SEO: Überoptimierung verhindern und erkennen
Bei der Suchmaschinenoptimierung kommt es maßgeblich auf die richtige Dosierung der einzelnen Maßnahmen an:
- Zu viele (unpassende) Keywords innerhalb der Texte wirken negativ. Google wertet den Inhalt dann als Spam und die verlinkte Seite verliert an Rankings.
- Massenhaft gesetzte (minderwertige) Backlinks führen zur Abwertung der Seite. Schließlich gilt besonders bei Links: Qualität vor Quantität.
Neben diesen beiden unmittelbar einleuchtenden Beispielen gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, der eigenen Seite durch übertriebene Optimierungsmaßnahmen zu schaden.
Nutzerzufriedenheit steigern
Schreiben Sie so, dass Ihre User die Inhalte verstehen und alle nötigen Informationen in gut aufbereiteter Form erhalten. Richten Sie sich bei der Content-Erstellung nach den Bedürfnissen der Nutzer und versuchen Sie nicht krampfhaft, Keywords in Ihre Texte einzubauen, besonders wenn diese den Leseflusss stören oder nicht in den inhaltlichen Zusammenhang passen.
Setzen Sie keine KI Texte ohne vorherige Überarbeitung auf Ihre Seite. Bedenken Sie: Die Wortanzahl (Word Count) ist nicht der entscheidende Faktor, sondern die Nutzerzufriedenheit. Wenn Ihnen zu einem Thema nichts mehr einfällt, dann vermeiden Sie das Hinzufügen von minderwertigen (automatisch generierten) Inhalten, nur um mehr Text auf der Seite zu haben.
Gleiches gilt für KI Grafiken: Bauen Sie KI Bilder, wenn überhaupt, nur mit Bedacht ein. Generieren Sie nicht massenhaft Bilder für Ihre Website. User erkennen die künstlich erzeugten Grafiken und reagieren unter Umständen negativ. Verzichten Sie eher auf Grafiken, bevor Sie nichtssagende Bilder hochladen.
Achten Sie bei Grafiken auf die korrekte Setzung des Alt-Tags. User sehen den Alt-Tag von Grafiken, falls diese nicht erscheinen. Außerdem erhalten Suchmaschinen durch den Tag zusätzliche Informationen über das Bild und Voicebrowser oder Screenreader lesen den Tag vor. Setzen Sie Ihre Keywords daher an dieser Stelle nicht wahllos ein und konzentrieren Sie sich auf Ihr Hauptkeyword. Liefern Sie stattdessen zusätzliche Informationen über Ihre verwendeten Grafiken.
Thematisch passende und hochwertige Links setzen
Beachten Sie:
Gute Links
- bieten dem Leser weiterführende Informationen,
- passen zum Thema der Seite
- und haben einen aussagekräftigen Ankertext.
Überprüfen Sie bei einer Backlinkanalyse diese drei Faktoren, um Linkspam zu vermeiden.
Vermeiden Sie interne und externe Verlinkungen, die keinen oder nur wenig Bezug zum verlinkten Content haben. Suchmaschinen bewerten diese Art von Verlinkungen als schlechte Links und User reagieren auf Links zu themenfremden Seiten negativ. Bauen Sie Links nur ein, wenn es inhaltlich passt. Verzichten Sie auf unpassende Links.
Variieren Sie die Linktexte und verlinken Sie auch bei internen Links nicht immer mit den gewünschten Keywords. Der Ankertext muss natürlich wirken. Sie haben beim Linktext mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, die Sie auch nutzen sollten:
- URL-Linktext: Die URL der Seite erscheint als Ankertext.
- Keyword-Linktext: Der Ankertext entspricht den Keywords der Zielseite.
- Allgemeiner Linktext: Hat keinen Bezug zur Zielseite. (Weiter„ mehr, hier …)
- Brand Linktext: Verlinkung mit dem Namen der Firma oder der Marke.
Ein guter Ankertext beschreibt den Inhalt der verlinkten Seite, passt in den Kontext der linkgebenden und linkerhaltenden Seite und unterstützt User bzw. Suchmaschinen beim Verständnis der verlinkten Seite.
