Personalisierung der Google-Suchergebnisse

Marcel Sarman  Marcel Sarman in Online Marketing am 22. Januar 2025

Bestimmt ist es Ihnen schon aufgefallen: Sie erhalten andere Suchergebnisse als Ihre Kollegen und die SERPs  auf Ihrem Privat-PC unterscheiden sich von denen auf Ihrem Dienst-PC. Das liegt an der Personalisierung der Google Suchergebnisse. Personalisierung bedeutet Anpassung der Suchergebnisse an den Nutzer. Jeder erhält ein anderes, aber meist ähnliches Suchergebnis.  Doch wie sorgt Google dafür, dass sich die Suchergebnisse unterscheiden?

Welche persönlichen Faktoren beeinflussen die Suchergebnisse?

Google Suchergebnisse unterscheiden sich je nach User, dabei bestimmen

  • die Suchhistorie
  • die Browserhistorie
  • die Browsereinstellungen
  • der Standort
  • und die Klicks aus den SERPs

die angezeigten Suchergebnisse.

Verweildauer Google Analytics
Jemand, der in der Vergangenheit nach verschiedenen Tieren und deren Eigenschaften gegoogelt hat, erhält für den Suchbegriff Jaguar andere Suchergebnisse als ein Autofreak. Google gibt allerdings an, die Personalisierung durch die Suchhistorie nur zu verwenden, wenn dadurch die Qualität der Suchergebnisse steigt. Eine weitere Bevorzugung von in der Suchhistorie vorhandenen Seiten: Bei bereits vorher besuchten Seiten erscheint der Seitentitel in den SERPs violett, durch diese Hervorhebung erhöht sich die Klickwahrscheinlichkeit.

 

Google nutzt die Webhistorie (das Webprotokoll) der Nutzer zur Personalisierung der Suchergebnisse. Google Cookies enthalten die zuletzt besuchten Websites, die dann bei der nächsten Suche bevorzugt werden können. Diese Daten erleichtern Google die kontextuelle Einordnung der Sucheingaben. Die Webhistory wird in einem Cookie mit 180 Tagen Laufzeit gespeichert.

In den Browsereinstellungen legen Sie beispielsweise die Sprache fest, nach der sich die angezeigten Suchergebnisse dann richten.

 

Je nach geografischem Standort zeigt Google unterschiedliche standortbezogene Suchergebnisse. Besonders bei der Suche nach Produkten und Dienstleistungen in der Nähe erweist sich dieses Feature als nützlich. Die Sucheingabe Restaurant ergibt in Hannover andere Ergebnisse als in Hamburg, in diesem Fall zeigt Google bevorzugt Ergebnisse in der Nähe an. Google ermittelt den Standort des Users durch die IP-Adresse und GPS-Standorte.

Zeigt Google Ihnen immer wieder bestimmte Suchergebnisse an, die Sie nie anklicken, wertet Google diese Seite bei der nächsten Suche ab und Sie erscheinen weiter unten. Ihre Klicks in den SERPs beeinflussen somit die späteren Platzierungen in den Google Suchergebnissen. Praxisbeispiel: Firmenmitarbeiter googeln  immer wieder nach bestimmten Suchbegriffen, für die die Firma gut rankt, aber klicken nicht auf diese Suchergebnisse. Dann verlieren die Suchbegriffe in der personalisierte Ansicht an Bedeutung  und rutschen (zumindest in den SERPS dieser Mitarbeiter) einige Plätze nach unten.

Personalisierte Suchergebnisse bei Google

 

Suche ich nach Restaurant erhalte ich Restaurants in Hannover, weil Google meinen Standort korrekt bestimmt. Lösche ich den Cache und suche anschließend nach Bielefeld und dann nach Restaurant schlägt Google mir die Suchanfrage Restaurant Bielefeld vor und hat sich somit die vorherige Sucheingabe gemerkt. Gebe ich Restaurant in der Nähe ein, erscheinen Restaurants in der Nähe von Hannover und nicht in der Nähe von Bielefeld. Der Standort zählt also mehr als die vorherige Eingabe.

 

ChatGPT hingegen ist als Konversationstool entwickelt. Hier zählt die letzte Eingabe mehr. Gebe ich zuerst Bielefeld und dann Restaurant in der Nähe ein, geht ChatGPT automatisch davon aus, dass ich mich auf die vorherige Eingabe beziehe und gibt Restaurants in Bielefeld aus.

