13 SEO Fehler – 13 neue Chancen

Bevor es um die 13 häufigsten SEO Fehler geht, sind ein paar Vorbemerkungen nötig:

Die Arbeit eines Suchmaschinenoptimierers (SEOs) in einer SEO-Agentur ist eine wunderbare Herausforderung. Abwechslungsreich, spannend, bei Erfolg euphorisierend, manchmal aber auch recht mühselig. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn verschiedene Dienstleister mit unterschiedlichen Aufgaben gefordert sind, sich im Sinne eines Kunden zusammenzuraufen.

Im Spannungsfeld zwischen Optik und Inhalt

Design, Usability und SEO müssen so in Einklang gebracht werden, dass die Conversion-Ziele bestmöglich erreicht werden können. Schließlich soll der User beim Besuch der Website eine positive Nutzererfahrung haben.

Aus der Sicht des künstlerisch tätigen Webdesigners, stehen starke Bilder im Mittelpunkt seines Auftrags. Er liegt ja auch nicht ganz falsch, denn im Marketing benötigt man kognitive Reize mit hohem Aktivierungspotential und wie heißt es so gleichermaßen schön wie treffend? Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!

Dummerweise nutzt das nichts, wenn die bildgewaltige Website von niemandem gefunden wird oder das Marketingbudget sprengt, weil sie erst teuer bekannt gemacht werden muss. Spätestens dann führt der Weg zur SEO-Agentur des Vertrauens, die sogleich „den Kampf“ um relevante Inhalte aufnimmt.

Die 13 häufigsten Fehler, die zu einer schlechten oder verschlechterten Sichtbarkeit führen, lassen sich im Wesentlichen wie folgt beschreiben:

SEO-Fehler 1: Zu wenig Text

Es ist eine Binsenweisheit: Google liebt Text! Die Suchmaschine misst die Relevanz einer Seite zu einem erheblichen Teil über die (Text-) Inhalte. Worum es grundsätzlich auf der Seite geht, sollte für den Nutzer und für Google above the fold, d.h. im sichtbaren Bereich ohne Scrollen leicht zu erkennen sein. Weiterer Text darf dann gerne – beispielsweise mittels Sprunganker – weiter unten zu finden sein, denn eine öde Textwüste will natürlich ebenso wenig jemand sehen, wie überdimensionierte Bilder oder Teaser, die das gesamte Display füllen. Über Texte ergeben sich Rankings, über Rankings Traffic und über Traffic Seitenansichten. Erst an diesem Punkt findet der Nutzer die schönen Bilder des Webdesigners in der organischen Suche und wenn sonst alles stimmt, steht den erfolgreichen Geschäften nichts mehr im Wege.

SEO-Fehler 2: Zu schwacher Text

Und hier die nächste, altbekannte Phrase: Content is King! Es reicht nicht, irgendeinen beliebigen Text zu schreiben, Texte abzukupfern oder den Praktikanten zu beauftragen. Die Forderung lautet nicht weniger als „unique“ bzw. „einzigartig“, am besten in Publisher-Qualität.

Die zu behandelnden Inhalte sollen semantisch optimiert sein. Damit ist gemeint, dass der Kern des Textes, den wir weiter unten Keyword-Phrase nennen, von verwandten Begriffen, Synonymen und Assoziationen begleitet wird. In den Text über Garten gehören auch die Blumen, die Terrasse, der Rasen, anlegen, pflanzen etc.

SEO-Fehler 3: Zu unstrukturierter Text

Texte benötigen Struktur, sonst sind sie nicht lesbar. Dazu benutzt man im Body-Text (und nur im Body-Text, d. h. nicht in den Seitenrandleisten, nicht im Header und nicht im Footer) h-Überschriften. Während mancher Webseitengestalter diese Überschriften einfach nur als visuelles Stilmittel einsetzt und damit oftmals kurze, für die Sichtbarkeit im Web weitgehend irrelevante Botschaften transportiert, sind die h-Überschriften für die Suchmaschine eine wichtige strukturelle und inhaltliche Orientierungshilfe. Sie werden von h1 – maximal h6 absteigend eingesetzt, wobei es nur eine h1 geben darf. Außerdem sollten h-Überschriften nicht verlinkt werden.

Content Scrabble

SEO-Fehler 4: Fehlende Keywordrecherche

Manche behaupten ja, man bräuchte heute keine Keyword-Phrasen mehr. Bei ABAKUS ist man mit fast 2 Jahrzehnten Erfahrung anderer Meinung. Eine saubere Keywordrecherche, die keinesfalls eine Sache von Minuten, sondern je nach Umfang der Website eher einen bis mehrere Tag/e Arbeit in Anspruch nimmt, ist weiterhin unabdingbare Basis für gute Rankings zu den richtigen Begriffen. Ohne die Auswertung, mit welchen Keywordphrasen wie oft etwas gesucht wird, fliegt die Seite im Blindflug und ist es auch nicht möglich, Meta-Elemente gezielt einzusetzen.

