Die Mobile First Deadline ist hier – Ist Ihre Website vorbereitet?

Mobile-First-Indexing (MFI) ist schon lange ein wichtiges Thema. Bereits 2016 hat Google mit der Priorisierung von mobil optimierten Websites begonnen. Google erwartete einen zunehmenden Anteil an mobiler Informationsbeschaffung und einen sinkenden Marktanteil von stationären bzw. unhandlichen PCs. Die Entwicklung trat auch tatsächlich so ein, die Marktanteile mobiler Geräte überholten im November 2017 die von normalen Desktop bzw. Laptopgeräten.

Google kündigte zunächst für September 2020 den vollständigen Umstieg auf mobile-first Indexierung an. Im März 2020 waren 70% aller angezeigten Suchergebnisse im mobile-first Index. Google war auf einem guten Weg zu diesem Ziel, jedoch hat die weitere Entwicklung der Covid-19 Pandemie diese Planung etwas verzögert. So haben Websites noch etwas mehr Zeit dafür bekommen sich auf den Umstieg vorzubereiten, bis der Umstieg nun Ende März 2021 eintritt.

Mobile First Beitragsbild

Welche Änderungen sind nötig und was haben nicht mobil taugliche Seiten zu befürchten?

Ist die mobile Optimierung den Aufwand wert?

Google bringt regelmäßig Updates heraus, die die „SEO-Welt“ phasenweise auf den Kopf stellen. Es ist schwierig zu beurteilen, wie intensiv die von den Updates verursachten Rankingänderungen sein werden.

Bringt die mobile-first Indexierung gravierende Unterschiede für Rankings oder verursacht sie nur leichte Schwankungen? Das ist im Einzelfall schwer zu sagen, allerdings lässt sich ein klarer Umschwung zur  Nutzung von mobilen Geräten erkennen, der nicht aufzuhören scheint. Die Berücksichtigung der Anzahl der Smartphone-Nutzer sowohl global, als auch in Deutschland, macht schnell deutlich, dass es sich um einen nicht zu vernachlässigenden Anteil handelt.

Eine Website für die Nutzung auf mobilen Geräten zu optimieren, bringt also für die Websitenutzer und für die Googlerankings Vorteile. Eine große Nutzeranzahl bedient die optimierte Seite mit einer guten user experience und kauft bzw. interagiert mehr, während andererseits Google die offensichtliche Optimierung erkennt und die Rankings dadurch steigen. Bei der Mobiloptimierung spielen Performance und Geschwindigkeit der Website eine wichtige Rolle.

Der neue Rankingfaktor Core Web Vitals beeinflusst wesentlich den Erfolg einer Website. Die Kennzahlen bewerten die User Experience einer Webseite. Der Ladevorgang und die visuelle Stabilität einer Seite stehen dabei im Vordergrund. Die Core Web Vitals sind schon seit längerer Zeit relevant für Rankings, jedoch spielen sie auch eine Rolle im Hinblick darauf, wie optimiert eine Website für mobile Geräte ist. Kann eine Website angemessen auf mobilen Geräten aufgerufen und navigiert werden, und wird sie bezüglich der Core Web Vitals als gut befunden, so wird sie im Zusammenhang damit deutlich eine bessere Performance bei Suchmaschinen vorzeigen können, als es bei Seiten der Fall wäre, die diese Eigenschaften nicht haben.

Häufige Fehlerquellen und passende Lösungen

Bei vielen Versuchen Websites für mobile Geräte zu optimieren treten immer wieder typische Fehler auf. Im Folgenden werden einige dieser Probleme beschrieben und mögliche Lösungsansätze genannt.

Die Inhalte der Desktop- und der mobilen Version einer Seite sollten identisch oder zumindest ähnlich sein. Wenn eine Seite von einem anderen Gerät aufgerufen wird, darf sich der Inhalt nicht verändern. So bekommen alle Nutzer den gleichen Content übermittelt.

Wenn Sie einen längeren Textabschnitt haben und in der mobilen Ansicht einige Sätze weglassen, dann fehlen diese Textteile auch im Index. Google indexiert die Inhalte der mobilen Version.

Sorgen Sie außerdem dafür, dass Nutzer auf dem Smartphone keine Probleme haben Links oder Buttons anzuklicken. Vermeiden Sie daher zu geringe Abstände und zu kleine anklickbare Bereiche.

Auch die technischen Attribute der jeweiligen Seite unterscheiden sich im Optimalfall nicht. Sowohl Suchmaschinen-relevante HTML-Elemente, z.B. Titles und Meta-Descriptions, als auch für den Googlebot verfasste Robot Meta Tags, sollten bei beiden Versionen identisch sein, um eine klare und schnelle Indexierung sicherzustellen. Wird auf einer mobil-optimierten Seite beispielsweise ein noindex Tag verwendet, welches auf der ursprünglichen nicht verwendet wurde, wird die mobile Seite nicht indexiert, was in den meisten Fällen ein ungewünschtes Ergebnis ist, wenn die Desktop-Version auf Indexierung ausgelegt wurde.

Geringe Ladezeiten sind nicht nur auf mobilen Geräten für gute SEO-Performance unverzichtbar. Beim sogenannten Lazy Loading laden nicht alle Inhalte einer Seite sofort beim Aufruf, sondern nur die Elemente, die auf Anhieb sichtbar sein sollen. Nachfolgende Inhalte werden erst beim Scrollen geladen, wenn der Nutzer zu diesen navigiert. Hier ist allerdings auch mit Vorsicht vorzugehen, da bei falscher Implementierung Inhalte für Google unsichtbar werden können.