Nachteile der personalisierten Suchergebnisse

Sie bekommen bevorzugt Ergebnisse angezeigt, die Ihre bisherigen Ansichten unterstützen. Verschiedene Perspektiven kommen nicht mehr vor. Sie befinden sich in Ihrer eigenen Filterblase und bekommen für bestimmte Suchanfragen nicht mehr die verschiedenen Ansichten angezeigt.

Auch datenschutzrechtlich gibt es Bedenken, Google sammelt mit Cookies und Suchverläufen große Datenmengen und verfügt dann über zahlreiche persönliche Informationen.

Die Ergebnisse sind nur bedingt vergleichbar. Die Kontrolle der eigenen Rankings erweist sich als schwierig. Deaktivieren Sie im Zweifelsfall die Personalisierung oder greifen Sie auf neutrale Tools zurück, um Ihre SEO-Erfolge zu checken.

Personalisierte Suche deaktivieren

Schalten Sie die personalisierte Suche aus, um unverfälschte Suchergebnisse zu erhalten. Hierzu bieten sich folgende 4 Möglichkeiten an:

  1. Im Firefox „Neues privates Fenster“ anklicken und dann ohne Personalisierung im Internet surfen.
  2. Im Chrome Browser  „Neues Inkognitofenster“ wählen, um ohne persönliche Filter Webseiten aufzurufen.
  3. Nutzen Sie die  Suchmaschine Startpage. Sie erhalten dann nicht personalisierte Google-Suchergebnisse.
  4. Hängen Sie den Parameter &pws=0 an die Google URL, so deaktivieren Sie Personal Web Search.

Zukunft der personalisierten Suchergebnisse

Google weitet die Personalisierung scheinbar aus. Einige Fachleute gingen sogar soweit, das Update von November 2024 als Personal Update zu bezeichnen.  Für manche Websites gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen den Daten der Google Search Console und denen der SEO Tools. Außerdem weisen die  SERPs verschiedener Nutzer deutliche Abweichungen auf. Sogar der Satz aus der Einleitung, dass jeder User ein  anderes, aber meist ähnliches Suchergebnis gilt in diesen Fällen nur noch bedingt.

Neue KI-Technologien (KI) ermöglichen eine weitere Anpassung der Suchergebnisse an das Nutzerverhalten. Die KI sagt Ihre Suchintention voraus, was momentan nicht immer stimmt und manchmal zu Irritationen führt. Fachleute erwarten in diesem Bereich weitere Verbesserungen, eine bessere Anpassung der Suchergebnisse an die Userwünsche erscheint wahrscheinlich. Suchmaschinen nutzen den technischen Fortschritt, um relevantere und aktuellere Suchergebnisse zu liefern.

Auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene KI-Assistenten sammeln und ordnen Informationen. Die Präsentation der Infos erfolgt dann auf Basis des Nutzerverhaltens, der persönlichen Vorlieben und anderer Faktoren wie beispielsweise des Terminkalenders. KI-Assistenten zählen somit zu den besonders personalisierten Tools.

Personalisierung durch maschinelles Lernen: Die Algorithmen nutzen analysierte Daten, um Benutzerpräferenzen vorherzusehen und passen die Suchergebnisse an die individuellen Bedürfnisse an. Durch Mustererkennung in den vorhandenen Daten erfolgt eine Vorhersage über die für den User interessanten Informationen. Kollaboratives Filtern bezeichnet dabei eine Technik, die aus den Vorlieben vieler anderer Nutzer die Präferenzen eines einzelnen Users vorhersagt. Dabei verwendet die Suchmaschine nur ähnliche Nutzerprofile. Auch beim E-Commerce kommt diese Technik zum Einsatz:  „Andere User kauften auch“ oder „Persönliche Empfehlungen für Sie“.

Die bei den Nachteilen erwähnten Datenschutzbedenken, die einige User bereits zum Wechsel auf datenschutzkonformere Suchmaschinen bewogen haben, könnten reduziert werden. Beispielsweise erlauben verbesserte und detaillierte Datenschutzeinstelllungen eine weitreichendere Kontrolle über die eigenen Daten. Die Speicherung der Daten auf dem Gerät des Nutzers statt auf externen Servern ist ebenso möglich und würde eine Erhöhung der Datensicherheit und Datenkontrolle bedeuten.

Fazit

Beachten Sie immer: Google personalisiert die Suchergebnisse. Vermeiden Sie Fehleinschätzungen und beurteilen Sie eigene oder fremde SEO-Erfolge in einer neutralen Google-Ansicht.

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