SEO-Fehler 5: Fehlendes Keywordmapping

Wenn schon die Keywordrecherche fehlt, dann fehlt natürlich auch das Keywordmapping: Also die Beantwortung der Frage, welche Seiten zu welchen Keywords ranken sollen. Das Mapping hat Einfluss auf die URL-Bezeichnung, denn nach wie vor lehrt die tägliche Praxis, dass es von Vorteil ist, wenn das Keyword in der URL der Seite, die ranken soll, enthalten ist.

Wichtig im Mapping ist die Einschätzung der Nutzerintention, die hinter der jeweiligen Suche steht und die Frage ob die Inhalte der Seite diese Nutzerintention befriedigen.

Ein wichtiges Nebenziel des Keywordmappings ist es auch, Kannibalisierungseffekte mit anderen Seiten des eigenen Auftritts so gut wie möglich zu verhindern. Statt 2 URLs, die zur selben Suchanfrage auf Position 8 und 9 stehen und sich gegenseitig schwächen, ist es besser nur eine auf Position 2 zu haben.

Keywordsuche Bild

SEO Fehler 6: Augenkrebs durch Keyword Stuffing

Unter dem sogenannten Keyword-Stuffing versteht man eine zumeist ziemlich krasse Überoptimierung. Ein bestimmtes Keyword wird so oft in den Text gequetscht, bis die Lesbarkeit gegen Null tendiert. Der Nutzer reagiert darauf genervt, Google lässt eine solche Seite zu Recht nicht ranken. Besser ist es, den Text so lesbar und nutzerfreundlich wie möglich zu verfassen und die Keyworddichte bei 1 -2 % einzupendeln (1 – 2x Wiederholungen pro 100 Worte).

SEO-Fehler 7: Fehlende, schwache oder doppelte Meta-Elemente (Meta-Tags)

In der OnPage-Optimierung einer einzelnen Seite haben der Seitentitel (Title), die Beschreibung (Description) und die Begleittexte für Bilder (Alt-Attribute) einen wichtigen Stellenwert. Im Title erkennt Google gleich am Anfang, für welches Keyword diese Seite ranken soll. Nicht so toll ist es, wenn dort nur: „Firma Meyer – Home“ steht. Besser beginnt der Title mit dem zugeordneten Hauptkeyword und endet mit der Marke.

Mit Hilfe der Meta-Description, die in den Suchergebnissen unterhalb des Titles gezeigt wird, gilt es, Aufmerksamkeit und bestenfalls Klicks zu erzeugen. Sie sollte das Keyword, Sonderzeichen und einen Call to Action enthalten. Jede URL benötigt einen individuellen Title und eine individuelle Description, Duplikate sind nachteilig.

Da die Suchmaschine blind ist und Bilder nicht sehen kann, vermittelt ihr der Alt-Text den Inhalt des Fotos, Logos etc. – natürlich inklusive des Keywords.

SEO-Fehler 8: Duplicate Content – Doppelt hält nicht besser

Google möchte den suchenden Usern relevante Top-Ergebnisse ausliefern. Identische Inhalte gehören nicht dazu, deshalb ist klar, dass die Suchmaschine doppelte Seiten nicht gerne sieht und entsprechend stiefmütterlich behandelt.

Interner Duplicate Content entsteht z. B. durch Erreichbarkeit der Website mit www. und ohne www. oder durch mit Backslash / und ohne Backslash am Ende. Was hier hilft, sind 301 Weiterleitungen auf die bevorzugte Variante. DC entsteht auch durch identische Produktseiten, die mit verschiedenen URLs in verschiedenen Kategorien angezeigt werden. Das Mittel der Wahl wären in dem Fall Canonical-Tags. Einen ganz starken Artikel zum Thema, der auch auf externen DC eingeht, hat Tina Höser verfasst: „Duplicate Content (DC) – Duplikate unerwünscht“.

SEO-Fehler 9: Fehlende interne Verlinkungen

Vergleicht man die Website mit einem menschlichen Körper, sind die internen Verlinkungen der Blutkreislauf. Jeder Teil des Körpers sollte mit dem Kreisverlauf verbunden und mindestens 8-10x verlinkt sein. Besonders wichtige Organe (Landingpages) benötigen viele interne Links, um Google deren besondere Relevanz zu verdeutlichen.

Durch Ankertexte auf Keywords der Zielseite kann deren Ranking positiv beeinflusst werden, ebenso wie obere Ebenen der Website Linkpower nach unten abgeben können.