Ladezeit Beispielbild

Vermeiden Sie außerdem das Laden von überflüssigem Javascriptcode. Jede Abfrage an den Server kostet Zeit. Binden Sie daher nur Code ein, den Sie auch tatsächlich verwenden. Kombinieren Sie außerdem die externen unterschiedlichen CSS- bzw. Javascript-Dateien zu jeweils einer Datei, um überflüssige Aufrufe zu vermeiden. Binden Sie das CSS im Header und Javascript im Footer ein.

Jede dieser Maßnahmen ist immer mit dem Kontext der jeweiligen betroffenen Seite zu betrachten, wobei sich die Frage stellt, wie genau denn herauszufinden ist, wo die Schwachstellen einer bestimmten Seite liegt. Zwar ist aufwendigere und gründliche Optimierung für mobile Geräte zu empfehlen, sind Ressourcen jedoch begrenzt, und müssen Prioritäten bei der Implementierung von mobile-first Maßnahmen gesetzt werden, lohnt es sich diese Seite zu testen. Dafür muss man selbst kein Programmierer oder sonstiger Experte sein, denn Google bietet auch für Anfänger eine nutzerfreundliche und einfach zugängliche Möglichkeit individuelle Seiten auf Ihre Mobilfreundlichkeit zu testen.

Sind SEO DIVER Nutzer vorbereitet?

Viele Nutzer aus verschiedensten Branchen verwenden unseren ABAKUS SEO DIVER, um ihre Seiten zu verbessern. Auch bei der mobilen Optimierung hat nicht jede Branche dieselben Anforderungen und Bedürfnisse. Nicht jedes Unternehmen sieht die mobile Nutzergruppe als Zielgruppe; so ist ein Onlineshop für Nahrungsmittel wahrscheinlich eher darauf ausgerichtet dem mobilen Nutzer eine optimale user experience zu bieten, als es vielleicht bei einem Fotografen oder anderen B2B-Unternehmen der Fall wäre, die eher auf ein professionelles Auftreten auf Desktop Geräten Wert legen. Trotz dieser unterschiedlichen Ansätze ist es für beide Beispiele sinnvoll zumindest die Präsentation und Navigation der Website auf mobilen Geräten soweit zu optimieren, sodass sie zumindest funktional ist. Schon alleine aus SEO-Perspektive ist dies sinnvoll, um Rankings zu steigern. Das Vorkommen des „name=viewport“ Meta-Tags im Quelltext deutet auf eine mobil optimierte Seite hin. Die Verwendung davon ermöglicht es eine Website auf Mobilgeräten so darzustellen, dass der Nutzer nicht scrollen oder zoomen muss, um Inhalte auf der Seite lesen zu können. Der Inhalt passt sich an den jeweiligen Bildschirm an.

Um zu erkennen, ob die Websites unserer Nutzer mobil optimiert sind, haben wir das Vorhandensein des viewport Meta-Tags überprüft.

Ergebnisse und Fazit

Für unsere Ergebnisse haben wir uns jeden SEO DIVER Nutzer genauer angeschaut, selbstverständlich anonymisiert, um die Verwendung des Meta-Tags „name=viewport“ im HTML Code der jeweiligen Seite zu überprüfen. Die Verwendung des Tags ist einer der Basisschritte zur mobilen Optimierung, somit lässt sich vermuten, dass es bisher wenige Versuche gab eine Website mobil zu optimieren, wenn es nicht vorhanden ist. Dazu sei aber trotzdem gesagt, dass es trotzdem Versuche an anderer Stelle gegeben haben könnte. Unter Beachtung dieser Punkte haben wir folgende Ergebnisse erhalten:

93,1% aller SEO DIVER Nutzer verwenden bereits das viewport Meta-Tag. Dies bedeutet daraus hervorgehend, dass die betroffenen Seiten bereits zumindest teilweise mobil optimiert worden sind. Je nachdem welche Maßnahmen im Anschluss folgten, sind diese Seiten potenziell bereits für die vollständige mobile-first Indexierung vorbereitet, und dürften vor möglichen Konsequenzen diesbezüglich geschützt sein. Im Vergleich dazu sind 6,9% aller Seiten der Nutzer nach wie vor nicht optimiert bezüglich des viewports. Zwar könnten andere Maßnahmen erfolgt sein, jedoch fehlt hiermit ein elementarer Teil der mobilen Optimierung.

Trotz der Deadline gibt es auch im SEO DIVER angemeldete Domains, die noch nicht mobil optimiert sind. Bei im SEO DIVER registrierten Nutzern gehen wir von einem Interesse an Suchmaschinenoptimierung aus und erwarten somit einen hohen Anteil an für Mobilgeräte optimierte Seiten. Es stellt sich die Frage, wie diese Verteilung bei Websites aussieht, für die SEO noch kein Thema war. Insgesamt lässt sich nur abwarten und beobachten, wie die kommenden Änderungen die Rankings letztendlich beeinflussen. Auf diese Updates vorbereitet zu sein ist zwar optimal, allerdings sind auch im Nachhinein Optimierungen möglich.

Optimieren Sie Ihre Seite für mobile Endgeräte. Suchmaschinen bevorzugen für die mobile Nutzung optimierte Webseiten.

Stefan Wall

Über Stefan Wall

SEO
Stefan Wall studierte „Medienkommunikation & Journalismus“ und arbeitete
danach als Marketing Manager. Er kennt sich mit Google Ads, Google Analytics, der Google Search Console und dem Facebook Business Manager aus.
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