für Menschen unsichtbare (aber für Maschinen lesbare) Wasserzeichen. Die Technologie arbeitet sehr genau und die Wasserzeichen sind nicht entfernbar.
Tests ergaben, dass User die Wasserzeichen nicht als störend empfinden. Vorteil: Selbst bei kleinen Änderungen bleibt der Text als KI-generiert erkennbar. Bei informativen Sachtexten funktioniert die Erkennung allerdings schlechter als bei Prosatexten. Außerdem erkennt das Deepmind Tool längere KI-Texte besser als kürzere.
Bilder oder Videos erhalten ein Wasserzeichen durch Veränderung einzelner winziger Pixel. Ein Screenshot oder das Abschneiden kleinerer Bildbestandteile entfernen die robuste KI-Kennzeichnung nicht. Lesen Sie den Beitrag KI-generierte Bilder und Google Rankings, um sich über KI-Bilder und Googles Bewertungsmaßstäbe zu informieren.
November: Muss Google Chrome aufgeben?
Die US-Regierung will gerichtlich durchsetzen, dass Google seinen Webbrowser Chrome verkauft. Damit soll das Google Monopol eingeschränkt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung im Wettbewerbsprozess gegen Google bei dieser Linie bleibt. Bereits im Sommer hatte der Richter festgestellt, dass Google im Suchmaschinenmarkt eine Monopolstellung habe und diese mit unfairen Methoden festige. Besonders die Chrome Vorinstallation in zahlreichen Anwendungen verstoße dabei gegen geltendes Wettbewerbsrecht.
Das Kartellverfahren hat das Ziel, die Macht des Konzerns bei Online-Werbung und Suche zu beschränken. Die Auswirkungen eines möglichen Verkaufs auf die User sind noch unklar. Außerdem beträgt der Wert des Chrome Browsers mindestens 15 Milliarden Dollar, was den Käuferkreis extrem einschränkt. Die als Käufer gehandelten Firmen (Meta, Open AI, Microsoft) würden an der Usability des Browser vermutlich nichts ändern. Bei einem Verkauf an Meta oder Microsoft würden neue Monopole drohen, sodass Open AI als wahrscheinlicherer Käufer gilt. Wobei auch die Variante denkbar ist, dass Chrome im Besitz von Google bleibt, aber künftig nicht mehr vorinstalliert werden darf.
Dezember: Google Suchtrends für 2024 veröffentlicht
Der Google Jahresrückblick zeigt die Suchbegriffe mit der prozentual höchsten Steigerung im Suchinteresse. Der Rückblick informiert darüber, welche Ereignisse oder Persönlichkeiten die Menschen in Deutschland 2024 besonders interessiert haben. Google präsentiert dabei die Top 1o Suchbegriffe aus den verschiedenen Bereichen wie allgemeine Suchbegriffe, Schlagzeilen oder Persönlichkeiten. Bei den Suchbegriffen dominieren erwartungsgemäß die Sportveranstaltungen (Fußball-EM, Handball-EM) und die politischen Ereignisse (US-Wahl, EU-Wahl). Die Was- , Wie- und Warum-Fragen erlauben einen tieferen Einblick in die Art, wie die User suchen.
Die Hum To Search-Funktion erkennt eine von Usern gesummte Melodie und gibt den entsprechende Song aus. Auch die TOP 10 aus diesem Bereich listet der Google Jahresrückblick auf.
Auf Google’s Year in Search finden Sie die Statistiken für andere Länder, außerdem stehen dort auch die Daten der vergangenen Jahre zu Verfügung.
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