KI in der Suchmaschinenoptimierung – hilfreich oder problematisch?

Christina Tietz  Christina Tietz in Online Marketing am 18. Januar 2024

Das am meisten erörterte Thema in der SEO-Branche ist seit November 2022 das Thema „Künstliche Intelligenz“, auch kurz als KI bezeichnet. Denn in jenem Monat gab OpenAI den Chatbot ChatGPT für eine breite Öffentlichkeit zur Nutzung frei. Dazu später mehr.

Dies führte zu einer Flut an Informationen und Meinungen zu diesem – oft auch kontrovers diskutierten – Aspekt der menschlichen Forschung.
Vom Total-Verweigerer bis zum KI-Fan findet man ein breites Spektrum, oft auch im eigenen Umfeld oder im ABAKUS SEO Forum. Was vielen nicht bekannt ist, im alltäglichen Leben hat die KI unterstützte Technologie in unterschiedlichen Bereichen schon länger Einzug gehalten. Sie findet sich beispielsweise in folgenden Anwendungen:

  • Gesichtserkennung beim Smartphone
  • Bekämpfung von Cybermobbing in Social Media Kanälen
  • Personalisieren von Feeds von Social Media Kanälen
  • Verschiedene Bildbearbeitungsfunktionen
  • Assistenz für Rechtschreibprogramme (z.B. Grammarly)
  • Überwachung von Spamfiltern
  • Digitale Sprachassistenten, wie Alexa, Siri oder Cortana
  • Smart Home Technologie
  • Navigations-Apps, wie Google Maps
  • Überwachung von Finanztransaktionen
  • Amazon Empfehlungen

Doch zurück zu KI und SEO und dem Startschuss mit Chat GPT.
KI in der Suchmaschinenoptimierung – hilfreich oder problematisch?

Bing KI mit ChatGPT

Wer oder was ChatGPT ist, kann der Chatbot am besten selbst beantworten. Auf die Frage „Wer bist du?“, antwortet Chat GPT wie folgt:

Ich bin ChatGPT, ein KI-Modell von OpenAI, basierend auf der GPT-3.5-Architektur. Mein Zweck ist es, menschenähnliche Textantworten auf eine Vielzahl von Anfragen zu generieren.

Auch die Frage nach der Definition von KI darf der Chatbot ebenfalls gleich selber beantworten:

KI steht für künstliche Intelligenz. Es handelt sich dabei um eine Disziplin der Informatik, die sich darauf konzentriert, Computer oder Maschinen so zu gestalten, dass sie Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Das Ziel von KI ist es, Systeme zu entwickeln, die in der Lage sind zu lernen, Probleme zu lösen, Muster zu erkennen und menschenähnliche Fähigkeiten zu entwickeln.

Seit Einführung des KI-basierten Chatbots ChatGPT fragt sich die SEO-Szene, wie es mit ihrer Sparte in Zeiten der Nutzung von künstlicher Intelligenz weitergeht. Gibt es Möglichkeiten, Seiten extra für die KI basierte Suche zu optimieren? Denn zu den meisten Antworten im Chat bei Bing wird auch ein Link zur verwendeten Quelle der Information mitgegeben.
Auf der SMX im März 2023 in München gab Fabrice Canel, der Principial Product Manager bei Microsoft, einige Tipps, worauf es bei der SEO für das neue Bing mit integriertem Chatbot ankommt.

Fabrice Canel verwies darauf, dass es Unterschiede bei der Intention zwischen der herkömmlichen Suche und der KI-basierten Suche in Bing gibt. Wer genau weiß, was er recherchieren möchte, würde eher die klassische Suche verwenden, während eher ungewisse Absichten zu Suchanfragen im Chat führen.
Wichtig für Ergebnisse in der KI-basierten Bing-Suche sind aktuelle Inhalte. Damit Bing diese zeitnah erkennt, sollte laut Canel auf zwei Dinge geachtet werden:

  1. Die Verwendung von IndexNow, um Bing automatisch über neue, geänderte oder gelöschte Inhalte zu informieren
  2. Die Verwendung einer aktuellen XML-Sitemap

Zudem könne der Einsatz von strukturierten Daten (nach schema.org) für Inhalte hilfreich sein, so der Microsoft Manager.