Grundsätzlich gilt, dass die internen Verlinkungen für den Nutzer sinnvoll und farblich erkennbar sein sollen. Oftmals und insbesondere auf Smartphones sind die Links nicht sichtbar.

SEO-Fehler 10: Gähn! – zu langsam

Wer kennt das nicht: Eine Website, die uns beim Laden fast in den Wahnsinn treibt. Wenn wir dort nicht unbedingt sein müssen, sind wir sofort wieder weg. Außer, dass wir dort dann nicht konvertieren, merkt auch Google, dass wir und andere nicht zufrieden waren und stuft die Rankings gnadenlos herab.

Logische Schlussfolgerung kann also nur sein, alles dafür zu tun, dass die Ladezeiten insbesondere mobil schnell sind (2-3 Sekunden), was für den oben erwähnten Webdesigner mit dem spektakulären Bilderauftritt eine besondere Herausforderung darstellen könnte. Über Page Speed Insights gibt Google konkrete Hinweise, welche Maßnahmen Abhilfe schaffen.

SEO-Fehler 11: Keine Empfehlungen von außen

Unverändert werden empfehlende Backlinks von anderen Seiten benötigt, die zu der Kundenseite thematisch passen und natürlich aufgebaut worden sind. Natürlich heißt in dem Zusammenhang: kontinuierlich wachsend ohne Riesensprünge.
Alles, was die Wahrnehmbarkeit und Markenbekanntheit steigert, ist förderlich, von der Unternehmskommunikation bis zu Social Media (facebook, Blog, youtube etc.) und von Einträgen in seriösen Online-Verzeichnissen (vertikale Suche) bis hin zur klassischen Werbung.

SEO-Fehler 12: Schädliche Empfehlungen von außen

Bei der Inaugenscheinnahme des Backlinkprofils neuer Kunden werden nicht selten schlechte Links festgestellt, die der Website schaden. Die Frage: „Was ist ein schlechter Link?“ beantwortet Nina Fricke ausführlich in ihrem Blog-Beitrag. Schlechte Links sind manchmal durch Unwissenheit des Kunden selbst entstanden z. B. durch das Versenden von Pressemitteilungen mit harten Keywordverlinkungen im Fließtext oder durch Selbsteintrag in minderwertige, kostenlose Webkataloge. Sie können auch Resultat von schlechter Arbeit unseriöser Agenturen sein, denn es gibt leider viele schwarze Schafe.

Oder die Links sind aus dem Nichts heraus entstanden, weil die Betreiber zwielichtiger Webseiten die Kundenseiten aufs Korn genommen haben. Oftmals wirkt hier ein Aderlass wahre Wunder, in dem die schädlichen Links identifiziert und professionell abgebaut werden.

SEO-Fehler 13: Fehlende Umleitungen

Vielen Seiten- oder Shopbetreibern ist nicht bewusst, dass jede URL ihren Wert hat und über die Zeit ihren eigenen Trust im Google-Universum aufbaut. Sie ist möglicherweise das Ziel von Backlinks, generiert eigene Rankings oder erzielt Traffic.

Wenn dann Seiten totgelegt werden, ohne diese auf geeignete Zielseiten mittels Redirect 301 oder auf die nächsthöhere Ebene umzuleiten, ist das aus SEO-Sicht ein schwerer Verlust.

Noch Schlimmeres passiert immer wieder bei Relaunch-Prozessen. Von heute auf morgen verschwinden ehemals gut sichtbare und selbst namhafte Webseiten in der Versenkung. Von daher sollte jeder Relaunch von erfahrenen SEO-Spezialisten begleitet werden. Rein technische Webmaster und Webdesigner setzen ganz andere Schwerpunkte und sind selten mit den SEO-Erfordernissen vertraut.

Zusammenfassung

Im Alltag eines SEOs gibt es eine Vielzahl abwechslungsreicher und spannender Webprojekte aus den verschiedensten Branchen. Unterschiedliche Ansichten zwischen Design und Content sind keine Seltenheit, müssen aber zugunsten der Conversion-Ziele zusammengeführt werden.

Das Gros der notwendigen Optimierungsbedarfe lässt sich auf einen der genannten 13 typischen SEO Fehler zurückführen und bietet Chancen zur eigenständigen Verbesserung. Trotzdem sprechen in aller Regel Expertise, Erfahrung und Kenntnis der aktuellen Trends für den Einsatz einer spezialisierten Agentur.

Michael Schwerdtfeger

Über Michael Schwerdtfeger

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Michael Schwerdtfeger ist nach langjähriger, selbständiger Unternehmertätigkeit im Medienbereich, Verbandsmanager und Pressesprecher seit 2016 für ABAKUS in Hannover tätig. Suchmaschinenoptimierung betreibt er mit Leidenschaft sowie einem besonderen Faible für guten Content & OnPage-Optimierung.
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