Cyrus Shepard stellte in einer aufwendigen Studie fest, dass die Anzahl der Google Search Klicks nicht automatisch steigt, wenn eine Unterseite mehr interne Links erhält. Dagegen gibt es laut seiner Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der unterschiedlichen Ankertexte und der Zahl der Google Search Klicks. Je mehr verschiedene Linkankertexte auf eine Seite verweisen, umso mehr Klicks erhält diese Unterseite.
Michal Ugor von authorityhacker.com kommt in seiner umfangreichen Untersuchung zu dem Fazit, dass gut rankenden Seite einen überproportional großen Anteil an nutzerfreundlichen Ankertexten haben.
Penguin Update: Over Optimization Penalty verhindern
Das Penguin Update von 2012 verfolgte unter anderem das Ziel, überoptimierte Seiten zu bestrafen. Seiten mit einer hohen Keyworddichte, vielen minderwertigen Links und überproportional vielen Keywords in den Ankertexten der verweisenden Links verloren ihre Rankings. Seit 2016 gehört Penguin zum Kernalgorithmus von Google. Eine Bestrafung für Überoptimierung (Over Optimization Penalty) erfolgt, wenn eine Suchmaschine ihren Algorithmus ändert und anschließend Websites abwertet auf denen übertrieben und unnatürliche Optimierungsmaßnahmen zu finden sind.
Tipps zur Vermeidung von Überoptimierung
- Keyword Stuffing vermeiden
Zu viele Keywords im Text verschlechtern die Nutzererfahrung. Die Lesbarkeit der Texte sinkt und die unzufriedenen User verlassen Ihre Seite schnell wieder. Im Extremfall strafen Suchmaschinen Ihre Seite ab und Sie verlieren Ihre Rankings. Durch die zahlreichen Updates der letzten Jahre erkennt der Google-Algorithmus mittlerweile recht zuverlässig Keyword-Stuffing. Messen Sie Ihre Keyworddichte mit einem kostenlosen Tool wie dem Keyword Density Checker. Das Tool markiert alle Ergebnisse über 2 Prozent als überoptimiert und unterscheidet zwischen Einwort-, Zweiwort- und Dreiwort-Sucheingaben. Außerdem besteht die Möglichkeit bestimmte Begriffe auszuschließen (der, die, das, und …), um das Ergebnis nicht zu verfälschen. - Natürliche Ankertexte nutzen
Überprüfen Sie Ihre Ankertexte: Vermeiden Sie die Verlinkung mit den immer gleichen Begriffen und verzichten Sie auf das willkürliche Wiederholen von Keywords. Variieren Sie die Länge und die Formulierung Ihrer Ankertexte. Mischen Sie Ankertexte mit Keywords und erklärende Linkankertexte. - Content-Qualität erhöhen
Schreiben Sie für Ihre User und konzentrieren Sie sich nicht auf die Länge oder die Keyworddichte Ihrer Artikel. - Wichtige Aufgaben durchführen
Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit und konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Maßnahmen. Wenn Sie bereits gute Ladezeiten haben, lohnt es sich oft nicht, zeitaufwendige Veränderungen durchzuführen, um beispielsweise im Google Tool PageSpeed Insights auf 100 Prozent zu kommen. Weder die User noch Suchmaschinen belohnen eine Verbesserung von 96 auf 100.
Der Unterschied ist kaum merkbar. - Regelmäßige Reportings
Überwachen Sie die SEO Performance Ihrer Website. Behalten Sie Ihre Besucherzahlen, Ihre Rankings und die User Signals jederzeit im Blick. So stellen Sie fest, ob die SEO-Maßnahmen positive Effekte haben. Reagieren Sie auf Updates der Google-Richtlinien und achten Sie besonders auf plötzliche Änderungen Ihrer Besucherzahlen.
Fazit
Optimieren Sie mit Bedacht und vertrauen Sie im Zweifelsfall auf erfahrene SEO Berater, bevor Sie durch übertriebene Optimierungsmaßnahmen Ihre Google Rankings verschlechtern.
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