Und wie sieht es mit der KI in der Google Suche aus?

Der Suchriese hat sich in Sachen KI etwas schwerer mit dem Start getan. Auch hier wurde zwar viel geforscht, es kam aber noch nicht zur Marktreife. Mit dem Vorangehen von Bing kam Google in Zugzwang und veröffentlichte im März 2023 mit Google Bard für einen kleinen Nutzerkreis seine Version eines KI-basierten Sprachmodells. Dieses wurde im Mai 2023 einer breiten Öffentlichkeit im Nicht-EU-Raum zur Verfügung gestellt und seit Juli 2023 dann auch in der EU und Deutschland. Unter https://bard.google.com/ kann sich jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, mit einem Google Konto für die Nutzung der KI-Suche anmelden.

Bard ähnelt ChatGPT. Es gibt auf den ersten Blick nur zwei kleine Unterschiede. Erstens: Die Antwort erscheint direkt komplett und wird nicht Satz für Satz live generiert. Zweitens: Bard bietet 3 Antwortmöglichkeiten zur Auswahl und nähert sich somit einer klassischen Suchmaschine mit den 10 blauen Links auf einer Ergebnisseite an.

Zum Ende des Jahres 2023 informierte Google über die Einführung von Gemini, dem nach eigenen Aussagen leistungsfähigsten und vielseitigsten KI-Modell aus den Google Labs. Je nach Anforderung gibt es drei Versionen davon:

  • Gemini Ultra für sehr komplexe Aufgaben, z.B. anspruchsvolle Programmierungen
  • Gemini Pro für ein breites Aufgabenfeld, z.B. tiefgehende Analysen und Informationsverarbeitung von Texten, Bildern, Audios
  • Gemini Nano für eine direkte Verarbeitung auf einem Endgerät, z.B. auf Pixel-Smartphones

Dabei informierte Google, dass das neue Gemini Pro in die Google Bard KI integriert wurde und bereits angewendet wird. Für Gemini Ultra ist dieser Schritt für Anfang 2024 – nach weiteren umfangreichen Sicherheitsprüfungen – geplant.
Doch Google Bard ist vorerst eine separate Anwendung.

SGE – die nächste Generation der KI-basierten Suche

Über die Einführung von Bard und Gemini hinaus arbeitet Google mit Generative AI (auch Search Generative Experience oder kurz SGE genannt) an einer neuen KI-basierten Suche. Diese zeigt für komplexe Suchanfragen einen sogenannten Snapshot mit den wichtigsten Informationen zur Suchanfrage an. Darunter gibt es dann die Möglichkeit, weiter mit dem KI-basierten Suchmodell zu kommunizieren. Hier werden in den Antworten Links zu verschiedenen Quellen angegeben. Allerdings ist die Nutzung aktuell nicht für die breite Öffentlichkeit möglich.

Tipp: Wer die SGE-Suche testen möchte, kann sich dafür bei den Search Labs anmelden.

Vergleicht man diese KI-basierte Suche mit den herkömmlichen Sucherergebnissen, so werden einige Unterschiede deutlich. So entfallen z.B. in der KI-Suche die Featured Snippets, also hervorgehobene Suchergebnisse bzw. Ergänzungen zu den Suchergebnissen. Unterhalb des Suchfeldes gibt es ein neues Tab „Convers“, über das man mit Generative AI in Dialogform kommunizieren kann. Die klassischen blue Links, also die herkömmlichen Suchergebnisse, erscheinen unterhalb der Konversationsbereiches mit der KI. Es wird also auch weiterhin eine Positionierung in der Google-Suche geben.
Allerdings befindet sich die SGE nach wie vor im Experimentierstadium, so dass noch keine Aussage über den finalen Stand getroffen werden kann.

Im Moment sind die KI-Modelle noch nicht ausgereift genug, um zuverlässige Ergebnisse zu liefern. Bei der Verwendung von KI in der SEO lauern zahlreiche Fallstricke. Nützliche Informationen, Fallbeispiele und Tipps geben wir in folgenden drei Artikeln:

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